Tourismusformen (nachhaltig, Natur-, Öko-)
Naturkundliche Bildung und Naturerlebnisse sind in Nationalparks ausdrücklich erwünscht, sofern sie den vorrangigen Schutzzweck eines möglichst ungestörten Ablaufs der Naturvorgänge auf überwiegender Fläche nicht gefährden (BNatSchG 2010, § 24, Abs. 2). Hieraus ergeben sich spezifische Bedingungen für Ausmaß, Gestalt und Charakter des Tourismus in Nationalparks.
Der „naturorientierte Tourismus“ erlangt durch seine wachsende Nachfrage eine zunehmende Bedeutung innerhalb der Tourismusbranche. „Ein gestiegenes Umweltbewusstsein sowie ein wachsendes Interesse der Reisenden an der Natur haben zu dieser Entwicklung beigetragen.“
Insbesondere im Bereich des naturorientierten Tourismus sollten die gastronomischen Leistungen „dem Anspruch von Regionalität, Saisonalität und Ökologie gerecht werden“. Daher unterstützen die Nationalparkverwaltungen in ihren Gebieten einen naturorientierten Tourismus – in nahezu allen Nationalparks gibt es Partnerbetriebe –, der die Naturressourcen schont und die Naturerfahrung fördert. Naturerlebnis- und Bildungsangebote (Veranstaltungen, Führungen, Wanderungen) sowie Infrastruktureinrichtungen (Lehrpfade, Aussichtstürme, Informationszentren etc.) führen Menschen aller Altersgruppen an die Besonderheiten der Nationalparks heran.
Einige der Angebote haben sich zu Besuchermagneten mit zum Teil überregionaler Bedeutsamkeit entwickelt, dazu gehören beispielsweise die Baumwipfelpfade in den Nationalparks Hainich und Bayerischer Wald oder der „Wildnis-Trail“ im Nationalpark Eifel. Die Angebote sind gut nachgefragt, viele sind ausgebucht und die Gäste sind fast durchweg sehr zufrieden, was die hohe Zahl von „Wiederholungsbesuchern“ belegt.
Unter dem Leitthema „Wildnis“ bietet der Nationalpark Eifel ein vielfältiges Informations- und Erlebnisangebot für verschiedene Zielgruppen an. Zur Planung des Nationalparkbesuchs steht eine übersichtliche Webseite zur Verfügung, die neben umfangreichen Informationen zum Nationalpark im Allgemeinen (beispielsweise zu Flora, Fauna, Geologie, Klima) und zu den touristischen Angeboten (s. u.) auch einen Veranstaltungskalender, Kurzfilme, Literaturtipps und Downloadmaterial (zum Beispiel Wanderkarten, Umweltbildungsangebote, Gastgeberverzeichnis) anbietet.
Vor Ort können sich die Besucher und Besucherinnen in den fünf „Nationalpark-Toren“ auf ihren Aufenthalt im Nationalpark einstimmen. Diese Informationshäuser, welche rund um das Schutzgebiet angeordnet sind, stellen eine Kombination aus Touristeninformation und Ausstellungen zu verschiedenen Themen des Nationalparks dar. Weitere Anlaufstellen für Gäste sind die 15 kleineren Nationalpark-Infopunkte, die Broschüren und Faltblätter bereitstellen und darüber hinaus teilweise über einzelne Ausstellungsmodule, Filme oder eine Touristeninformation verfügen. 2015 soll außerdem ein großes Informationszentrum mit einer Dauerausstellung zu den Themen Vielfalt, Wildnis und Nationalpark eröffnet werden.
Den Nationalpark können Besucher und Besucherinnen entweder selbstständig oder unter professioneller Führung erkunden. Für unbegleitete Touren besteht eine große Auswahl an ausgeschilderten Wander- und Radwegen, Reitspuren, Loipen sowie Schiffs- und Kutschfahrten. Eine Besonderheit ist der sogenannte „Wildnis-Trail“, der die Besucher und Besucherinnen auf einer viertägigen Wandertour einmal quer durch den ganzen Nationalpark führt. Zum Beobachten von Tieren wurden eine Bird-Watching-Station und eine Rothirsch-Aussichtsempore installiert.
Das Angebot geführter Touren reicht von Führungen mit ehrenamtlichen Waldführern und Waldführerinnen, Wanderungen und Schiffsfahrten mit Rangern, Führungen auf Niederländisch und spirituellen Wanderungen über Programme für Kinder, Jugendliche und Familien (Wildniscamps, Junior-Ranger-Projekt, Familienführungen usw.) bis zu mehrtägigen Arrangements in Zusammenarbeit mit lokalen Gastgebern.
