Öffentlichkeitsarbeit & Politikberatung

Abgeordnete mehrerer Fraktionen des Deutschen Bundestages gründeten im Herbst 2020 den „Parlamentskreis Biosphärenreservate“: Armin Schuster, Michael Brand, Astrid Damerow, Kerstin Kassner, Klaus-Peter Schulze, Steffi Lemke, Dietrich Monstadt, Michael Donth, Markus Uhl (v. l. n. r.).
Jan Wildefeld
Jan Wildefeld
Geschäftsführer
Wir sind davon überzeugt, dass eine bundesweite Öffentlichkeitsarbeit & Politikberatung die Bedeutung der Schutzgebiete für Mensch und Natur gezielt und verständlich vermittelt und dadurch die Bekanntheit und Wertschätzung der Nationalen Naturlandschaften in der Gesellschaft und Politik erhöht. Wir stellen uns eine Zukunft vor, in der die gesamte Bevölkerung Deutschlands die Nationalen Naturlandschaften mit ihren Visionen, Werten, Aufgaben und Besonderheiten kennt, wertschätzt und befürwortet. Als Dachverband unterstützen wir eine bundesweite Öffentlichkeitsarbeit über die Regionen der Nationalen Naturlandschaften hinaus, die für mehr Akzeptanz von Naturschutzarbeit in Politik und Gesellschaft sorgt und als Meinungsbildner wichtige Impulse für eine nachhaltige Entwicklung setzt.

Positionspapiere 

Gemeinsam mit dem Verband Deutscher Naturparke e. V. (VDN) wurden drei Positionspapiere entwickelt und an die Politik adressiert. Das Positionspapier „Tourismus und Naturschutz zusammen denken“ thematisiert die „Beiträge und Forderungen der Nationalen Naturlandschaften zu einer nationalen Tourismusstrategie“. Das Papier verdeutlicht die bedeutsamen Beiträge der Nationalen Naturlandschaften und der für sie tätigen Mitarbeiter:innen für einen nachhaltigen, natur- und umweltverträglichen, klimaschonenden Tourismus sowie den Bedarf an Absicherung und Kontinuität, um ländliche Regionen zukunftsfähig zu gestalten und die natürlichen Lebensgrundlagen des Menschen zu sichern. In Bezug auf die Erarbeitung einer nationalen Tourismusstrategie durch das Bundeswirtschaftsministerium beinhaltet das Positionspapier daher konkrete Forderungen an die Politik. Die hat rasch reagiert. Bundesumweltministerin Svenja Schulze sicherte in einem Antwortschreiben ihre Unterstützung zu und kündigte an, die vorgebrachten Positionen in der weiteren Ressortabstimmung zu berücksichtigen. Auch der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, Peter Hauk, der Niedersächsische Minister für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz, Olaf Lies, sowie der Präsident des Deutschen Tourismusverbandes, Reinhard Meyer, sicherten in ihren Antwortschreiben jeweils zu, die Anliegen der Nationalen Naturlandschaften zu unterstützen.

Das „Positionspapier zur Bedeutung der Nationalen Naturlandschaften für die Erholung und Gesundheitsvorsorge“ verdeutlicht die Herausforderungen und Bedarfe, die zur Sicherung ihrer Leistungen generell und speziell in der Corona-Krise als notwendig erachtet werden. Dies bezieht sich im Kern auf touristische Leistungen, thematisiert jedoch ebenso die große Bedeutung der Nationalen Naturlandschaften zur Bewältigung künftiger gesellschaftlicher Herausforderungen z. B. für den Schutz des Klimas, den Erhalt der biologischen Vielfalt und die erforderliche Transformation in eine nachhaltige Gesellschaft. Gemeinsam mit dem VDN e. V. appellierte daher der NNL e. V. im Juni 2020 an alle Verantwortlichen auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene, die Verwaltungs- und Geschäftsstellen der Nationalen Naturlandschaften ebenso wie deren Dachverbände in der Corona-Krise zu unterstützen und somit Deutschlands Rückgrat für Erholung und Gesundheitsvorsorge zu stärken. Unterstützungsschreiben kamen daraufhin aus vielen Landesumweltministerien.

Zur Weiterentwicklung und Fortschreibung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie nahm das Bundeskanzleramt im Oktober 2020 Stellungnahmen zur vorliegenden Dialogfassung entgegen. Mit dem Positionspapier „Regionalentwicklung und Naturschutz zusammen denken“ machten beide VDN e V. und NNL e. V. gemeinsam auf die „Beiträge und Forderungen der Nationalen Naturlandschaften zur Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie“ aufmerksam. Inhaltlich weisen die beschriebenen Beiträge und erhobenen Forderungen große Übereinstimmung mit den anderen beiden Papieren auf, da keines dieser politischen Themen losgelöst vom anderen betrachtet werden kann.

Pressekonferenz zur Naturbewusstseinsstudie 2019

Das Naturbewusstsein in Deutschland steigt. Das ist eines der zentralen Ergebnisse der Naturbewusstseinsstudie 2019, die Bundesumweltministerin Svenja Schulze und Prof. Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz, am 14. August gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Dachverbandes Nationale Naturlandschaften e. V., Peter Südbeck, in Berlin vorgestellt haben. Eine große Mehrheit der Bevölkerung Deutschlands findet darüber hinaus Schutzgebiete wichtig, um die Natur für nachfolgende Generationen zu erhalten. Sie unterstützen daher deren Stärkung – national wie international.

