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Nationalparke in Deutschland

„Felsen sind zu Stein gewordene Musik“ – treffender als mit diesem zweieinhalb Tausend Jahre alten Zitat von Pythagoras lässt sich die Welt des Elbsandsteingebirges nicht beschreiben. Schroffe Felstürme und wuchtige Tafelberge wechseln sich ab mit lieblichen Ebenen, schwindelerregenden Gründen und Schluchten. Inmitten dieser Felswelt hat sich die Elbe tief in den Sandstein eingeschnitten. Sie windet sich majestätisch um den Lilienstein, den König der Tafelberge.

Gründungsjahr: 1990
Geographische Lage: am Oberlauf der Elbe in Sachsen., Östlich von Dresden an der tschechischen Grenze
Größe: 93 km²
Landschaften: Buchenwaldkuppen auf Basalt, Kiefernwald, Sandsteinfelsen, Schluchtwald

Das Gebiet

Steile Felsen mit atemberaubenden Talblicken, tief eingeschnittene Schluchten mit klaren Bächen, wilde Waldpartien mit einer ganz eigenen Pflanzen- und Tierwelt, Wanderwege für Romantiker, aber auch für Naturfreunde, die Abgeschiedenheit lieben, all das – und noch viel mehr – bietet das Elbsandsteingebirge mit seinen Nationalparks. Denn in unmittelbarer Nachbarschaft beginnt an der Staatsgrenze in der Tschechischen Republik der Nationalpark Böhmische Schweiz (Národní Park České Švýcarsko) und lädt seine Gäste zu „grenzenlosen“ Wanderungen ein. Der Eindruck des Außergewöhnlichen verstärkt sich in dem Wissen, dass hier einiges „auf dem Kopf steht“. Im Sommer herrscht in den Schluchten ein feuchtes und kühles Klima – ideale Verhältnisse für viele Pflanzen wie Tiere. Die Gipfelregionen dagegen sind warm und trocken und ziehen Bewohner an, die sonst die Höhe meiden.

Naturschutz

Natur Natur sein lassen ist das Motto des Nationalparks. Der Nationalpark ist allerdings auch Entwicklungsgebiet: Zurzeit kann sich die Natur auf rund 57 % seiner Fläche weitgehend frei in ihrer Dynamik entfalten. Solch naturbelassene Bereiche finden sich vor allem im Gelände der ausgewiesenen Kernzonen. Auf rund einem Drittel der Flächen werden in den nächsten Jahren noch Waldpflege-Maßnahmen zur Einleitung einer natürlichen Entwicklung nötig. Das betrifft etwa die Förderung einheimischer Baumarten in großflächigen Fichtenforsten. Bis 2030 sollen auch solche lenkenden Maßnahmen auf der überwiegenden Fläche eingestellt werden.

Doch der Nationalpark ist nicht das einzige große Schutzgebiet der Gegend. Das Landschaftsschutzgebiet ergänzt die sogenannte Nationalparkregion Sächsische Schweiz. Neben dem Nationalpark, der als Flora-Fauna-Habitat (FFH)- und Special Protected Areas (SPA)-Gebiet gemeldet ist, existieren vier weitere FFH-Gebiete in der Nationalparkregion; an drei weiteren besteht ein Flächenanteil.

Besucherinformationen

Tourismusinformation

Tourismusverband Sächsische Schweiz
Tel.: 03501/470147
www.saechsische-schweiz.de

Besucher- und Informationszentren

Besucherzentrum:
NationalparkZentrum Sächsische Schweiz
Dresdner Str. 2 b
01814 Bad Schandau
nationalparkzentrum@smekul.sachsen.de
www.nationalparkzentrum-saechsische-schweiz.de
Das Nationalparkzentrum ist von April bis Oktober täglich geöffnet, von November bis März montags geschlossen, Schließzeit: Januar (Gruppen bitte mit Voranmeldung 035022-50240)

Nationalparkbehörde:
Staatsbetrieb Sachsenforst
Nationalpark- und Forstverwaltung Sächsische Schweiz
An der Elbe 4
01814 Bad Schandau
Tel.: 035022 900-600
Fax: 035022 900-666
poststelle.sbs-nationalparkverwaltung@smekul.sachsen.de
www.nationalpark-saechsische-schweiz.de

Aktiv vor Ort

Ein Tag vor Ort

Am Morgen geht es zu Fuß vom Basteiparkplatz über Basteiaussicht und Basteibrücke ins Tal zum Kurort Rathen und durch den Amselgrund und die Schwedenlöcher wieder hinauf zum Basteiparkplatz. Dauer: rund drei Stunden.

Die Bastei ist die bekannteste und imponierendste Elbsandsteinaussicht, hoch über der Elbe. Auch bei großem Besucherandrang ist der Gang über die Basteibrücke atemberaubend. Der wilde Steig durch die kühle Felsschlucht der Schwedenlöcher bietet enge Tuchfühlung zu den senkrechten Sandsteinwänden des Nationalparks. Wieder zurück auf dem Basteiplateau zeigt die Nationalparkgalerie im SchweizerHaus mit 300 historischen Bildern und Grafiken die unterschiedliche Naturempfindung seit der Zeit der Romantik. Zum Abschluss des Tages lädt das Nationalparkzentrum in Bad Schandau ein – ein modernes Besucherzentrum mit großzügigen Ausstellungsetagen, Multivision und interaktiven Modellen.

 

Ein Woche vor Ort

Montag: Besuch des Walderlebnisgeländes „Waldhusche“ mit Wanderung im Hinterhermsdorfer Grenzwinkel und Kahnfahrt auf der Kirnitzsch.

Dienstag: Besuch der Bastei mit Schwedenlöchern und der Nationalpark-Informationsstelle Amselfallbaude.

Mittwoch: Vor der Wanderung zum Lilienstein wird das Nationalparkzentrum in Bad Schandau besucht.

Donnerstag: Ruhetag mit Bummel durch die historische Altstadt von Pirna und viel Entspannen in der Toskanatherme in Bad Schandau.

Freitag: Fahrt mit der Nationalpark-Bahn in den Nationalpark Böhmische Schweiz, zu Fuß geht es dann zum Prebischtor.

Samstag: Wanderung über die Schrammsteine zur höchsten Erhebung des sächsischen Elbsandsteingebirges, dem Großen Winterberg mit der Nationalpark-Infostelle, von dort weiter ins Örtchen Schmilka.

Tipp: Alle Startpunkte sind gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar.

 

Barrierefrei besuchen

Bahn, Dampfer- und Elbfähranlegestellen bieten im Nationalpark behindertengerechte Haltepunkte. Nähere Auskünfte erteilt das NationalparkZentrum oder unter www.saechsische-schweiz.de

Anreise

Mit der Bahn:
Über Dresden nach Bad Schandau (EC-Strecke Berlin – Prag, S-Bahn) oder über Neustadt/Sachsen – Sebnitz.

Mit dem Auto:
Autobahn A 17 Dresden Richtung Prag, Abfahrt Pirna, weiter über B 172 Richtung Bad Schandau oder S 164 / S 165 Richtung Hohnstein

Kontakt

Nationalpark Sächsische Schweiz
An der Elbe 4
01814 Bad Schandau