Unternehmenskooperationen

Andrea Hoffmann
Andrea Hoffmann
Projektkoordinatorin BROMMI & Commerzbank-Umweltpraktikum
Sonja Miller
Sonja Miller
Leiterin Unternehmenskooperationen | Vernetzungsstelle EUROPARC Federation
Unsere Vision
Wir sind davon überzeugt, dass gemeinsam mit Unternehmen oft mehr für den Schutz von Natur- und Kulturlandschaften, eine nachhaltige Regionalentwicklung und den Tourismus in Deutschland erreicht werden kann. Wir stellen uns eine Zukunft vor, in der Unternehmen gemeinsam mit den Nationalen Naturlandschaften die nachhaltige Entwicklung vorantreiben und wechselseitig voneinander lernen.

Commerzbank-Umweltpraktikum

Andrea Hoffmann
Andrea Hoffmann

Seit 1990 ermöglicht die Commerzbank jährlich bis zu 60 Studierenden aller Fachbereiche ein mehrmonatiges Umweltpraktikum in einer Nationalen Naturlandschaft. Seit 2023 verantwortet Nationale Naturlandschaften e. V. die administrative Koordination des Umweltpraktikums.


Umweltpraktikant*innen sind Multiplikator*innen der Nationalen Naturlandschaften

Vor 35 Jahren wurde das Commerzbank-Umweltpraktikum ins Leben gerufen. Seither ermöglicht die Commerzbank jährlich bis zu 60 Studierenden aller Fachbereiche ein mehrmonatiges Umweltpraktikum in einer Nationalen Naturlandschaft. Während ihres Praktikums arbeiten die Teilnehmenden in den Bereichen Bildung für Nachhaltige Entwicklung, Besucherbetreuung sowie der Öffentlichkeitsarbeit mit und erwerben dabei wichtige Kompetenzen für ihre spätere Berufswahl. Dabei tragen sie den Naturschutzgedanken weiter.

Seit dem Start im Jahr 1990 haben bereits über 2.000 Praktikant*innen in den teilnehmenden Schutzgebieten einzigartige Orte für ihr Engagement gefunden. Zahlreiche ehemalige Teilnehmende des Commerzbank-Umweltpraktikums arbeiten heute als Mitarbeiter*innen in den Nationalen Naturlandschaften.

Die Commerzbank finanziert den Studierenden Praktikantengehalt und Unterkunft. Die Schutzgebiete übernehmen die fachliche Betreuung vor Ort. Nationale Naturlandschaften e. V. hat die Koordination und inhaltliche Begleitung des Umweltpraktikums inne. Der Dachverband bereichert das Praktikums-Programm um sein gebündeltes Know-how rund um Schutzgebietsthemen, unterstützt die Einsatzstellen und Umweltpraktikant*innen mit seinem Netzwerk und trägt mit dazu bei, die Studierenden als Multiplikator*innen für die Nationalen Naturlandschaften zu gewinnen. Im Praktikumsjahr 2024 wurden 60 Praktikumsplätze in 14 Nationalparken und acht Biosphärenreservaten besetzt.

Wie geht es 2025 weiter?

Für 2025 stehen erneut rund 60 Praktikumsplätze in den teilnehmenden Nationalen Naturlandschaften zur Verfügung.

Mit Streuobst-Projekten biologische Vielfalt bewahren

Sonja Miller
Sonja Miller

Streuobstwiesen beherbergen bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten und gelten damit als Hotspots der Biodiversität in Mitteleuropa. Viele Jahrhunderte prägten Streuobstwiesen das Gesicht unserer Kulturlandschaft. Heutzutage sind Streuobstwiesen durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft, Flächenverbrauch und Nutzungsaufgabe leider stark bedroht. Nicht nur die altbewährte Form des Obstanbaus droht dadurch auszusterben: Mit dem stetigen Rückgang der Streuobstwiesen verlieren auch zahlreiche gefährdete Arten ihren Lebensraum.


