IUCN und WCPAIm Anschluss an eine internationale Konferenz in Fontainebleau (Frankreich) wurde 1948 die Nichtregierungsorganisation International Union for the Protection of Nature gegründet. 1956 erfolgte die Umbenennung in International Union for the Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN). Ihr Hauptsitz befindet sich in Gland in der Schweiz, daneben gibt es weitere Niederlassungen in 45 Ländern. Mit über 1.200 Mitgliedsorganisationen (85 Staaten, 122 Regierungsorganisationen, 106 internationale und 886 nationale Nichtregierungsorganisationen sowie 47 assoziierte Organisationen) und knapp 11.000 freiwillig mitarbeitenden Wissenschaftlern und Experten aus etwa 160 Staaten (Stand: September 2014) ist sie die größte internationale Naturschutzorganisation. Mitglieder aus Deutschland sind das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit (BMUB), das Bundesamt für Naturschutz (BfN), die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (giz), 20 Nichtregierungsorganisationen (darunter auch die EUROPARC Federation und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt) sowie eine assoziierte Organisation. Laut ihrer Satzung hat es sich die IUCN zur Aufgabe gemacht, „Gesellschaften weltweit zu beeinflussen, zu ermutigen und zu unterstützen, die Unversehrtheit und Vielfalt der Natur zu erhalten und sicherzustellen, dass jeglicher Gebrauch natürlicher Ressourcen gerecht und ökologisch nachhaltig erfolgt“. Um Naturschutz und Nachhaltigkeit sowohl auf lokaler als auch auf globaler Ebene zu unterstützen, setzt sie auf die Erarbeitung wissenschaftlicher Grundlagen, Projekte zum nachhaltigen Umgang mit biologischer Vielfalt und natürlichen Ressourcen, Lobbyarbeit und die Beratung von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen. Zu den Aktivitäten der IUCN gehören unter anderem ein alle vier Jahre stattfindender Weltnaturschutzkongress (gleichzeitig Generalversammlung der Mitglieder), die Herausgabe der Roten Liste gefährdeter Arten und die Beratung des Welterbe-Komitees im Bereich des Naturerbes. Alle zehn Jahre lädt die IUCN zum World Parks Congress ein, um die Strategie zur Naturschutzarbeit in Schutzgebieten für die nächste Dekade festzulegen. 1978 veröffentlichte die IUCN ein System zur Einteilung aller Schutzgebiete der Erde in Kategorien, die anhand von Schutz- und Managementzielen definiert sind. Das System wurde 1994 noch einmal überarbeitet. Die sechs Kategorien stellen zwar keine Hierarchie dar, es ist jedoch ein grober Zusammenhang zwischen aufsteigender Kategoriennummer und abnehmendem Einfluss des Menschen im Gebiet erkennbar. Nationalparks entsprechen der Kategorie II. Zur Anerkennung müssen sie eine Reihe von Kriterien erfüllen. Die Arbeit der IUCN teilt sich in 14 themenbasierte Programme auf, darunter Schutzgebiete, Wasser, Waldschutz, Arten, Umweltrecht und Ökosystemmanagement. In sechs Kommissionen erarbeiten ehrenamtliche Fachleute wissenschaftliche Grundlagen und Handlungsempfehlungen. Im Rahmen des Schutzgebietsprogramms ist die World Commission on Protected Areas (WCPA) tätig, die mit über 1.700 Mitgliedern aus 140 Staaten das weltweit größte Netzwerk aus Schutzgebietsexpertinnen und -experten darstellt. Sie setzt sich unter anderem durch die Beratung und Unterstützung von Entscheidungsträgern und Schutzgebietsmanagern, die Entwicklung von nachhaltigen Finanzierungstrategien, die Einbindung des Wissens indigener Volksgruppen sowie durch Öffentlichkeitsarbeit für die Entstehung und das effektive Management eines weltweiten Schutzgebietssystems ein.