Ein Großteil der mehr als 2.000 Befragten wünscht sich außerdem mehr Informationen über unsere heimischen Tier- und Pflanzenarten, allen voran über Vögel. Peter Südbeck vertrat auf der Pressekonferenz als Vorstandsvorsitzender die Nationalen Naturlandschaften und freute sich über das gestiegene Bewusstsein für Schutzgebiete in Deutschland: „Wir merken dies in den Nationalen Naturlandschaften vor allem an einer erhöhten Akzeptanz für unsere Arbeit sowie an einer vermehrten Nachfrage nach unseren Angeboten. Unsere Herausforderung besteht aktuell mehr denn je darin, die Balance zwischen Schutz und gesteigerter Nachfrage zu wahren und positive Naturerlebnisse zu ermöglichen, die die Wertschätzung von Schutzgebieten in der Gesellschaft erhöhen“.

 

Wanderausstellung Nationalparke und Broschüre Biosphärenreservate

Die gute Erfahrung, die wir bereits mit der Wanderausstellung über die Biosphärenreservate in Deutschland machen konnten, hat uns im Jahr 2020 darin bestärkt, analog auch eine Wanderausstellung über die deutschen Nationalparke zu konzipieren. Die neue Ausstellung informiert Gäste über Wissenswertes über Nationalparke in Deutschland und macht Lust selbst diese faszinierenden Naturlandschaften zu erleben. Nach Fertigstellung im Jahr 2021 kann die Ausstellung für die Öffentlichkeitsarbeit in den Nationalparken oder auf anderen Veranstaltungen in Kombination mit der Ausstellung über die Biosphärenreservate in Deutschland genutzt werden.

Als Begleitmaterial zu den beiden Ausstellungen gibt es zwei Broschüren. Die Broschüre „Biosphärenreservate in Deutschland – natürlich nah“ wurde vor kurzem aktualisiert und um das jüngste Biosphärenreservat, den Drömling, ergänzt. Im Rahmen des Projekts „BR-Connect“, das die internationale Vernetzung der deutschen Biosphärenreservate unterstützt, konnte auch die englischsprachige Version der Broschüre „In touch with nature – Biosphere reserves in Germany“ überarbeitet und ein kleines Kontingent gedruckt werden.

Im Vielklang mit der Natur

Als Dachverband unterstützen wir im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit auch Projekte, welche die Bekanntheit der Nationalen Naturlandschaften und das Bewusstsein für den Naturschutz fördern. Ein solches ist das Musik- und Umweltbildungsprojekt der freischaffenden Künstler:innen Ursula und Frank Wendeberg „Im Vielklang mit der Natur. Auf dem Klangteppich der Wildnis durch die deutschen Nationalparke“. Das Künstler:innenduo reiste durch alle 16 Nationalparke, nahm die Klänge der Natur auf, verarbeitete diese Klangerlebnisse und entwickelte daraus einen Parcours und ein Konzert. Die Aktion soll zum einen die Faszination für die Natur wecken und zum anderen zu mehr Respekt und Achtsamkeit im Umgang mit der Natur auffordern. Auch im kommenden Jahr wird der Dachverband das Projekt mit seiner Öffentlichkeitsarbeit begleiten.

“European Day of Parks”

Unter dem Motto „Parks for Health“ machten die europäischen Schutzgebiete zum European Day of Parks in diesem Jahr gemeinsam auf die Verbindung von Natur und menschlicher Gesundheit aufmerksam.

In einer zunehmend urbanisierten Welt sind Freizeitangebote in der Natur besonders wichtig. Die Nationalen Naturlandschaften geben den Menschen Raum, sich in der Natur aufzuhalten und tragen damit zur Gesundheitsförderung durch positive Naturerlebnisse bei. Aufenthalte und moderate Bewegung in der Natur fördern sowohl die psychische als auch die physische Gesundheit. Positive Sinneseindrücke, wie das Rauschen eines Baches oder der Blütenduft einer Wiese, befreien uns von Hektik und Stress. Schutzgebiete fungieren als Begegnungsorte, sie bieten grüne Räume für den sozialen Austausch als Mittel gegen Einsamkeit und Depressionen. Das gemeinsame Naturerleben zum Beispiel auf Wanderungen, die unter anderem von den Schutzgebietsverwaltungen angeboten werden, stärken den Zusammenhalt der Gemeinschaft. Und ganz nebenbei kann den Erholungssuchenden auch die Bedeutung von Schutzgebieten sowie Sinn und Zweck von Naturschutzmaßnahmen vermittelt werden.

Der European Day of Parks fand dieses Jahr ausschließlich virtuell statt. Nichtsdestotrotz zeigten die europäischen Schutzgebiete mit vielen virtuellen Angeboten, welche positive Wirkung die Natur auf die Gesundheit der Menschen hat.

Wie geht es 2021 weiter?

Im Jahr 2021 wird in engem Austausch mit dem Bereich Dachmarkenservice die Dachmarke weiterentwickelt. Besonders mit Blick auf die Überarbeitung des Markenkerns erwarten wir 2021 für die Öffentlichkeitsarbeit und Politikberatung geschärfte Profile und klarere Botschaften zu den Nationalen Naturlandschaften.