Schutzgebietsmanagement & Naturschutz

Naturlandschaft
Dr. Neele Larondelle
Dr. Neele Larondelle
Leiterin Schutzgebietsmanagement & Naturschutz | Stellvertretende Geschäftsführerin
Anja May
Anja May
Fachreferentin Schutzgebietsmanagement & Naturschutz / Nationalparke & Wildnis
Lucilia Westphal
Lucilia Westphal
Fachreferentin Schutzgebietsmanagement & Naturschutz / Nationalparke
Anna Bach
Anna Bach
Fachreferentin Schutzgebietsmanagement & Naturschutz / Biosphärenreservate
Sonja Miller
Sonja Miller
Leiterin Unternehmenskooperationen | Vernetzungsstelle EUROPARC Federation

Unsere Vision


Wir sind davon überzeugt, dass ein qualitativ hochwertiges Schutzgebietsmanagement, handlungsfähige Schutzgebietsverwaltungen, dynamischer Wissenstransfer und bestmöglich ausgebildete Mitarbeiter*innen die Grundpfeiler für einen gelungenen großflächigen Naturschutz in den Nationalen Naturlandschaften sind. Naturschutz ist Ländersache, jedoch kennt Natur keine Grenzen. Stetige Qualitätssicherung und -steigerung im Schutzgebietsmanagement und Naturschutz zeichnen die Nationalen Naturlandschaften aus. Sie gelingen durch bundesweit abgestimmte, möglichst einheitliche und laufend optimierte Arbeitsmethoden sowie durch gezielten Ausbau und Austausch von Expertise. Dabei setzen wir uns für die Aufbereitung von kategoriespezifischem Fachwissen ebenso ein wie für die Erarbeitung gemeinsamer Positionen als wichtigen Beitrag zur Lobbyarbeit und Politikberatung des Verbandes.

Im Überblick – Die Bereichsarbeit

Das Team im Bereich Schutzgebietsmanagement & Naturschutz bearbeitet Projekte, Programme und Anfragen zu allem, was mit Qualitätssicherung und -steigerung der Nationalen Naturlandschaften zusammenhängt. Wir stehen der Mitgliedschaft mit Rat und Tat zur Seite und geben Auskunft über naturschutzfachliche Themen und beantworten Fragen rund um das Management von Schutzgebieten. Dabei berücksichtigen wir die Expertisen der Mitgliedschaft und orientieren uns an deren Bedarfen. Den fachlichen Input, den wir gern aufgreifen und möglichst in zukünftige Projekte und Programme einfließen lassen, erhalten wir auch aus den Arbeitsgruppen des Dachverbands, zum einen aus den drei Struktur-AGs Nationalparke, Biosphärenreservate und Naturparke und zum anderen aus den Fach-AGs Forschung & Monitoring sowie Schutzgebietsbetreuung. Wir übernehmen hier gern die Koordination des großen Netzwerks.

Dr. Neele Larondelle leitet den Bereich sowie die Koordinierungsstelle des Integrativen Monitorings und repräsentiert den Dachverband im Koordinierungsrat des biosphere.center, im Vorstand des Vereins für ökologische und ökosystemare Langzeitforschung LTER-Deutschland und im neuen Verein zur Digitalisierung der Regeln zur Nutzung der Natur Digitize the Planet. Außerdem ist sie für die Tagungsreihe „Biosphärenreservate International“ verantwortlich.

Anja May vertritt im Team die Themen Nationalparke und Wildnis. Sie leitet zwei Schlüsselprojekte zur Qualitätssicherung in den deutschen Nationalparken: die Überarbeitung der Qualitätskriterien und -standards für deutsche Nationalparke sowie die im Herbst 2021 gestartete erneute Evaluierung der deutschen Nationalparke. Des Weiteren kümmert sie sich um Wildnisgebiete innerhalb der NNL-Familie und repräsentiert den Dachverband in der Initiative „Wildnis in Deutschland“.

Anna Bach hat durch ihre Mitarbeit im Projekt „Integratives Monitoring der Großschutzgebiete“ eine hervorragende Übersicht über die vorhandenen Daten über die deutschen Nationalparke und Biosphärenreservate und ist damit unsere „Datenkrake“. Außerdem ist sie Ansprechpartnerin für das Thema Biosphärenreservate und bearbeitet folgerichtig auch das Projekt „BROMMI – Biosphärenreservate als Modelllandschaften für den Insektenschutz“.