Vereine und Verbände
IUCN und WCPA
Nationalparke
Lokale Vereine und FördervereineHäufig sind Bürgerinitiativen und ehrenamtliches Engagement der Ausgangspunkt und die Basis einer Nationalparkgründung. Meist als Verein organisiert, bereiten sie den Nährboden für ein ordentliches Ausweisungsverfahren, indem sie für Akzeptanz der Nationalparkidee werben und ggf. politischen Druck ausüben. Informationsmaterialien, vielfältige Medienbeiträge und öffentliche Veranstaltungen (wie etwa Bürgerversammlungen, Führungen, Vorträge, Podiumsdiskussionen) werden meist ehrenamtlich von den Fördervereinen oder Freundeskreisen angeboten. Gleichzeitig bringen sie sich bisweilen auch durch Vorschläge zur Umsetzung des Nationalparks und zur Regionalentwicklung aktiv in die Planung ein. Nachdem der Nationalpark eingerichtet ist, haben die Vereine zahlreiche Möglichkeiten, sich weiterhin für dessen Belange zu engagieren. Neben der Fortführung der Aktivitäten zur Information und Akzeptanzsteigerung (geführte Wanderungen und Exkursionen, Programme für Kinder- und Jugendgruppen, Herausgabe von Informations- und Umweltbildungsmaterial, Medienpräsenz, Vorträge etc.) können dies beispielsweise der Einsatz für Naturschutzprojekte, die Teilnahme an wissenschaftlichen Untersuchungen, die Schulung von Freiwilligen, die Unterstützung der Nationalparkverwaltung (etwa bei Veranstaltungen), das Werben von Spendern und Sponsoren für den Nationalpark oder die Ausrichtung kultureller Veranstaltungen mit Bezug zum Nationalpark (Ausstellungen, Filmfestivals, Benefizkonzerte etc.) sein. Da Vereine zudem privatrechtlich organisiert sind, ist es ihnen möglich, Fördermittel einzuwerben und Förderprojekte umzusetzen. Die aktiven Mitglieder kommen meist aus der Nationalparkregion und engagieren sich ehrenamtlich für den Verein. In einigen Fällen beschäftigen die Vereine auch hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Passive und Fördermitglieder können aber auch aus anderen Regionen kommen. Im Folgenden sind einige Vereine aufgeführt, die sich – in unterschiedlichem Umfang und auch auf unterschiedliche Art und Weise – für die positive Außenwirkung und Entwicklung deutscher Nationalparks einsetzen: Bayerischer Wald Pro-Nationalpark Freyung-Grafenau e. V. http://www.pro-nationalpark.de Pro Nationalpark zur Förderung des Zwieseler Winkels e. V. http://www.pronat-zwiesel.de Kultur- und Förderkreis Nationalpark Bayerischer Wald e. V. http://www.woidwejd.de Berchtesgaden Verein der Freunde des Nationalparks Berchtesgaden e. V. https://www.nationalpark-berchtesgaden.bayern.de/natur/nationalpark/foerderverein/index.htm Eifel Förderverein Nationalpark Eifel e. V. http://www.foerderverein-nationalpark-eifel.de Hainich Gesellschaft zur Entwicklung des Nationalparks Hainich e. V. https://www.nationalpark-hainich.de/de/nationalpark/ehrenamt/foerderverein-gen.html Harz Gesellschaft zur Förderung des Nationalparks Harz e. V. http://www.gfn-harz.de Hunsrück-Hochwald Freundeskreis Nationalpark Hunsrück-Hochwald e. V. https://www.freundeskreisnationalpark.org/ Jasmund Verein der Freunde und Förderer des Nationalparks Jasmund e. V. https://www.nationalparkverein-jasmund.de/ Kellerwald-Edersee Förderverein für den Nationalpark Kellerwald-Edersee e. V. http://www.foerderverein-nationalpark-kellerwald.de Müritz Förderverein Müritz-Nationalpark e. V. https://www.foerderverein-mueritz-nationalpark.de/ Niedersächsisches Wattenmeer Förderverein Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer e. V. https://www.foerderverein-nationalpark-wattenmeer.de/ Sächsische Schweiz Freunde des Nationalparks Sächsische Schweiz e. V. http://www.foerderverein-saechsische-schweiz.de/napa/ Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer Naturschutzgesellschaft Schutzstation Wattenmeer e. V. http://www.schutzstation-wattenmeer.de Schwarzwald Freundeskreis Nationalpark Schwarzwald https://freundeskreis-nationalpark-schwarzwald.de/ Unteres Odertal Förderverein Nationalpark Unteres Odertal e. V. https://www.fvnationalparkunteresodertal.de/ Vorpommersche Boddenlandschaft Förderverein Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft e. V. http://www.bodden-nationalpark.de keinem Nationalpark zugeordnet Engagement an Nord- und Ostseeküste und im Großraum Hamburg Verein Jordsand zum Schutze der Seevögel und der Natur e. V. http://www.jordsand.eu
