So attraktiv barrierefreie Naturerlebnisangebote auch sind – wer sie besuchen möchte, braucht entsprechend barrierefreie Infrastruktur im Umfeld. Das Projekt unterstützt Nationale Naturlandschaften und ihre regionalen Netzwerkpartner im Bereich Tourismus und Regionalentwicklung. Es zielt auf die Bündelung von Einzelangeboten und basiert auf dem bundesweit einheitlichen Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“.
Inklusion als Zukunftsthema Ländliche Entwicklung, Tourismus und Naherholung in der Natur
inklusiv zu denken, ist ein wesentlicher Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit des ländlichen Raums. Deshalb wird das Projekt für drei Jahre vom Bundeslandwirtschaftsministerium finanziell unterstützt. Im Verbund mit dem Deutschen Seminar für Tourismus (DSFT) Berlin e. V. und den NNL-Verwaltungen in vier Modellregionen haben wir auch im zweiten Projektjahr Wichtiges erreicht. Mehr als 60 touristische Angebote in den Modellregionen Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft, Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg, Nationalpark Kellerwald-Edersee und Nationalpark Hunsrück-Hochwald / Naturpark Saar-Hunsrück sind inzwischen nach dem System „Reisen für Alle“ gekennzeichnet. Damit liegen detaillierte und geprüfte Informationen zur Barrierefreiheit für jedes einzelne dieser Angebote vor. Durch deren jeweilig sinnvolle Bündelung wird deutlich, wie „barrierefreie Serviceketten“ funktionieren können und welche Vorteile sie bringen. Ein
Erklärvideo veranschaulicht diesen Prozess.
Regionale Vernetzung als Erfolgsfaktor Wir unterstützen mit diesem Projekt die beteiligten NNL-Verwaltungen in ihrem Bemühen, engagierte regionale Partner für das Thema Barrierefreiheit zu gewinnen. Zu den Netzwerkpartnern gehören zum Beispiel Tourismusorganisationen, Betriebe des Gastgewerbes, Anbieter:innen geführter Naturerlebnistouren, Vertreter:innen von Kommunen und Verkehrsbetrieben und andere mehr. Netzwerke leben, so dachte man vor Corona-Zeiten, vor allem vom Kennen(lernen) und Erleben der Partner in der persönlichen Begegnung. Ab März 2020 galt es plötzlich, innerhalb kurzer Zeit umzudenken und neue Erfahrungen des virtuellen Vernetzens zuzulassen. Trotz der erschwerten Bedingungen trug die Zusammenarbeit Früchte. Miteinander gelang es, Einzelangebote so zu bündeln, dass sie für Gäste als Inspiration für ihren Gesamtaufenthalt sichtbar werden.
Inspirationen mit Lenkungseffekt? Durch die attraktive Bündelung soll es nicht nur gelingen, naturliebenden Menschen ein regionales Gesamterlebnis zu ermöglichen, sondern es sollen möglichst auch Lenkungseffekte erreicht werden. Wenn Gäste nicht nur das weithin bekannte Einzelerlebnis ansteuern, sondern dank der Inspiration ein gesamtes Bündel im Blick haben, lässt sich vielleicht eine ausgewogene und naturverträgliche Verteilung von Gästen in der Region erreichen. Dies ist umso wichtiger geworden, da coronabedingt der Tourismus in Nationalen Naturlandschaften massiv zugenommen hat.
Wie geht es 2021 weiter? Im nächsten und damit letzten Projektjahr werden wir die Akteure in den Modellregionen vor allem dahingehend unterstützen, dass sie künftig die angestoßenen Prozesse selbständig weiterführen und die Entwicklungen als Impulse für den ländlichen Raum nutzen können. Mit Ende der Laufzeit werden im Frühherbst 2021 übertragbare Argumente und Anregungen zur Verfügung stehen.