Lucilia Westphal unterstützt seit Ende 2021 den Bereich in den Projekten „Nationalparkevaluierung“ und „Integratives Monitoring der Großschutzgebiete“.

Integratives Monitoring der Großschutzgebiete

Dr. Neele Larondelle
Dr. Neele Larondelle

Der Prozess, ein bundesweites Integratives Monitoring in den Nationalen Naturlandschaften aufzubauen, wurde 2008 mit der Entwicklung der Indikatoren angestoßen und befindet sich seit 2017 in der Umsetzung. 32 Verwaltungen von Nationalparken und Biosphärenreservaten haben die Ersterhebung nun abgeschlossen und der nächste große Schritt zur Digitalisierung des Datenmanagementsystems wurde auch 2021 mit voller Kraft vorangetrieben.


Ziele des Vorhabens

Das Integrative Monitoring wird in 13 Nationalparken und 14 Biosphärenreservaten implementiert und soll kontinuierlich fortgeführt werden. Ziel sind die langfristige Qualitätssicherung des deutschen Schutzgebietssystems und die Erfüllung internationaler und nationaler Berichtspflichten. Gleichzeitig wird damit eine bundeseinheitliche Übersicht über die Entwicklung der einzigartigen Lebensräume der Nationalen Naturlandschaften geschaffen, die ökologische, ökonomische und soziokulturelle Aspekte miteinander verbindet. Nach Projektablauf soll das Monitoring durch die Länder weiter finanziert werden. 

Unsere Datenbank

Des Weiteren haben wir die Online-Marketing-Agentur „digitaleheimat“ bei der Erstellung eines webbasierten Datenmanagementsystems begleitet. Alle Eingabeformulare sind final umgesetzt und können online ausgefüllt werden. Ein zweifaches Prüfsystem sowie technische Validierungen sollen von nun an manuelle Eingabefehler verhindern. Zudem können die Ergebnisse der Auswertungen direkt online angezeigt werden.

Neue Anforderungen

Im Jahr 2021 haben wir den Fokus auf die Umsetzung der Anforderungen des Umweltinformationsgesetzes (UIG) und der INSPIRE-Richtlinie gelegt. Gemeinsam mit dem Auftraggeber und der IT-Agentur haben wir daran gearbeitet, den rechtlich verbindlichen Rahmen benutzer*innenfreundlich umzusetzen, Auswertungen öffentlich zugänglich zu machen und damit den „Datenschatz“ des Integrativen Monitorings für die interessierte Öffentlichkeit bereitzustellen.

Wie geht es 2022 weiter?

Mit der finalen Umsetzung der neuen Anforderungen an die Datenbank durch die INSPIRE-Richtlinie und das Umweltinformationsgesetz geht die Verantwortung vom Bund auf die Länder über. Hierfür soll 2022 die von BMUV/BfN mit der Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung (LANA) verhandelte Verwaltungsvereinbarung zur Fortführung des Integrativen Monitorings unterschrieben werden.

LTER-Malaisefallen-Projekt

Dr. Neele Larondelle
Dr. Neele Larondelle

Im Frühjahr 2019 startete LTER-D ein deutschlandweites Projekt mit Malaisefallen, um im Zusammenhang mit dem mittlerweile gut dokumentierten Insektenschwund Daten zur Artenvielfalt und Bestandsentwicklung in typischen Habitaten in Deutschland zu sammeln. Da LTER-D eng mit Nationale Naturlandschaften e. V. zusammenarbeitet, setzen sich die Projektbeteiligten aus beiden Netzwerken zusammen. Im Jahr 2021 wurden Fördermittel eingeworben, um die Proben aus 2019 und 2020 mittels Meta-Barcoding zu analysieren.


Was wir erreicht haben

Das Malaisefallen-Projekt wurde auch 2021 weitergeführt, um endlich auch mehrjährige Vergleiche der Biomasse und der Zusammensetzung der Fluginsekten-Populationen ziehen zu können.

Wir konzentrierten uns auf die typischen Habitate in Deutschland in der Reihenfolge

(1) Agrarlandschaften
(2) Naturnahe Wälder
(3) Auenwälder und Auengrünland
(4) Sonderlebensräume, die typisch für bestimmte LTER-Gebiete oder Nationale Naturlandschaften sind

Insgesamt wurden über das Projekt rund 70 Malaisefallen in Deutschland aufgestellt.