Vereine und Verbände
Förderverein
Nationalparke
World Wide Fund For NatureDie Stiftung World Wide Fund For Nature (WWF) ist eine internationale Naturschutzorganisation mit Sitz im schweizerischen Gland. Sie wurde 1961 als World Wildlife Fund von Wissenschaftlern, Politikern und Geschäftsleuten in der Schweiz ins Leben gerufen, um gegen die Zerstörung der Umwelt vorzugehen. Der Fokus lag damals auf dem Schutz einzelner gefährdeter Arten. In den darauffolgenden Jahren entstanden weltweit weitere Sektionen, unter anderem 1963 der WWF Deutschland, welcher heute in Berlin ansässig ist und derzeit rund 454.000 Mitglieder zählt. Aufgrund einer stetigen Ausweitung des Aufgabenspektrums erfolgte 1986 die Umbenennung in World Wildlife Fund For Nature. Der WWF ist Mitglied der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources und engagiert sich in mehr als 100 Ländern für die Bewahrung der biologischen Vielfalt und der natürlichen Umwelt, die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, die Verringerung von Umweltverschmutzung sowie ein nachhaltiges Konsumverhalten. Die Schwerpunkte liegen auf der Erhaltung gefährdeter Ökosysteme, der Ausweisung von Schutzgebieten und dem Schutz gefährdeter Arten. Weitere Arbeitsfelder sind Klimaschutz und Landwirtschaft. Der WWF sieht in der Ausweisung von Nationalparks eine wichtige Voraussetzung für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und ihrer Erhaltung für kommende Generationen. Demnach können neue Nationalparks einen großen Beitrag zum Erreichen des 2 %-Wildnis-Ziels der Bundesregierung leisten. Der WWF machte sich 2013 für den Nationalpark Schwarzwald stark und fordert die Ausweisung von Nationalparks im Steigerwald sowie in der Nord- und Ostsee.
Vereine und Verbände
WWF
Nationalparke
Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e. V.Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) hat ihren Ursprung im 19. Jahrhundert. Zur Einrichtung eines Zoologischen Gartens in Frankfurt am Main wurde 1858 eine Aktiengesellschaft ins Leben gerufen, die bis zum Ersten Weltkrieg die Betreibergesellschaft des Zoos blieb. Der Einnahmenrückgang während des Krieges führte jedoch zum Bankrott der Gesellschaft, daraufhin ging der Zoo 1915 vollständig in städtische Trägerschaft über. Viele Freunde des Zoos, die ihn auch nach der Auflösung der Aktiengesellschaft weiterhin unterstützt hatten, fanden sich nach dem Zweiten Weltkrieg wieder regelmäßig zusammen und spendeten für den Wiederaufbau. Aus dem Kreis dieser Förderer erwuchs 1950 die Gesellschaft der Freunde und Förderer des Zoologischen Gartens e. V., die wenige Jahre später ihren noch heute gültigen Namen Zoologische Gesellschaft Frankfurt von 1858 e. V. erhielt. 