Vielfalt bewahren – Streuobstwiesen schützen

Um Streuobstwiesen in den NNL zu erhalten, vermarkten wir zertifizierte Streuobstwiesen-Projekte an Unternehmen. Die daraus erzielten Einnahmen fließen direkt in Pflegemaßnahmen – umgesetzt mit regionalen Partnern, Landschaftspflegeverbänden und engagierten Akteur*innen vor Ort.

Zu den langjährigen Unterstützern zählen die BIONADE GmbH und die Hochland Deutschland GmbH. Beide fördern Projekte im Rahmen eines Sponsoringpakets.

BIONADE setzt sich für Artenvielfalt ein

Im bayerischen Teil des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön pflegen wir mit Unterstützung der BIONADE GmbH seit 2020 eine artenreiche Streuobstwiese in Großenbrach. In den vergangenen fünf Jahren wurden hier wertvolle Maßnahmen zur Förderung der Biodiversität umgesetzt – von regelmäßigen Obstbaumschnitten bis hin zur extensiven Beweidung mit Schafen.

Besonders erfreulich: Verschiedene Fledermausarten wie Zwergfledermaus und Kleiner Abendsegler haben sich in den aufgestellten Kästen angesiedelt. Zauneidechsen nutzen die lichten Bereiche zum Sonnen, es summt und brummt auf der Wiese – und sogar die extrem seltene Orchideenart Herbst-Drehwurz wurde auf der Streuobstwiese entdeckt. Diese streng geschützte Art ist in der Region kaum noch zu finden und profitiert von der schonenden Weidepflege.

Ein besonderer Höhepunkt war der gemeinsame Vor-Ort-Termin im Oktober 2024 mit Vertreter*innen der Biosphärenreservatsverwaltung, unserem Projektpartner RhönNatur, dem Baumpfleger sowie Mitarbeitenden von BIONADE. Mit einem Infostand, frisch gepflückten Äpfeln, Apfelsaft von der Wiese und einem Buffet des benachbarten Bauernhofs wurde die biologische Vielfalt der Fläche für alle Sinne erlebbar gemacht.

Sortenerhalt mit Hochland Deutschland

Im thüringischen Teil des Biosphärenreservats Rhön unterstützen wir mit Hochland Deutschland die Pflege des „Sortengartens am Spielberg“ – einer Streuobstwiese mit außergewöhnlich vielen alten Birnensorten. Hier gedeihen Raritäten wie Klapps Liebling oder Andreas Lukas, deren Erhalt wir durch gezielte Rückschnitte, fachkundige Pflege und die Nachpflanzung junger Birnbäume langfristig sichern. Darüber hinaus wurden im Jahr 2024 Kleinstrukturen wie Totholzhaufen angelegt, die Insekten, Reptilien und Kleinsäugern als Lebensraum dienen.

Ein besonderes Augenmerk gilt der Mistelbekämpfung – eine Herausforderung auf vielen Streuobstwiesen. An einem gemeinschaftlichen „Pflegezonentag“ engagierten sich zahlreiche Freiwillige für den Schutz der Obstbäume. Auch Bildungsangebote wie Schnittkurse und ein öffentlicher Erntetag machen den Sortengarten zu einem lebendigen Ort des Naturschutzes und der Umweltbildung.

Wie geht es 2025 weiter?

Auch im kommenden Jahr möchten wir unsere Streuobstwiesenprojekte gemeinsam mit engagierten Unternehmen weiterführen, laufende Maßnahmen abschließen und neue Vorhaben auf den Weg bringen. Denn der Schutz dieser wertvollen Lebensräume ist eine langfristige Aufgabe – für die Artenvielfalt, das Klima und kommende Generationen.