Die Fallen sind von April bis Oktober aktiv und werden in 14-tägigem Abstand geleert (ergibt 15 Proben pro Falle und Jahr). Nach dem Ende der Fallensaison wird die Biomasse der Insekten zentral vom Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt/M. (Standort Gelnhausen) vorsortiert und bestimmt.

Großer Erfolg 2021: Wir haben über das Loewe-Zentrum für translationale Biodiversitätsgenomik Gelder eingeworben, um die Proben aus 2019 und 2020 mittels Meta-Barcoding zu analysieren. Dies wird uns 2022 in die Lage versetzen nach langer Feldarbeit erste Ergebnisse zu besprechen.

Wie geht es 2022 weiter?

Es wird eine nächste Fallensaison geben. Darüber hinaus rechnen wir mit den ersten Ergebnissen der Meta-Barcoding-Verifizierung.

Digitale Besucherlenkung und Digitize the Planet e. V.

Dr. Neele Larondelle
Dr. Neele Larondelle

Lenkung von Besuchenden wird seit Jahrzehnten praktiziert. Für die Nationalen Naturlandschaften ist hierbei mittlerweile die digitale Lenkung von stetig wachsender Relevanz. Beginnend mit der Vorstandstätigkeit bei Digitize the Planet e. V. Anfang 2020 hat der Dachverband hier nun zunehmend thematische Vernetzungsarbeit geleistet und eigene Expertise aufgebaut. In diesem Rahmen fanden 2021 erstmalig Gespräche mit Branchenvertreter*innen von Outdoorplattformen statt.


Hintergrund

Immer mehr Besucher*innen der Nationalen Naturlandschaften informieren sich schon im Vorfeld ihres Aufenthalts über digitale Medien, Webrecherchen, Tourenplattformen und Apps. Auch für die Navigation vor Ort sind Smartphone und App mittlerweile fast genauso wichtig wie Wegweiser im Gelände und analoge Kartenwerke.

Regeln und Gebote, die in den Nationalen Naturlandschaften gelten, finden hierbei selten bis nie Eingang in die digitalen Plattformen, von Nutzer*innen hochgeladene und nicht geprüfte Routen führen sogar nicht selten über gesperrte Wege, querfeldein oder zu nicht offiziellen Aussichtspunkten.

Digitize the Planet

Der gemeinnützige Verein setzt sich für die Digitalisierung von Regeln in Schutzgebieten weltweit ein. Nationale Naturlandschaften e. V. stellt mit Dr. Neele Larondelle die zweite Vorstandsvorsitzende im Verein und verleiht so den Nationalen Naturlandschaften eine Stimme.

Ein großes Förderprojekt der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat es möglich gemacht, zwei weitere Personalstellen zu besetzen und mit großen Schritten einen ersten Prototypen zur Dateneingabe bereitzustellen und das System durch erste Pilotgebiete testen zu lassen.

Gesprächsrunde mit Komoot

Auf Bitte der Mitgliedschaft fand im Oktober 2021 das erste Gespräch mit der Outdoorplattform Komoot statt. Vorstand und Geschäftsführung von Nationale Naturlandschaften e. V. haben mit der Leitung des Unternehmens über mögliche Schnittstellen und Konflikte mit Naturschutzregelungen gesprochen. Regelmäßige Gespräche finden seither statt.

Wie geht es 2022 weiter?

Wir werden den Verein „Digitize the Planet“ weiter bei seiner Grundlagenarbeit begleiten und insbesondere die Interessen der Nationalen Naturlandschaften vertreten.
Die Gespräche mit Komoot und anderen Outdoorplattformen sollen verstetigt werden, um hier an einer Konfliktlösung zu arbeiten.
Weitere Austauschveranstaltungen zu technischen und operativen Aspekten der Bearbeitung von OpenStreetMap-Daten sind geplant und lassen einen inspirierenden Austausch zu erfolgreich umgesetzten Projekten in den Nationalen Naturlandschaften erwarten. Wir sind schon sehr gespannt.

Wildnis in den Nationalen Naturlandschaften

Anja May
Anja May

Die Entstehung von Wildnis wird unter dem Motto „Natur Natur sein lassen“ in den Kernzonen der Nationalparke und ausgewählter Biosphärenreservate gefördert. Doch auch wir als Dachverband bemühen uns, dass die Zahl der Wildnisgebiete unter unserem Dach größer wird. Als Mitglied der Initiative „Wildnis in Deutschland“ brachten wir uns darüber hinaus auch in den fachlichen und politischen Dialog rund um das Thema Wildnis ein.