1945 übernahm Prof. Dr. Bernhard Grzimek die Leitung des Frankfurter Zoos. Während mehrerer Afrikaaufenthalte erkannte er die Gefahr, dass die dortigen Wildtierbestände ohne Schutzmaßnahmen zusammenbrechen würden. Daraufhin verlagerte die ZGF ihren Arbeitsschwerpunkt auf den Naturschutz, wofür Bernhard Grzimek das Sonderkonto „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“ einrichtete, in das über viele Jahrzehnte die Spenden zahlreicher Zuschauerinnen und Zuschauer seiner Fernsehsendung „Ein Platz für Tiere“ flossen. Seit 2001 ist das Kapital der ZGF in der Stiftung „Hilfe für die bedrohte Tierwelt“ festgelegt und damit die Naturschutzarbeit des Vereins dauerhaft finanziell abgesichert. Der Sitz der ZGF ist nach wie vor in Frankfurt am Main. Sie ist Mitglied der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources und im Deutschen Naturschutzring. Die Projekte der ZGF sind darauf ausgerichtet, die biologische Vielfalt in bedeutenden Ökosystemen der Erde zu bewahren. Dabei liegt der Fokus vor allem auf großen, zusammenhängenden, naturnahen und nutzungsfreien Gebieten, sogenannten Wildnisgebieten. Traditionell fördert die ZGF schwerpunktmäßig Projekte in Ostafrika, die von einem Regionalbüro in Tansania aus geleitet werden. Darüber hinaus gibt es Projekte in Europa, Südamerika und Südostasien. Aufgrund ihres Bestrebens, ausgedehnte Wildnisgebiete zu schützen, unterstützt die ZGF weltweit zahlreiche Nationalparkverwaltungen und setzt sich für die Einrichtung neuer sowie die Ausweitung bestehender Nationalparks ein. Dies gilt in besonderem Maß auch für Deutschland, wo die ZGF mit der Initiative „Wildnis in Deutschland“ zum Erreichen des Ziels der Bundesregierung beitragen möchte, bis 2020 auf 2 Prozent der Fläche Deutschlands eine ungestörte Entwicklung und die Entstehung von Wildnis zuzulassen. Im Jahr 2013 engagierte sich die ZGF für die Nationalparkprojekte im Schwarzwald und im Hunsrück, unter anderem durch die Förderung der Vereinsgründung des Freundeskreis Nationalpark Hunsrück e. V.
Vereine und Verbände
ZGF
Nationalparke
Greenpeace e. V.Im Jahr 1971 brach eine kleine Gruppe von Friedensaktivisten der Organisation „Don’t Make a Wave Committee“ mit einem Fischkutter von der Küste Alaskas zur Aleuten-Insel Amchitka auf, um dort einen US-amerikanischen Atomtest zu verhindern. Die Aktion mit dem Namen „Greenpeace“ wurde zwar durch die US Coast Guard unterbunden, es fanden jedoch keine weiteren Atomtests vor Amchitka mehr statt. 1972 wurde die Organisation in Greenpeace Foundation umbenannt. In den folgenden Jahren entstanden weltweit 15 bis 20 Greenpeace-Gruppen, 1979 wurden sie unter dem Namen Greenpeace International zusammengefasst. Mittlerweile ist Greenpeace in über 40 Ländern vertreten. Der deutsche Ableger Greenpeace e. V. wurde 1980 gegründet und ist heute in Hamburg ansässig. Rund 580.000 Fördermitglieder machen Greenpeace e. V. zur größten Umweltschutzorganisation Deutschlands. Greenpeace macht auf Umweltprobleme – insbesondere auf solche mit globaler Relevanz – aufmerksam, engagiert sich für die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen aller Lebewesen und setzt sich für Verbraucherinteressen ein. Das Themenspektrum reicht vom Schutz der biologischen Vielfalt und ihrer Lebensräume über den Einsatz für erneuerbare Energien und eine ökologische, sozial verträgliche Marktwirtschaft bis zur Bekämpfung von Umweltverschmutzung durch Atommüll, giftige Industrieabfälle und Treibhausgase. Ein zentraler Bestandteil der Arbeit von Greenpeace sind gewaltfreie direkte Aktionen, um öffentlichkeitswirksam auf Missstände aufmerksam zu machen. Als Befürworter des Schutzes von Urwäldern und naturnahen Wäldern unterstützt Greenpeace das Ziel der Nationalen Biodiversitätsstrategie der Bundesregierung, bis 2020 den Flächenanteil der Wälder mit natürlicher Waldentwicklung auf 5 Prozent der Waldfläche zu erhöhen. Die Organisation setzte sich im Kellerwald mit einer Kampagne gegen Holzeinschlag und für die Ausweisung eines Nationalparks ein und machte sich für die Einrichtung des Nationalparks Schwarzwald stark. Zum Schutz der deutschen Rotbuchenwälder sieht Greenpeace Potenzial für weitere Schutzgebiete in den Waldgebieten Pfälzer Wald, Spessart, Steigerwald, Ammergebirge, Stechlinsee, Taunus, Solling, Teutoburger Wald und Thüringer Wald.
