Biosphärenreservate in Deutschland

Der Pfälzerwald ist seit 1992 Biosphärenreservat, seit 1998 bildet er gemeinsam mit dem Naturpark Nordvogesen das einzige grenzüberschreitende Biosphärenreservat Deutschlands. Das Buntsandsteingebirge ist diesseits und jenseits der Grenze nahezu komplett mit Wald bedeckt und bildet so das größte zusammenhängende Waldgebiet Westeuropas. Besonderheiten sind die mächtigen Traubeneichen sowie der Edelkastanienwald und die großen Weinbauflächen am Ostrand des Pfälzerwalds.

Gründungsjahr: 1958
Geographische Lage: an der Grenze zu Frankreich, im Süden von Rheinland-Pfalz
Größe: 1790 km²
Landschaften: intensiv genutztem Weinanbaugebiet, stark zerteiltes und geschlossen bewaldetes Mittelgebirge mit vorgelagertem flach geneig-tem

Das Gebiet

Die Natur kennt keine Grenzen und das gilt für das deutsch-französische Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen ganz besonders. Wald, Wein und Buntsandstein, Lebensfreude, viel Sonne und Savoir Vivre – ganz im Herzen Europas.

Mensch und Natur haben unsere Landschaft über Jahrtausende gemeinsam gestaltet. Im Wohlfühlklima dieses Landstrichs pflanzten schon Römer Wein, Kastanien, Feigen und Mandeln. Damit haben sie vor allem dem östlichen Hang des Mittelgebirges einen mediterranen Anstrich gegeben, der bis heute betörend wirkt und das Biosphärenreservat Pfälzerwald zum einzigen weltweit mit einer bedeutenden Weinbaukultur macht.

In den waldreichen Gebieten war und ist vor allem die Forstwirtschaft prägend, zudem haben die Holztrift, die Fischerei und Erzgewinnung ihre Spuren hinterlassen. Unter dem scheinbar endlosen Blätterdach lässt sich so eine erstaunliche Vielfalt entdecken: unverbaute Bach- und Wiesentäler, schattige Quellen und stille Wooge, knorrige Kiefern auf Bundsandstein und üppige Laubmischwälder – hier fühlen sich nicht nur Wildkatze und Luchs wohl.

Naturschutz

Der Pfälzerwald besitzt eine große Vielfalt an unterschiedlichen Lebensraumtypen trockener bis feuchter Standorte, neben den großen Waldgebieten z.B. Gewässer wie Bäche und Wooge, Bundsandsteinfelsen und Felsblockhalden, offene Wiesen, Heckenzüge, Streuobstbereiche bis hin zum Rebenland im Osten des Gebiets mit Resten von typischen Trockenbiotopkomplexen. Unter den bundesweiten „Hotspots der biologischen Vielfalt“ werden die im Biosphärenreservat Pfälzerwald gelegenen Landschaftsräume „Dahner Felsenland“ und „Haardtrand-Weinstraße“ als Hotspot Nr. 11 ausgewiesen.

Einige Naturschutzprojekte im Biosphärenreservat Pfälzerwald sind:

  • das deutsch-französische EU-Projekt „LIFE Biocorridors“ zur Schaffung eines grenzüberschreitenden Biotopverbunds
  • das Naturschutzgroßprojekt „Neue Hirtenwege im Pfälzerwald“; 50 Prozent des Fördergebiets sind Natura 2000-Flächen (gefördert durch das Programm „chance.natur“ Bundesförderung Naturschutz sowie durch die Aktion Grün des Umweltministeriums Rheinland-Pfalz)
  • die Sicherung von Winterquartieren baumbewohnender Fledermäuse (gefördert durch das Umweltministerium Rheinland-Pfalz)
  • das LIFE-Projekt zur Wiederansiedlung der Luchse im Pfälzerwald (getragen von der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz)

Besucherinformationen

Besucherinformation

Tourismusinformation

Pfalz Touristik
Martin-Luther-Straße 69
67433 Neustadt/Weinstraße
Tel.: 06321 3916-0
info@pfalz-touristik.de
www.pfalz.de

Besucher- und Informationszentren

Pfalzmuseum für Naturkunde
Kaiserslauterer Straße 111
Hermann-Schäfer-Straße 17
67098 Bad Dürkheim
Tel.: 06322 9413-0
info@pfalzmuseum.bv-pfalz.de
www.pfalzmuseum.de