Erweiterung der Wildnis-Familie in den NNL

Das Wildnisgebiet „Königsbrücker Heide“ ist seit 2016 das erste und einzige zertifizierte Wildnisgebiet der NNL. Auf der Strategiesitzung am 20./21. Oktober 2020 wurde daher beschlossen, dass die von Dr. Jürgen Stein als Wildnisbeauftragter des Vorstands von NNL e. V. durchgeführte Potenzialanalyse aktualisiert und die Ansprache potenzieller NNL-Wildnisgebiete strategisch geplant werden sollen. Einig waren die Teilnehmenden sich auch in dem Punkt, dass die 2018 beschlossenen Qualitätsstandards für NNL-Wildnisgebiete, die insbesondere bei der Mindestgröße strenger gefasst sind als die Wildniskriterien des Bundes, nicht nach unten korrigiert werden sollen und dass die NNL-Wildnisgebiete ein wichtiger Bestandteil der NNL-Familie sind, da sie viel konsequenter als andere Schutzgebietskategorien das Thema Wildnis umsetzen können.

Zuständig für die Umsetzung der o. g. Beschlüsse sind die Geschäftsstelle, der Vorstand und der Wildnisbeauftragte des Vorstands, die sich regelmäßig zu Online-Besprechungen trafen. Auf der Strategiesitzung am 15. April 2021 stellten wir den Zwischenstand vor. In der Potenzialanalyse ermittelten wir rund zehn Gebiete, zu deren Eigentümer bzw. Nutzer wir Kontakt aufnehmen wollen bzw. bereits aufgenommen haben. Oft kam die Frage nach dem Zweck einer Mitgliedschaft bei NNL e. V. und als wichtigster Hinderungsgrund für eine Mitgliedschaft wurde die aktuelle Beitragshöhe für NNL-Wildnisgebiete angeführt. Wir machten uns daher Gedanken über eine Vision bzw. Zielbestimmung der NNL-Wildnisgebiete, formulierten „Anreize“ für eine Mitgliedschaft bei NNL e. V., z. B. über konkrete Angebote und Leistungen wie die Teilnahme an den Arbeitsgruppen oder die Übernahme weiterer Serviceleistungen. Des Weiteren überlegten wir die Konditionen für eine Mitgliedschaft und leiteten daraus einen Vorschlag für die Änderung der Beitragsordnung ab. Eine entsprechende Beschlussvorlage zur Änderung von § 1 der Beitragsordnung wurde auf der Mitgliederversammlung am 17. November 2021 eingebracht und von den Mitgliedern verabschiedet.

Im Jahr 2021 konnten wir ein neues Mitglied begrüßen. Die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg stellte einen Antrag auf Mitgliedschaft des Wildnisgebiets Jüterbog-Lieberose in unserem Dachverband, der auf der Mitgliederversammlung Ende des Jahres von den Mitgliedern befürwortet wurde. Herzlich willkommen im Kreise der NNL-Familie!

Aktivitäten mit der Initiative „Wildnis in Deutschland“

Auch 2021 nahmen wir an den gemeinsamen Treffen der Initiative, in der aktuell 20 Naturschutzorganisationen Mitglied sind, teil. Neben den regelmäßigen Berichten über die Aktivitäten der Initiative und den Stand der Umsetzung des 2 %-Wildnisziels in den Ländern diskutierten wir aktuelle fachliche und politische Aspekte rund um das Thema Wildnis.

Seit 2014 gibt es das Veranstaltungsformat „Wildnis im Dialog“. Mit der Tagungsreihe soll die konkrete Implementierung von Wildnisgebieten in Deutschland vorangetrieben und die Verstetigung des Fachdialogs Wildnis gewährleistet werden. Nachdem die Tagung 2020 coronabedingt als reine Online-Veranstaltung stattgefunden hatte, konnte die Tagung vom 20. bis 23. September 2021 als Präsenzveranstaltung auf der Insel Vilm durchgeführt werden. Für die Konzeption der Tagung zeichneten wieder das Bundesamt für Naturschutz (BfN), die Stiftung Naturlandschaften Brandenburg und die Zoologische Gesellschaft Frankfurt (ZGF) verantwortlich. Unter dem Motto „Wildnis als Ganzes“ standen im Fokus die Themen Zerschneidung von Wildnisgebieten und Bewertung von Enklaven. In einem Workshop erarbeiteten die Teilnehmenden Kriterien zur Bewertung der Barrierewirkung von Zerschneidungselementen in Wildnisgebieten. Weitere Schwerpunkte waren Wildnis in der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt sowie Wildnis & Klimaschutz.