Vereine und Verbände
Greenpeace
Nationalparke
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e. V.1975 gründeten 22 Natur- und Umweltschützer den Bund für Natur- und Umweltschutz Deutschland, 1977 erfolgte die Umbenennung in Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND). Mit über 469.000 Mitgliedern und Förderern gehört er heute zu den größten Umweltverbänden Deutschlands. Die Bundesgeschäftsstelle des BUND befindet sich in Berlin, außerdem gibt es Landesverbände in allen 16 Bundesländern – der bayerische Landesverband trägt den Namen Bund Naturschutz in Bayern e. V. (BN Bayern) – und die Jugendorganisation BUNDjugend. Der BUND ist der deutsche Vertreter im internationalen Umweltschutznetzwerk Friends of the Earth und Mitglied im Deutschen Naturschutzring. Der BUND setzt sich für eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland ein. Zu den Zielen, denen er sich widmet, gehören unter anderem eine umweltfreundliche Land- und Forstwirtschaft, gesunde Lebensmittel, Klimaschutz, Ausbau regenerativer Energien, Artenschutz sowie der Schutz ökologisch wertvoller Flächen und Landschaften. Der BN Bayern war bereits an der Gründung des ersten deutschen Nationalparks im Bayerischen Wald maßgeblich beteiligt. Der BUND engagiert sich seit seiner Gründung für die Einrichtung weiterer Nationalparks, zuletzt erfolgreich im Schwarzwald. Der BUND fordert verstärkt die Ausweisung eines Nationalparks mit großen naturnahen Buchenwaldflächen, beispielsweise im Steigerwald, Thüringer Wald und in Ostwestfalen (Senne/Egge/Teutoburgerwald).
Vereine und Verbände
Umweltbund und BUND
Nationalparke
Naturschutzbund Deutschland e. V.Der Naturschutzbund Deutschland e. V. (NABU) wurde 1899 unter dem Namen „Bund für Vogelschutz“ gegründet. Ziel des Bundes war es damals, die einheimische Vogelwelt durch die Schaffung von Nisthilfen, Fütterung im Winter und Aufklärung der Bevölkerung zu schützen. Heute setzen sich mehr als 520.000 Mitglieder und Förderer des NABU national und international für Mensch und Natur ein. Zum einen widmen sie sich der Lösung ökologischer Schlüsselprobleme wie der Sicherung der biologischen Vielfalt, einer naturverträglichen Landnutzung, dem schonenden Umgang mit Ressourcen und einem effektiven Klimaschutz. Darüber hinaus bildet die Verbesserung der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Natur- und Umweltschutzarbeit ein wichtiges Handlungsfeld des NABU. Dazu gehören die gesellschaftliche Anerkennung und gesetzliche Förderung von Freiwilligenarbeit, eine ökologisch und sozial verträgliche Globalisierung, die Entwicklung und Vernetzung ländlicher Regionen sowie eine konsequente, vorsorgende Umweltpolitik. Der Sitz des NABU-Bundesverbands ist in Berlin. Daneben existieren Landesverbände in 15 Bundesländern (in Bayern ist der Landesbund für Vogelschutz der Partnerverband des NABU) und zwei vom NABU-Bundesverband betriebene wissenschaftliche Institute. Die Naturschutzjugend (NAJU), die Jugendorganisation des NABU, ist mit rund 60.000 Mitgliedern die größte im Naturschutz aktive Jugendorganisation Deutschlands. Der NABU ist die deutsche Partnerorganisation von BirdLife International und Mitglied im Deutschen Naturschutzring sowie bei der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources. 1990 unterstützten viele später im NABU aktive Bürgerinnen und Bürger die Umsetzung eines Nationalparkprogramms der DDR. In den darauffolgenden Jahren setzte sich der NABU intensiv für die Ausweisung neuer Nationalparks an Oder und Elbe sowie im Hainich ein. Auch in der jüngsten Vergangenheit warb der NABU für die Einrichtung weiterer Nationalparks, so etwa mit einer Resolution zum Nationalpark Schwarzwald und mit einem gemeinsam mit dem BUND ausgearbeiteten Elf-Punkte-Forderungskatalog nach internationalen Kriterien zur Nationalparkausweisung im Hunsrück.
