Jung, wild und dynamisch: Mit seinen ausgedehnten Watt- und Meeresflächen, Inseln und Sandbänken, Salzwiesen und Stränden wurde die faszinierende Natur vor der Nordseeküste Schleswig-Holsteins 1985 Nationalpark. Ergänzt um die Halligen und die Insel Pellworm ist das Gebiet auch ein UNESCO-Biosphärenreservat. 2009 erklärten die Vereinten Nationen das Wattenmeer zum Weltnaturerbe der Menschheit.
Das Wattenmeer ist das vogelreichste Gebiet Europas. Allein der schleswig-holsteinische Teil wird im Frühjahr und Spätsommer von mehr als zwei Millionen Wat- und Wasservögeln aufgesucht, die an den arktischen Küsten Sibiriens, Grönlands und Kanadas brüten. Ein spezieller Lebensraum des Nationalparks sind die Salzwiesen, die sich wie ein Saum entlang der Wattenmeerküsten erstrecken. Dort leben 250 Tierarten und Ökotypen, die in keinem anderen Gebiet der Erde vorkommen.
Der begehbare Meeresboden ist auch für sich eine Attraktion für den Menschen. Rund 200.000 Gäste nehmen jährlich an Wattwanderungen oder anderen naturkundlichen Exkursionen teil, über 800.000 besuchen die naturkundlichen Informationszentren und Ausstellungen der Naturschutzverbände oder der Nationalparkverwaltung.
Das deutsche Wattenmeer ist mehr als je ein Nationalpark im schleswig-holsteinischen, hamburgischen und niedersächsischem Teil. Die Vereinten Nationen, die Europäische Union und andere internationale Einrichtungen haben das Gebiet mit hochwertigen Prädikaten ausgezeichnet:
Zusätzlich zum rechtlichen Instrumentarium wurden lokale Schutzkonzepte entwickelt und mit einzelnen Interessengruppen oder Gemeinden spezielle Nationalpark-Vereinbarungen getroffen. Darüber hinaus werden Übereinkünfte und Schutzkonzepte auf internationaler Ebene entwickelt, etwa der Seehund-Management-Plan.
Um einen guten Schutz der Natur zu gewährleisten, wird der Nationalpark von der Nationalparkverwaltung mit ihren Ranger*innen und von Naturschutzverbänden gut betreut.
Nordsee-Tourismus-Service GmbH
Zingel 5
25813 Husum
Tel.: 04841 8975-0
info@nordseetourismus.de
www.nordseetourismus.de
Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum
Dithmarscher Straße 6a (Gästeparkplatz) bzw.
Am Robbenberg (Postadresse)
25832 Tönning
Tel.: 04861 9620-0
info@multimar-wattforum.de
www.multimar-wattforum.de
Bei gutem Wetter bietet sich ein Besuch in Westerhever an. Vom Parkplatz läuft man zum Deich, durchquert vor dem Panorama des berühmten Leuchtturms die Salzwiesen und kann bei Niedrigwasser die vorgelagerte Sandbank erreichen.
Zwischen Frühjahr und Frühsommer brüten dort Watvögel, im Spätsommer und Herbst rasten auf der Sandbank und in den Salzwiesen Tausende arktischer Zugvögel. Im Winter lassen sich große Gänsescharen beobachten.
Für mehr Informationen zum Wattenmeer empfiehlt sich ein Besuch im Nationalpark-Zentrum Multimar Wattforum. Zentral gelegen in Tönning ist es das größte und umfangreichste Besucherzentrum zum Thema Nordsee und Wattenmeer. Die interaktive Erlebnisausstellung vermittelt beeindruckende und spannende Geschichten aus den Lebensräumen zwischen Flüssen, Salzwiesen, Wattboden und Nordsee – anschaulich, verständlich und unterhaltsam. In 37 Aquarien werden mehr als 280 Arten von Fischen, Krebsen, Muscheln und Schnecken gezeigt. Ab sofort kann man im Multimar Wattforum lebende Säugetiere aus nächster Nähe beobachten, die man in der Natur kaum je zu Gesicht bekommt: Fischotter! Kinder können sich auf einem großen Wasserspielplatz austoben.
Montag: Ankunft bei einer Nationalpark-Partner-Unterkunft am Festland, auf den Inseln oder auf den Halligen. Abends Spaziergang am Strand und Fischbrötchen am Hafen.
Dienstag: Naturkundliche Wattexkursion mit einem oder einer Nationalpark-Wattführer*in, um die „Small Five“ des Nationalparks kennen zu lernen. Nachmittags Besuch bei einem Naturschutzverband in der örtlichen Nationalpark-Station.
Mittwoch: Mit dem Nationalpark-Partner-Schiff von Schlüttsiel oder Pellworm in den Nationalpark, unterwegs Seetierfang mit fachkundigen Erläuterungen.
Donnerstag: Besuch des Nationalpark-Zentrums Multimar Wattforum in Tönning, nachmittags vogelkundliche Führung mit Birdwatching-Guide oder Ranger*in.
Freitag: Mit dem Nationalpark-Partner-Schiff von Pellworm oder Wyk auf Föhr zu den Seehundbänken.
Samstag: Sonnenschein! Ein Tag für den Strand und für Vogelbeobachtungen, z. B. am Leuchtturm von Westerhever. Abends leckere, selbst gepulte Krabben genießen.
Die Nationalpark-Partner am Wattenmeer bieten viele Übernachtungsmöglichkeiten an, die barrierefrei sind. Dazu gibt es an ausgesuchten Orten auch das Wattmobil, einen Rollstuhl, der über das Watt geschoben werden kann. Die Nationalparkverwaltung hat umfangreiche Informationen zum barrierefreien Reisen im schleswig-holsteinischen Wattenmeer in der Broschüre „Wattenmeer für ALLE!“ zusammengestellt: www.nationalpark-wattenmeer.de/sh/service/mediathek
Mit der Bahn:
Bahnstrecke Hamburg-Westerland mit Stopp in Heide, Husum, Niebüll; in Heide Anschluss nach Büsum, in Husum nach St. Peter-Ording, in
Niebüll nach Dagebüll.
Mit dem Auto:
Ab Hamburg auf der A 23 Richtung Heide, anschließend B 203 nach Büsum, B 202 nach St. Peter-Ording oder B 5 Richtung Tönning, Husum, Niebüll. Autoverladung nach Westerland in Niebüll. Fähren zu den Inseln und Halligen
von Dagebüll, Nordstrand und Schlüttsiel.