Seit Ende 2020 erscheint vierteljährlich der gemeinsame Newsletter der Initiative. Der Newsletter soll eine breitere Unterstützerbasis für das Thema Wildnis in Deutschland schaffen, für Wildnis begeistern, über aktuelle Entwicklungen informieren und somit auch zu mehr Besuchen auf der gemeinsamen Webseite https://wildnisindeutschland.de/ führen. Die Anmeldung erfolgt unter dem Link https://wildnisindeutschland.de/newsletter/. Bisherige Themen waren u. a. „Höchste Zeit für mehr Wildnis!“, „Wildnis auf die Ohren!“, „So schaffen wir mehr Wildnis!“ und „Wildnis vor der Kamera“.

Wie geht es 2022 weiter?

Wir wollen auch 2022 die NNL-Familie weiter vergrößern. Hierzu ist u. a. ein Workshop mit den beiden NNL-Wildnisgebieten sowie den Eigentümern bzw. Nutzern potenzieller NNL-Wildnisgebiete in der Königsbrücker Heide geplant.

Im Herbst 2022 wird es auf der Insel Vilm wieder eine Tagung im Rahmen von „Wildnis im Dialog“ geben. Im Fokus wird ein möglichst breites Spektrum an Fragestellungen zu konkreten Umsetzungsaspekten der Wildnisziele aus der Nationalen Biodiversitätsstrategie, insbesondere auch außerhalb des Waldes, stehen.

Weiterentwicklung der Qualitätskriterien und -standards für deutsche Nationalparke

Anja May
Anja May
Dr. Neele Larondelle
Dr. Neele Larondelle

In Vorbereitung auf die im Herbst 2021 gestartete Evaluierung aller deutschen Nationalparke wurden die 2008 verabschiedeten Qualitätskriterien und -standards überarbeitet und weiterentwickelt. Das überarbeitete Qualitätsset bleibt dabei passfähig, um eine Vergleichbarkeit der Evaluierungen auch zukünftig zu gewährleisten. Mit dieser Arbeit unterstützen wir die Nationalparkverwaltungen bei der Sicherung und Verbesserung des Qualitätsmanagements in ihren Gebieten.


Zielsetzung des Vorhabens

Als Fazit des bisherigen Evaluierungsprozesses der deutschen Nationalparke wurde eine Reihe von Kritikpunkten konstatiert, die zum Anlass genommen wurden, die Qualitätskriterien und -standards bis zum Start der nächsten Evaluierung 2021 zu überarbeiten. Dabei galt es einerseits, das Qualitätsset in dem Maße anschlussfähig zu halten, dass bei nachfolgenden Evaluierungen eine Vergleichbarkeit der Ergebnisse gewährleisten bleibt. Andererseits sollte das Qualitätsset auch die aktuelle Situation in den Nationalparken sowie neuere (inter)nationale Entwicklungen widerspiegeln. Daraus ergaben sich die folgenden Ziele:

  • Optimierung sowie ggf. Ergänzung des vierstufigen aus Vision, Handlungsfeldern, Kriterien und Standards bestehenden Qualitätssets
  • Anpassung des Fragenkatalogs an das überarbeitete Qualitätsset
  • Kürzung des Evaluierungs- und Fragenumfangs

In das vom Bund geförderte Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (F+E-Vorhaben) waren neben allen Nationalparkverwaltungen sowie Vertreter*innen der Landesumweltministerien auch die externen Experten Prof. Dr. Stefan Heiland von der Technischen Universität Berlin (TU Berlin) und Manuel Schweiger von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) eingebunden. Letzterer ist seit Herbst 2021 Leiter des Nationalparks Kellerwald-Edersee.