Projekte für die Wildbiene im Berchtesgadener Land

Sonja Miller
Sonja Miller

Das Wildbienenprojekt startete bereits 2017 als Spendenprojekt der Allianz Deutschland AG in der Biosphärenregion Berchtesgadener Land. Durch eine Vielzahl an Maßnahmen trägt das Projekt dazu bei, artenreiche Strukturen in der Kulturlandschaft der Biosphärenregion zu erhalten und somit wertvolle Lebensräume für die bedrohte Wildbiene zu schaffen: duftende Almen, bunte Blumenwiesen, blühende Gärten und Obstwiesen, abwechslungsreiche Landschaften mit Hecken, Bäumen und Waldrändern.


Die Wildbiene – faszinierend und unersetzlich in unseren Landschaften

 

Seit Projektstart 2017 konnten wir bereits 18 Teilprojekte gemeinsam mit Kommunen, Schulen, Vereinen, Betrieben und Privatpersonen umsetzen.

Hecken für Wildbienen – ein grünes Netzwerk wächst weiter

Strukturreiche Hecken bieten Wildbienen Nistmöglichkeiten, Nahrung und Schutz. Aber nicht nur Wildbienen leben in diesen Hecken, sondern auch zahlreiche weitere Nützlinge, die unsere Kulturen gesund halten. Hecken vernetzen Lebensräume, sind ein identitätsstiftendes Merkmal einer Region und tragen gleichzeitig zur landschaftlichen Schönheit und zum Klimaschutz bei. Seit 2020 unterstützen wir deshalb das „Biosphären-Hecken-Pflanzprojekt“ des Landschaftspflegeverbands Biosphärenregion Berchtesgadener Land e.  V. Auch 2024 wurden wieder neue, artenreiche Wildhecken mit über 30 heimischen Strauch- und Baumarten gepflanzt – darunter Weißdorn, Schlehe, Felsenbirne und Wildrosen auf einer Länge von über 200 Metern. Die Verwendung ausschließlich autochthoner Gehölze stärkt die ökologische Funktion dieser wertvollen Biotope. Hinweistafeln sensibilisieren die Öffentlichkeit für den Nutzen dieser lebendigen Landschaftselemente.

Saatgut für Vielfalt – Wildbienen fördern mit Ackerwildkräutertüten

Mit dem neuen Projekt „Ackerwildkräutertüten“ haben wir 2024 gezielt den Blick auf selten gewordene Ackerwildkräuter und ihren Wert für bestäubende Insekten gelenkt. Speziell zusammengestellte Saatgutmischungen mit Arten wie Kornrade, Sandmohn oder Saat-Wucherblume wurden in ansprechend gestalteten Tütchen kostenlos verteilt – über Schulen, Kitas, Vereine, Partnerbetriebe und bei öffentlichen Veranstaltungen. Die Saatguttüten enthalten neben regionalem Wildkräutersaatgut auch Informationen zu den Pflanzen und Tipps zur Aussaat. Ein besonderes Highlight war die Kooperation mit acht regionalen Bäckereien: In der Woche vom 8. bis 13. April 2024 erhielten Kundinnen und Kunden zu jedem „Biosphären-Brot“ ein Saatguttütchen mit Ackerwildkräutern. Diese Aktion verband Genuss mit Biodiversität und brachte das Thema in den Alltag vieler Menschen.

Wie geht es 2025 weiter?

Das Wildbienenprojekt wird 2025 um ein weiteres Jahr verlängert, um die starke Nachfrage bedienen und neue Zielgruppen erreichen zu können. Ein besonderer Höhepunkt erwartet uns am 11. Mai 2025: Zum Biosphärentag planen wir den Wettbewerb „Wilde Ecken“. Gesucht werden kreative, naturnahe Projekte zur Förderung der Artenvielfalt – von wilden Balkonen bis zu Gemeinschaftsflächen. Im Mittelpunkt steht die Wildbiene als Schirmart für eine lebendige, vielfältige Landschaft.

