Liebe Mitglieder,
liebe Förderer, Partner und Freunde der Nationalen Naturlandschaften,
das Jahr 2020 hat uns alle durch die Corona-Pandemie geprägt, belastet und jeden einzelnen Tag beeinflusst. Es konnte der Eindruck entstehen, dass Natur und Naturschutz eine geringere Rolle in unserer Gesellschaft spielen und andere Belange wichtiger geworden sind. Doch das Gegenteil war der Fall: Es wurde überdeutlich, wie bedeutsam die Nationalen Naturlandschaften für die Menschen in Deutschland geworden sind. Geradezu sehnsuchtsartig strömten Menschen aller Herkünfte und Altersstufen in unsere Schutzgebiete, weil hier unsere Natur besonders faszinierend und ihr Schutz besonders gelungen ist. In mehreren Gebieten führte dies auch zunehmend zu Überbelastungsproblemen, für die es neuartige Lösungen geben muss, die das Erleben der Natur mit dem Schutz der Natur in Einklang bringen – denn das eine ist ohne das andere nicht zukunftsfähig.
Dadurch wurde den Nationalen Naturlandschaften insgesamt eine neuartige gesamtgesellschaftliche Rolle zugedacht und die hohe Bedeutung und Qualität unserer Arbeit aus unserer Sicht in besonderer Weise betont. Wir freuten uns über die Veröffentlichung der neuen Naturbewusstseinsstudie, welche anschaulich belegt, dass das Naturbewusstsein der Bevölkerung in Deutschland für unsere Arbeit in den Schutzgebieten gestiegen ist und wir gesamtgesellschaftlich als bedeutend wahrgenommen werden. Aus den Erfahrungen der Pandemie wissen wir jedoch auch zu gut, dass zwischen Theorie und Praxis ein teils großer Unterschied besteht. So haben wir deutliche Defizite in der Intensität der Schutzgebietsbetreuung bei allen Schutzgebietskategorien festgestellt, die dringend behoben werden müssen. Entsprechende Forderungen adressierten wir gemeinsam mit dem VDN e. V. in einem Positionspapier an Bund, Bundesländer sowie die in den Schutzgebietskulissen liegenden und an diese angrenzenden Landkreise, Städte und Gemeinden. Gerade jetzt ist es notwendig, die Handlungsfähigkeit der Verwaltungs- und Geschäftsstellen der Nationalen Naturlandschaften abzusichern und zu stärken. Ein Thema, das wir auch zukünftig forcieren werden.
Richtungs- und zukunftsweisend für Nationale Naturlandschaften e. V. waren in diesem Jahr die Beschlüsse unserer Mitgliederversammlung: Zuvorderst der positive und wichtige Beschluss zur Vorbereitung einer intensiveren Zusammenarbeit mit dem Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN e. V.) unter der Dachmarke Nationale Naturlandschaften, der zur gemeinsamen Jahrestagung beider Verbände im November 2021 vorgelegt werden und bei Zustimmung der Mitgliedschaften in Kraft treten soll. Zu dieser möglichen Neuausrichtung passt unser 2020 gestartetes und von der DBU gefördertes Projekt zur Weiterentwicklung der Dachmarke, welches dazu führen wird, dass unser äußeres Erscheinungsbild ebenfalls neuen Schwung erhält und die Dynamik und Vielfalt unserer beiden Verbände und der Nationalen Naturlandschaften insgesamt besser widerspiegelt. In einem Markenkernprozess wollen wir vor allem aber auch herausfinden, was uns verbindet und als Team einzigartig macht.
Dort, wo Nationale Naturlandschaften draufsteht, muss Qualität drin sein: Das ist unser Leitprinzip seit vielen Jahren und soll durch die angestoßenen Entwicklungen weit nach vorne gebracht werden. Dies gilt bereits für die Erweiterung der Familie der Nationalen Naturlandschaften um großflächige Wildnisgebiete – nach NNL-spezifischen Standards. Deren Anzahl möchten wir perspektivisch erhöhen und werden hier entsprechende Maßnahmen einleiten und den Dialog zu potenziell geeigneten Gebieten aufnehmen. Wir nehmen dieses Leitmotiv auch zum Anlass, um zukünftig ein Qualitätsmanagement in den Verwaltungen der Nationalen Naturlandschaften einzuführen und unsere eigenen Leitlinien für die Zusammenarbeit mit Unternehmen und Unternehmensstiftungen zu überarbeiten.
Für unseren Verband fing das neue Jahr 2020 sehr gut an, es war geprägt von Veränderung und einem Neuanfang. Es ist das erste Jahr für Nationale Naturlandschaften e. V. unter neuem Namen und mit einer neuen Beitragsordnung, die unserem Verein und insbesondere unserer Geschäftsstelle völlig neue Möglichkeiten verschafft, die dringend benötigten Impulse für die Nationalen Naturlandschaften umzusetzen. Erstmals können wir nun unabhängiger von Drittmitteln agieren. Dies ermöglicht uns, aus eigener Kraft einer echten Verbandsarbeit nachzukommen. Dies spiegelt sich wider in einer neuen Organisationsstruktur der Geschäftsstelle mit klaren Aufgabenfeldern und Zuständigkeiten für vereinsrelevante Bereiche. Der Mitgliederservice – für unsere Arbeitsgruppen sowie für jedes einzelne Mitglied – kann nunmehr in erheblich stärkerer Intensität erfolgen. Insgesamt war das Jahr 2020 für Nationale Naturlandschaften e. V. ein zukunftsweisendes Jahr mit sehr guten Ergebnissen. Dafür möchten wir allen unseren Mitgliedern sowie den vielen Kolleginnen und Kollegen in den Arbeitsgruppen, der Strategierunde und vor allem auch den Mitarbeiterinnen in der Geschäftsstelle für ihre aktive Rolle und die viele kreative Arbeit danken – sie ist die Grundlage für unsere vielen Erfolge in den Schutzgebieten in Deutschland. Wir schauen mit Zuversicht nach vorne, es bleibt munter und wir in Bewegung.
Ihr Peter Südbeck für den Vorstand von Nationale Naturlandschaften e. V.
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit bei allen unseren Mitgliedern, Förderern & Sponsoren.
Ihr Vorstand und die Geschäftsstelle von Nationale Naturlandschaften e.V.