Sanft und hügelig, grün und vielfarbig blühend. Ausgedehnte Streuobstwiesen und artenreiche Orchideenwiesen im Wechsel mit alten Buchenwäldern und einer verwunschenen Auenlandschaft, durch die der Namensgeber, die Blies, fließt. Das Biosphärenreservat Biesgau liegt direkt an der Grenze zu Frankreich und ist Deutschlands Orchideenland, in dem nahezu die Hälfte aller bundesweit vorkommenden Orchideenarten wachsen.
Mensch und Natur im Einklang – das zeigt das Biosphärenreservat Bliesgau eindrucksvoll. Es präsentiert sich dem Besucher mit seiner abwechslungsreichen und attraktiven Landschaft. Es hat aber auch eine Bevölkerungsdichte, die über dem bundesdeutschen Durchschnitt liegt. Ein Umstand, der das Biosphärenreservat auch weltweit einmalig macht, denn trotz der vielen Menschen ist die Region zum Ruckzugsraum vieler seltener Tier- und Pflanzenarten geworden.
So beherbergt der Bliesgau rund achtzig Prozent des saarländischen Vorkommens des bedrohten Steinkauzes und auf den Muschelkalkböden kann man nahezu die Hälfte aller in Deutschland vorkommenden Orchideenarten bewundern.
Aber der Bliesgau ist auch eine Region im Wandel – seit Jahrhunderten durch eine traditionell extensive Landwirtschaft geprägt, versucht er nun dem Trend der Globalisierung zu widerstehen. Das Biosphärenreservat setzt auf die regionale Vermarktung eigener landwirtschaftlicher Produkte und versucht bis zum Jahr 2050 weitestgehend energieautarke Region zu sein.
Der Bliesgau beherbergt auch etwa 80 % des saarländischen Vorkommens des vom Aussterben bedrohten Steinkauzes. In der Bliesaue sind seit 1999 auch die Biber wieder heimisch.
Mindestens acht bundesweit stark gefährdete Orchideenarten kommen in den Halbtrockenrasen des Gebiets in meist individuenreichen Populationen vor.
Als einzige saarländische Region beherbergt der Bliesgau alle aktuell im Saarland nachgewiesenen FFH-Arten der Tagfalter (Dunkler Wiesenknopfameisenbläuling, Thymian-Ameisenbläuling, Großer Feuerfalter, Goldener Scheckenfalter).
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Tourist Info der Stadt Blieskastel
Haus des Bürgers
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Tel.: 0 68 42- 9 26 13 13
Wilde Romantik zu Fuß und mit dem Rad
Beginnen Sie Ihre Entdeckertour mit dem Besuch der Wasserbüffel im „Beeder Biotop“. Hier lassen sich von einer Aussichtsplattform aus unter anderem auch Weißstörche beim Nestbau beobachten. Auf schattigen Wegen durch das Taubental, der größten Kernzone des Biosphärenreservates und entlang des Kirkeler Felsenpfads mit seinen beeindruckenden Buntsandsteinformationen, erreichen Sie die Kirkeler Burg zu Fuß. Auf der mehr als 1.000 Jahre alten Burg lädt in der warmen Jahreszeit der Kirkeler Burgsommer in die Zeit der Ritter und Knappen ein.
Nach einem Besuch der barocken Altstadt von Blieskastel können Sie mit dem E‑Bike auf dem Bliestalfreizeitweg das Biosphärenreservat von Nord nach Süd durchradeln und die fantastische Natur der wildromantischen Bliesaue genießen.
Esel und E-Bikes, Störche und Streuobst
Montag: Mit dem E-Bike entlang der Blies in den deutsch-französischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Das französische Städtchen Sarreguemines liegt in direkter Nachbarschaft.
Dienstag: Eine Rundfahrt mit dem Biosphärenbus bietet die Möglichkeit zu individuellen Zwischenstopps zwecks Erkundung der Region.
Mittwoch: Auf den Spuren der Jakobspilger durch das Biosphärenreservat zum Kloster Gräfinthal.
Donnerstag: Untertage gewährt das Biosphärenreservat sensationelle Einblicke bei einem Besuch der Schlossberghöhlen, Europas größten Buntsandsteinhöhlen.
Freitag: Am Morgen Besuch der Bliesgau Ölmühle auf Gut Hartungshof mit Verkostung verschiedener Öle u. a. Leindotteröl, das Öl der Kelten. Und nachmittags ein Spaziergang auf dem Lehrpfad „Mit dem Ökologischen Rucksack durch den Blieskasteler Wald“.
Samstag: Mit Eseln unterwegs und nachhaltig den südlichen Bliesgau entdecken. Genießen Sie die Landschaft langsamer und bewusster, im Tempo der langohrigen Vierbeiner.
Sonntag: Führung durch das Orchideengebiet in Gersheim. Hier lassen sich neben den zahlreichen Orchideen auch viele andere seltene Tier-und Pflanzenarten entdecken.
Mit der Bahn:
Der Bliesgau ist mit ICE-/TGV-Zügen (Frankfurt–Paris) mehrmals täglich über Saarbrücken Hbf zu erreichen. Ergänzt wird dies durch RE- und IC-Züge, die in Saarbrücken, in Homburg (Saar) und teilweise in St. Ingbert halten. Eine grenzüberschreitende RE-Linie verkehrt zwischen Straßburg und Saarbrücken mit Halt in Saargemünd. Die S-Bahn Rhein- Neckar endet im Homburger Hbf. Regionalzüge und Stadtbahnen sorgen mit 13 Haltepunkten für eine gute Anbindung mindestens im Stundentakt. Im Saarland fährt der Regionalverkehr mit 100 Prozent Ökostrom.
Mit dem Auto:
Über die A 6 oder die A 8, Ausfahrt St. Ingbert-Mitte, Blieskastel oder Homburg-Einöd
Ohne Auto mobil vor Ort:
Der Biosphärenbus 501 verbindet täglich die Kreisstadt Homburg im Norden mit weiten Teilen des Bliestals, dem Barockstädtchen Blieskastel und dem europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim bis nach Kleinblittersdorf an der französischen Grenze. Dort besteht Anschluss an die Stadtbahn Richtung Saarbrücken. Die Linie R14 ergänzt dieses Angebot ebenfalls sieben Tage die Woche über das Mandelbachtal und die Saarland-Therme bis Kleinblittersdorf.