 

Projekte für den Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt

Sonja Miller
Sonja Miller

Der Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität sind Themen, die zunehmend auch in der Wirtschaftswelt stärker ins Bewusstsein rücken. In den Nationalen Naturlandschaften haben Unternehmen die Möglichkeit, sich auf vielfältige Art und Weise zu engagieren und mit ihrem Beitrag die biologische Vielfalt in den wertvollsten Landschaften Deutschlands zu schützen und zu fördern.


Fortschritte und Herausforderungen im Moor- und Gewässerschutz

Die Renaturierung des Roggendorfer Moores im Biosphärenreservat Schaalsee wird seit 2022 mit Unterstützung von Coca-Cola Europacific Partners Deutschland GmbH (CCEP) umgesetzt. Ziel ist es, den Wasserabfluss durch bauliche Maßnahmen wie den Einbau einer Dichtungsbahn zu verringern und die Wasserversorgung des Moores zu verbessern.

Aufgrund anhaltender Regenfälle zu Jahresbeginn 2024 verzögerte sich die Umsetzung deutlich. Die Baustelle musste zwischenzeitlich unterbrochen und im Herbst erneut eingerichtet werden. Der Abschluss der Maßnahmen ist nun für März 2025 geplant.

Auch das von CCEP geförderte Kleingewässerprojekt im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe – Brandenburg wurde 2024 durch starke Niederschläge und hohe Wasserstände ausgebremst. Die geplanten Maßnahmen zur ökologischen Aufwertung – wie Entschlammung, Gehölzentnahme und strukturreiche Ufergestaltung – werden 2025 fortgeführt. Auch dieses Projekt zeigt einmal mehr: Die Natur hält sich nicht immer an Zeitpläne.

Neue Partnerschaft mit EcoTree – zwei Moorprojekte gestartet

Seit 2024 arbeiten wir mit EcoTree zusammen – einem Anbieter naturbasierter Lösungen für Unternehmen, die sich aktiv für Biodiversitäts- und Klimaschutz engagieren möchten. Mit EcoTree als Partner wollen wir in den kommenden Jahren Projekte mit messbarem Beitrag für Klima und Biodiversität in den NNL verwirklichen.

Im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen setzen wir mit EcoTree die Wiedervernässung der „Waldmannswiesen“ um – eine anmoorige Fläche von knapp sieben Hektar nahe der Stadt Dahn. Ziel ist es, den Wasserhaushalt zu stabilisieren, typische Moorarten wiederanzusiedeln und Kohlenstoff langfristig im Boden zu speichern. Seit Jahresbeginn 2024 laufen vorbereitende Kartierungen – Ergebnisse zu Boden, Wasser, Flora und Fauna bilden die Grundlage für die geplanten Maßnahmen ab 2025.

Auch die Renaturierung des Schönwolder Moores im Biosphärenreservat Schaalsee wird durch EcoTree unterstützt. Das Moor zählt zu den letzten intakten Regenmooren Mecklenburg-Vorpommerns.

Durch Grabenverschlüsse und Zurückdrängung der Bewaldung soll die Wasserversorgung verbessert und das 131 Hektar große Moor revitalisiert und ökologisch aufgewertet werden. Die Maßnahmen sichern wertvolle Lebensräume – unter anderem für Moorfrosch, Sonnentau und Kranich – und leisten zugleich einen wichtigen Beitrag zum natürlichen Klimaschutz und zur Wasserrückhaltung. Trotz schwieriger Bedingungen durch den aufgeweichten Untergrund verlaufen die Arbeiten planmäßig: Der Drainteich ist fertiggestellt, am Umfluter wird aktuell gearbeitet und die Erschließungstrassen im Moor sind weitgehend vorbereitet. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für 2025 vorgesehen.

Wie geht es 2025 weiter?

Auch im kommenden Jahr setzen wir unsere Projekte für den Erhalt der biologischen Vielfalt mit bewährten und neuen Partnern fort. Ziel bleibt es, Lebensräume zu bewahren, Arten zu fördern und die Widerstandsfähigkeit der Natur in Zeiten des Klimawandels zu stärken.

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