Ein besonderer Schwerpunkt des Tourismus-Konzepts im Nationalpark Eifel liegt auf barrierefreien Angeboten. Speziell geschulte Ranger und Waldführer bieten Touren für Menschen mit Behinderungen an, Schwerhörige können mobile Hörverstärker ausleihen, einige Ranger-geführte Touren werden durch Dolmetscher in Gebärdensprache übersetzt, und in Teilen des Nationalparks existieren barrierefreie Wege und Pfade. Zudem ist die Webseite des Nationalparks Eifel auch in Leichter Sprache und in Gebärdensprache verfügbar. Die Ausstellungen in den Nationalpark-Toren werden ebenfalls zunehmend barrierefreier, also für unterschiedliche Sinne erlebbar gestaltet.
Nachhaltige Tourismusentwicklung in Großschutzgebieten
Diese Veröffentlichung dokumentiert die Beiträge zum Symposium “Nachhaltige Tourismusentwicklung in Großschutzgebieten”, das vom 18. – 19. Januar 2002 im Rahmen des 12. Reisepavillons Hannover durchgeführt wurde.
Sustainable Investments for Conservation. Neue Potenziale für die internationale Naturschutzfinanzierung. Eine Studie im Auftrag des WWF Deutschland
Bisherige Maßnahmen zum Schutz der Natur wie die Ausweisung von Schutzgebieten haben sich als nicht ausreichend erwiesen, der fortschreitenden Naturzerstörung Einhalt zu gebieten. Zum Einen ist die Fläche der bisher unter Schutz gestellten Naturgebiete viel zu klein, um die biologische Vielfalt langfristig zu erhalten, zum Anderen fehlen vielen Ländern die finanziellen Mittel und institutionellen Kapazitäten,… Weiterlesen »
Monitoring and Management of Visitor Flows in Recreational and Protected Areas
Tagungsbericht mit zahlreichen Beiträgen zum Thema Monitoring und Management von Besucherströmen in Erholungs- und Schutzgebieten.
Economics of Environmental Conservation
Das Buch konzentriert sich auf die Ökonomie des Naturschutzes. Dabei werden ethische Grundlagen and grundlegende ökonomische Paradigmen für das Verständnis der ökologischen Ökonomie veranschaulicht.
Bundesweite Mindestanforderungen für Kriterienkataloge der Partner-Initiativen
Die hier aufgeführten bundesweit abgestimmten Mindestanforderungen sollen in jedem Kriterienkatalog der Partner-Initiativen enthalten sein und möglichst erfüllt werden.
Dialogforum “Partner der Nationalen Naturlandschaften”
Hierbei handelt es sich um die Website von EUROPARC Deutschland e. V. zu den „Partnern der Nationalen Naturlandschaften“ mit dem Schwerpunkt Dialogforum.
Anstoß geben… Freiwilliges Engagement in Großschutzgebieten
Die Broschüre zeigt am Beispiel der Naturwacht Brandenburg Möglichkeiten auf, wie Freiwillige qualifiziert und in die Arbeit in Großschutzgebieten integriert werden können.
Managementqualität deutscher Nationalparks — Ergebnisse der ersten Evaluierung der deutschen Nationalparks
Die Broschüre liefert ein umfassendes Bild über die Stärken und Schwächen der deutschen Nationalparks und gibt Handlungsempfehlungen. Es wird dargelegt inwieweit vorab definierte Standards in den deutschen Nationalparks bereits erreicht sind und in welchen Bereichen noch Verbesserungsbedarf besteht. Es werden die Themenfelder Rahmenbedingungen, Schutz der natürlichen biologischen Vielfalt und Dynamik, Organisation, Management, Kooperationen und Partner,… Weiterlesen »
Nationalparke in Deutschland — Naturerbe bewahren — Natur erleben
Diese Broschüre stellt die Nationalparks in Deutschland und mögliche Aktivitäten für Besucher vor.
Qualitätskriterien und -standards für deutsche Nationalparke
Die Broschüre zeigt die Vorgehensweise bei der Entwicklung eines Evaluierungsverfahrens zur Überprüfung der Managementeffektivität der deutschen Nationalparks. Es wurden Handlungsfelder identifiziert und dazugehörige Kriterien und Standards festgelegt.