Haus der Nachhaltigkeit
Johanniskreuz 1a
67705 Trippstadt
Tel.: 06306 9210-130
hdn@wald-rlp.de
www.hdn-pfalz.de

Biosphärenhaus
Am Königsbruch 1
66996 Fischbach bei Dahn
Tel.: 06393 9210-0
info@biosphaerenhaus.de
www.biosphaerenhaus.de

Aktiv vor Ort

Ein Tag vor Ort

Mediterranes Flair und viel Gutes zum Genießen

Die Stadt Edenkoben (erreichbar mit dem Auto oder der Bahn) ist ein guter Ausgangspunkt für die Erkundung des Biosphärenreservats. Von hier schwebt man in der Sesselbahn vom Schloss Villa Ludwigshöhe hinauf zur Rietburg. Auf der Aussichtsterrasse kann man regionale Spezialitäten genießen und den Blick über die Landschaft der Weinstraße schweifen lassen. Ein Wanderweg führt anschließend zum Ludwigsturm mit weiter Aussicht über den Pfälzerwald. Von dort geht es weiter durch lichte Kastanien- und Kiefernwälder zum Schänzelturm und zum Forsthaus Heldenstein. Der Rückweg führt durchs romantische Edenkobener Tal vorbei an der Pfälzerwald-Vereinshütte wieder hinab nach Edenkoben (Gesamtstrecke 20 Kilometer, davon sind acht Kilometer Rückweg ab Heldenstein auch mit Wanderbus möglich).

 

Eine Woche vor Ort

Wälder, Felsen und eine Hand voll Burgen

Montag: Begeben Sie sich auf eine Rundwanderung von Roppeviller (Frankreich) über die deutsch-französische Grenze zum Altschlossfelsen.

Dienstag: Besichtigung der Burg Trifels, danach Wanderung* zum Rehbergturm und zur Burg Neukastell.

Mittwoch: Besuch des Wild- und Wanderparks der Südlichen Weinstraße bei Silz.

Donnerstag: Besichtigung der Pfalzgalerie in Kaiserslautern und Besuch des Hauses der Nachhaltigkeit in Johanniskreuz.

Freitag: Besichtigung der Klosterruine Limburg * und des Pfalzmuseums für Naturkunde in Bad Dürkheim.

Samstag: Besuch der Ausstellung im Hambacher Schloss und der Altstadt von Neustadt an der Weinstraße.

Sonntag: Drei-Burgen-Tour* entlang der französischen Grenze mit Besuch des Be­sucherbergwerks in Nothweiler.

* Führungen mit reizvollen Details zu Natur & Kultur bieten die zertifizierten Biosphären-Guides an (ganzjährig; Infor­mationen unter www.pfaelzerwald.de)

 

Barrierefrei besuchen

Direkt beim Partnerbetrieb Landgasthof Forelle befindet sich der barrierefreie Naturerlebnispfad Eiswoog, der den See für Menschen mit Behinderung zugänglich macht. Rollstuhlfahrer können an speziellen Uferstegen und Holzplattformen den See mit allen Sinnen genießen. Ein besonderes Erlebnis bietet die Möglichkeit, eine Bootsfahrt auf dem See zu unternehmen.

In Deidesheim, Neustadt, Maikammer, Annweiler und Bad Bergzabern bieten speziell geschulte Gästeführer Führungen für Menschen mit körperlichen Einschränkungen – insbesondere Geh-, Seh- und Hörbehinderungen – an. Informationen unter www.suedlicheweinstrasse.de/barrierefrei und www.deutsche-weinstrasse.de/barrierefrei. Auch die Natur- und Landschaftsführer für den Pfälzerwald bieten auf Anfrage Möglichkeiten für Gäste mit Beeinträchtigungen. Infos unter www.pfaelzerwald.de.

Anreise

Mit der Bahn:
Bahnhöfe in Neustadt/Weinstraße, Kaiserslautern, Pirmasens, Edenkoben, Landau.

Mit dem Auto:
A 6 bis Kaiserslautern oder A 65 bis Neustadt, Landau und Bad Bergzabern oder A 62 bis Pirmasens.

Kontakt

Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen
Franz-Hartmann-Straße 9
67466 Lambrecht (Pfalz)