Vereine und Verbände
NABU
Nationalparke
Nationale NaturlandschaftenDeutschlands Nationalparks, Biosphärenreservate und Naturparks sind seit 2005 unter der Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“ vereint. Seit 2016 gehören auch Wildnisgebiete dazu. Damit verdeutlichen die Großschutzgebiete ihre gemeinsamen Ziele zum Schutz von Natur und biologischer Vielfalt. Sie stehen für die Erhaltung besonders schützenswerter Landschaften und damit für einen Teil unseres natürlichen und kulturellen Erbes. Die Dachmarke bietet den Nationalen Naturlandschaften die Möglichkeit, über ein einheitliches Erscheinungsbild gemeinsame Kommunikationswege zu eröffnen und einen Wiedererkennungswert zu schaffen. Durch eine Vielfalt an Farbvarianten hat dabei jede Nationale Naturlandschaft einen individuellen „Auftritt mit dem Punkt“. Somit bietet die Dachmarke eine Plattform, auf der sich die Naturschönheiten gleichwertig in ihrer Vielfalt präsentieren können, ohne die Besonderheit einzelner Gebiete zu beschneiden. Weit über 100 Nationale Naturlandschaften gibt es in Deutschland – vom Wattenmeer über mitteldeutsche Flusslandschaften bis zu den Alpen. Träger der Dachmarke „Nationale Naturlandschaften“ ist die Dachorganisation der Nationalparks, Naturparks, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete, Nationale Naturlandschaften e. V. Die Entwicklung der Dachmarke wurde maßgeblich unterstützt durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), das Bundesamt für Naturschutz (BfN) sowie die Länder Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein und Thüringen.
Vereine und Verbände
Nationale Naturlandschaften
Nationalparke
Nationale Naturlandschaften e. V.Als Dachverband der Nationalen Naturlandschaften verleiht Nationale Naturlandschaften e. V. den deutschen Nationalparks, Biosphärenreservaten, Naturparks und Wildnisgebieten eine gemeinsame Stimme. Bereits 1973 rief der Hamburger Kaufmann Dr. h. c. Toepfer die Föderation der Natur- und Nationalparks (FNNPE, heute EUROPARC Federation) ins Leben. Als erste Sektion der EUROPARC Federation wurde 1991 EUROPARC Deutschland e. V. (seit 2020 Nationale Naturlandschaften e. V.) als Dachverband der Nationalen Naturlandschaften gegründet. Mitglieder von Nationale Naturlandschaften e. V. sind die Nationalparks, Biosphärenreservate, zertifizierte Wildnisgebiete und ein Teil der Naturparks sowie Nichtregierungsorganisationen (NGOs) aus dem Natur- und Umweltschutzbereich. Der ehrenamtliche Vorstand setzt sich aus je einem Mitglied aller vier Bereiche zusammen. Nationale Naturlandschaften e. V. ist Träger unterschiedlicher eigener Projekte. Unter Einbindung der Mitglieder entwickeln die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Berliner Geschäftsstelle Vorhaben, die in den einzelnen Gebieten ihre Umsetzung finden. Vor Ort werden damit wichtige Anregungen gegeben, deren Übertragbarkeit im Verbund wertvolle Synergien erzeugt. Aufgabe von Nationale Naturlandschaften e. V. ist es, in den Nationalparks, Biosphärenreservaten, Naturparks und Wildnisgebieten unterstützend zu wirken. Die praxisnahen Projekte leisten hier einen wertvollen Beitrag. Expertise aus Projekten außerhalb der Nationalen Naturlandschaften bringt Nationale Naturlandschaften e. V. in seine Verbandsarbeit mit ein. Darüber hinaus kommen in themen- und schutzgebietsbezogenen Arbeitsgruppen unter dem Dach von Nationale Naturlandschaften e. V. Fachleute und Interessierte aus Nationalparks, Naturparks, Biosphärenreservaten, Wildnisgebieten und den NGOs zusammen, um im Interesse der Nationalen Naturlandschaften Positionen abzustimmen und Projekte zu realisieren. Der Verband finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen, über Projektförderungen und Partner aus der Wirtschaft.
Vereine und Verbände
EUROPARC
Nationalparke