Nationalparke in Deutschland

Der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer besticht durch die Faszination ungestörter Natur, die die Menschen anzieht: Spaziergänge durch die Salzwiesen, ein Bad im Meer, ausgedehnte Wattwanderungen, Ausflüge zu den Seehundbänken und Vogelbeobachtungen während der Brutsaison oder an den Rastplätzen unzähliger Brutvögel gehören zu den be-sonderen Attraktionen des Nationalparks. Im Nationalpark beschränken sich Naturnutzungen im Wesentlichen auf Teilbereiche der Insel Neuwerk.

Gründungsjahr: 1990
Geographische Lage: Elbmündungbereich, Wattenmeer
Größe: 138 km²
Landschaften: Dünen, Meer, Priele, Salzwiesen, Sandbänke, Sandinseln, Wattflächen

Das Gebiet

Der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer ist mit seinen 13.750 Hektar der kleinste der drei Wattenmeer-Nationalparke. In diesem Gebiet hat auf über 90% der Fläche die Natur Vorrang: hier gilt „Natur Natur sein lassen“ und damit das freie Spiel der Kräfte.

Als zweites Ziel verfolgt der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer die Aufgabe, das Erleben der Natur zu ermöglichen, soweit es der Schutzzweck erlaubt. Dies bietet einmalige Begegnungen mit der Natur. So lassen sich zum Beispiel die Vögel im Neuwerker Ostvorland direkt entlang des Besucherweges zur Brut und Rast nieder und bei einer Wanderung auf den Kleinen Vogelsand lassen sich aus gebührendem Abstand über das Fahrwasser hinweg Seehunde auf ihrem Liegeplatz beobachten.

Naturschutz

Das Motto „Natur Natur sein lassen“ ist im hamburgischen Wattenmeer immer wieder erlebbar.

So ist auf Neuwerk sehr schön zu beobachten, wie sich im Ostvorland (Zone I) die Salzwiesen seit 2004 wieder naturnah entwickeln und sich neue Seevogel-Brutkolonien entwickeln können. Bei einer (Watt-)Wanderung nach Scharhörn ist die beeindruckende freie Landschaftsentwicklung auf der Scharhörnplate zu bewundern, die die Inseln Scharhörn und Nigehörn immer größer werden und dicht unter der „Kimme“ zusammenwachsen lässt. Nirgendwo in Deutschland hängt der Horizont tiefer als hier.

Insbesondere im Frühjahr rasten auf der Insel Neuwerk große Scharen nordischer Meeresgänse auf ihrem Weg in die Brutgebiete; z.T. sind es bereits über 18.000 Ringel- und Weißwangengänse, die die rund 300 ha große Insel bevölkern. Bemerkenswert ist dabei insbesondere, dass die Ringelgans-Zahlen hier immer noch in der Tendenz zunehmen, während sie in anderen Gebieten wieder rückläufig sind.

Besucherinformationen

Tourismusinformation

Nationalpark-Station Neuwerk
Tel.: 04721 69271
Fax: 28860
np-station@wattenmeer-hamburg.de

Besucher- und Informationszentren

Nationalpark-Haus Neuwerk
Tel.: 04721 395349
Fax: 04721 395866
np-haus@wattenmeer-hamburg.de

Aktiv vor Ort

Ein Tag vor Ort

Ein eintägiger Besuch auf Neuwerk ist naturgemäß mit einer zwei- bis dreistündigen Wattwanderung, einer Kutschfahrt von einer guten Stunde oder einer eineinhalbstündigen Schiffstour verbunden. Einen guten Überblick über den hamburgischen Nationalpark erhält man vom alten Wehrturm, der Neuwerk überragt und der schon im 14. Jahrhundert half, die Strand- und Seeräuber in Schach zu halten. Nahe dem Turm liegt das Nationalpark-Haus Neuwerk mit einer Ausstellung über das hamburgische Wattenmeer und die Insel Neuwerk. Auf einem markierten Pfad durch die Salzwiesen im Osten der Insel erlebt man Brut- oder Rastvögel aus nächster Nähe.

Eine Woche vor Ort

Montag: Ankunft auf Neuwerk mit dem Schiff. Einzug in eine gemütliche Pension und erster Inselrundgang auf dem Ringdeich.

Dienstag: Regen. Lange schlafen und einen Roman über Störtebeker lesen. Nachmittags ein Besuch im Nationalpark-Haus beim Leuchtturm.

Mittwoch: Die Sonne scheint. Vormittags auf den Leuchtturm und Aussicht genießen. Nachmittags Salzwiesenführung mit einem Mitarbeiter der Nationalpark-Verwaltung und den Austernfischer, das Maskottchen des Hamburgischen Wattenmeers, beobachten.

Donnerstag: Wattwanderung mit dem Verein Jordsand zur Vogelinsel Scharhorn. Neben der Vogelwelt ist vor allem die natürliche Landschaftsentwicklung beeindruckend.

Freitag: Wanderung mit dem Ranger zum Kleinen Vogelsand, einem hohen Wattrücken im Norden Neuwerks. Nach Stürmen findet man dort Bernstein.

Samstag: Vormittags geht es mit dem Ranger auf eine Wattwanderung in Richtung Seehundbank. Der Nachmittag lockt mit einem Bad im Meer bei Hochwasser.

Sonntag: Nach einer Abschiedsrunde über die Insel geht es zum Schiff und damit zurück nach Cuxhaven.

 

Barrierefrei besuchen

Der Nationalpark kann nicht barrierefrei eingerichtet werden. Die Gäste können entweder durchs Watt wandern (2 – 3 Std. Fußmarsch) oder alternativ mit Wattwagen und Fahrgastschiff nach Neuwerk befördert werden. Besucher mit Handicap sollten vorher mit den Transportunternehmen Kontakt aufnehmen und die Mitfahrmöglichkeiten im Einzelfall abklären. Auf Neuwerk sind nur die Wege im Binnengroden weitgehend barrierefrei.

Das Nationalpark-Haus ist im Erdgeschoss (Ausstellung und sanitäre Einrichtung) barrierefrei eingerichtet. Hier kann auch geklärt werden, welche Veranstaltungsangebote ggf. individuell barrierefrei angepasst möglich sind.

Anreise

Mit Bahn oder Auto nach Cuxhaven.
Von dort aus gibt es drei Wege nach Neuwerk:
Zu Fuß von Sahlenburg (Bus von Cuxhaven-Bahnhof zum Ortsteil Sahlenburg).
Mit der Pferdekutsche ab Sahlenburg oder Duhnen (Busverbindung vom Bahnhof ).
Mit dem Schiff „MS Flipper“ ab Cuxhaven, Reederei Cassen Eils, Tel. 01805 228661, www.neuwerkreisen.de

Kontakt

Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer
Neuenfelder Straße 19
21109 Hamburg