Beschluss des überarbeiteten Qualitätssets durch die LANA

Ende Januar 2021 wurden die überarbeiteten Qualitätskriterien und -standards in einem Bund-Länder-Gespräch vorgestellt. Es gab eine fachliche Stellungnahme aus dem Bundesland Hessen. Dabei wurde eingeschätzt, dass die Überarbeitung insgesamt sehr gelungen sei und den formulierten Ansprüchen bis auf wenige Ausnahmen äußerst gerecht werde. Die künftige Evaluierung der Nationalparke würde damit einfacher, zielgerichteter und angemessener. Kritik wurde in Bezug auf das Verfahren geäußert, dass lediglich drei Landesministerien in der projektbegleitenden Arbeitsgruppe vertreten waren. Zu einigen wenigen Kriterien gab es fachliche Anmerkungen, die anschließend bearbeitet und noch einmal mit den Nationalparkverwaltungen abgestimmt wurden. Auf der Frühjahrssitzung der Bund/Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung (LANA) im März 2021 wurde das weiterentwickelte Qualitätsset beschlossen.

Erzielte Ergebnisse

Insgesamt wurden aus zehn Handlungsfeldern mit insgesamt 44 Qualitätskriterien acht Handlungsfelder mit 42 Kriterien generiert. Einige Kriterien wurden inkl. der Standards vollständig gestrichen, andere Kriterien wurden als solche gestrichen, jedoch die dazugehörigen Standards anderen Kriterien zugeordnet. Bein anderen Standards gab es mehr oder weniger umfassende Streichungen und/oder Neuformulierungen. Als neue Kriterien und damit einhergehend auch neue Standards wurden die Themen Umweltmanagement und nachhaltige Beschaffung, Partizipation, Anbindung des Nationalparks an den öffentlichen Personenverkehr sowie Barrierefreiheit und Inklusion ergänzt.

Bei den Evaluierungsfragen konnte zwar eine große Zahl an Fragen gestrichen werden, jedoch kamen durch die Schärfung der Standards und die Ergänzung neuer Themen neue Fragen hinzu. Insgesamt konnte dennoch der Fragenkatalog um ca. 20 % gekürzt werden. Bei der Umformulierung bzw. Ergänzung orientierten wir uns sehr stark an den Fragen und Indikatoren des Integrativen Monitorings und achteten auf die Verschlankung der vorgegebenen Antwortkategorien, um eine schnellere und eindeutigere Beantwortung der Fragen zu ermöglichen und damit den Zeitaufwand für die Nationalparkverwaltungen zu minimieren.

Eine wichtige Voraussetzung ist ein einheitliches Begriffsverständnis, neu hinzugekommen ist daher ein Glossar mit der Definition von 37 zentralen Termini.

Ende 2021 wurden die Ergebnisse in deutscher und englischer Sprache im neuen CD der Nationalen Naturlandschaften veröffentlicht und können bei Nationale Naturlandschaften e. V. angefordert werden. Darüber hinaus sind sie als barrierefreie PDF auf Deutsch und Englisch verfügbar.

Wie geht es 2022 weiter?

Das F+E-Vorhaben wurde 2021 abgeschlossen. Das überarbeitete Qualitätsset ist Grundlage der im Herbst 2021 gestarteten erneuten Evaluierung aller deutschen Nationalparke. Die Definition einheitlicher Qualitätskriterien und -standards für deutsche Nationalparke ist für die Bewertung der Qualität und Effektivität des Nationalparkmanagements eine unverzichtbare Referenzgröße.

Evaluierung der deutschen Nationalparke

Anja May
Anja May
Lucilia Westphal
Lucilia Westphal

Ziel des F+E-Vorhabens ist die erneute Evaluierung der deutschen Nationalparke. Im Zeitraum 2022 bis 2024 wird die Managementeffektivität der Parkverwaltungen von einem ehrenamtlichen externen Evaluierungskomitee bewertet. Die Identifizierung von Stärken und Schwächen sowie die sich daraus ableitenden Empfehlungen sollen zur langfristigen Erhaltung und wo erforderlich Verbesserung der Qualität des Nationalparkmanagements beitragen.


Projekt im Herbst 2021 gestartet

Die Qualität eines Schutzgebietsmanagements lässt sich anhand vorab definierter Kriterien und Standards, die den jeweiligen Idealzustand beschreiben, bewerten. Im Sinne einer regelmäßigen Überprüfung des Managements startete nach einer ersten Evaluierung im Zeitraum 2009 bis 2012 und einer Zwischenevaluierung im Zeitraum 2015 bis 2018 rund zehn Jahre später die erneute Evaluierung aller 16 deutschen Nationalparke.

