Naturnahe Waldwirtschaft
Soweit in Waldnationalparks im Entwicklungszeitraum von 30 Jahren Waldumbaumaßnahmen erforderlich sind oder verbriefte Nutzungsrechte der lokalen Bevölkerung dauerhaft aus der permanenten Managementzone befriedigt werden müssen, soll dies nach den Grundsätzen naturnaher Waldwirtschaft geschehen.
Naturnahe Waldwirtschaft versteht den Wald als dauerhaftes, vielgestaltiges Ökosystem, dessen Selbststeuerungskräfte zur Erzeugung des Rohstoffs Holz, aber auch zur Sicherstellung der ökologischen und sozialen Funktionen der Wälder genutzt werden. Die konsequente Anwendung des Plenterprinzips bildet dabei die zentrale Handlungsoption. Der entstehende Waldaufbau kann als einzeln-, trupp-, gruppen- und horstweise gemischter ungleichaltriger Wald beschrieben werden.
Die Anwendung naturnaher Waldwirtschaft in einem Nationalpark ist ein seltener Ausnahmefall für die in einem Entwicklungsnationalpark zulässigen und notwendigen Waldumbaumaßnahmen und kann die Nutzungsaufgabe und die damit zusammenhängenden ablaufenden Prozesse nicht ersetzen. Naturnahe Waldwirtschaft ist aber neben den großen Schutzgebieten der Nationalparks und den Trittsteinbiotopen der Naturwaldreservate der dritte wichtige Baustein eines modernen zukunftsweisenden Integrationsmodells ökologisch verantwortbarer Waldnutzung.
Integrativer Naturschutz im Wald — Beitrag zur Weiterentwicklung der Multifunktionalität
Dieser Vortrag zur Tagung „Bewertung von Naturschutzleistungen“ befasst sich mit der Rolle des integrativen Waldnaturschutzes und liefert Hintergrundinformationen zu den Themen Wald, Multifunktionalität und Instrumente zur nachhaltigen Waldwirtschaft.