Als Voraussetzung für die Abgabe der Selbsteinschätzung der Nationalparkverwaltungen zum Erfüllungsgrad der Qualitätsstandards im jeweiligen Nationalpark wurden in den ersten Projektmonaten die Evaluierungsfragen in eine browserbasierte Datenbank übertragen. Die neue Datenbank soll für die Nationalparkverwaltungen die Arbeitsschritte vereinfachen und nicht nur bei der aktuellen Evaluierung, sondern auch bei künftigen Abfragen zu Zeit- und Arbeitseinsparungen führen. Durch technische Validierungsverfahren sollen auch etwaige Eingabefehler minimiert werden.

In den ersten Projektmonaten erfolgte ebenfalls die Kontaktansprache potenzieller Mitglieder aus den Reihen der Wissenschaft und der NGO’s für das ehrenamtlich tätige externe Evaluierungskomitee. Hierzu hatte die AG Nationalparke eine spezielle Task Forcegebildet.

Nationale Naturlandschaften e. V. hat im F+E-Vorhaben die Projektleitung/-bearbeitung inne und übernimmt die Rolle des Vermittlers zwischen den Interessen des Bundes und der Länder, ist gleichzeitig aber auch Verbindungspartner zwischen der Wissenschaft und der Verwaltungspraxis in den Nationalparken. Bereits die ersten Projektmonate haben gezeigt, dass der Abstimmungsbedarf immens ist.

Wie geht es 2022 weiter?

Auf der Frühjahrssitzung der Bund/Länderarbeitsgemeinschaft Naturschutz, Landschaftspflege und Erholung (LANA) soll das Evaluierungskomitee aus Vertreter*innen der AG Nationalparke, des Bundes, der Landesumweltministerien, der Wissenschaft und der Nichtregierungsorganisationen berufen werden. Aufgrund der Doppelbesetzung des Komitees soll damit pro Nationalpark ein Expertengremium aus sieben Komiteemitgliedern gewährleistet werden.

Im Jahr 2022 werden die ersten Nationalparkverwaltungen die Evaluierungsfragen in der browserbasierten Evaluierungsdatenbank beantworten. Die Selbsteinschätzung der Nationalparkverwaltungen liefert die Grundlage für die Bewertung durch das Evaluierungskomitee. Für 2022 sind auch die ersten Bereisungen geplant – es geht in die Nationalparke Hunsrück-Hochwald und Eifel. Wir sehen den Vor-Ort-Terminen schon mit großer Spannung entgegen.

biosphere.center

Dr. Neele Larondelle
Dr. Neele Larondelle

Die Partnerschaft zwischen Nationale Naturlandschaften e. V., der Michael Succow Stiftung und der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) schafft eine breite Basis an Wissen und Erfahrung und bildet so die Grundlage für innovative Strategien zur Förderung und Entwicklung der Biosphärenreservate. Im Jahr 2021 startete die Weiterbildungsreihe für Mitarbeiter*innen der Biosphärenreservate.


Die neue Fortbildungsreihe

Biosphere.training heißt das neue Fortbildungsprogramm unter dem Dach des biosphere.center. Es startete 2021 mit zwei digitalen Theorieveranstaltungen zum Thema „Klimaneutrale Landnutzung von Acker- und Grünland“. In den beiden vierstündigen Seminaren referierten Professor*innen der HNEE zum aktuellen Stand der Forschung und verschiedene Praktiker*innen erzählten aufschlussreiche Umsetzungsgeschichten. Mitarbeiter*innen aus rund zehn Biosphärenreservaten nahmen an den Veranstaltungen teil und tauschten sich zu dem Themenkomplex aus.

Wie geht es 2022 weiter?

Im Jahr 2022 soll nach Ablauf der aktuellen Vereinbarung in einem gemeinsamen Prozess die Fortführung der Kooperation angegangen werden.

 

BROMMI – Biosphärenreservate als Modelllandschaften für den Insektenschutz

Anna Bach
Anna Bach
Sonja Miller
Sonja Miller

In den UNESCO-Biosphärenreservaten Mittelelbe, Bayerische Rhön, Schaalsee, Schorfheide-Chorin und Schwarzwald geht’s ran an Acker und Wiese: Dort erproben und evaluieren der WWF Deutschland, das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) e. V. und Nationale Naturlandschaften e. V. Maßnahmen zum Insektenschutz gemeinsam mit interessierten Landwirt*innen und vielfältigen Partnern der Biosphärenreservate und deren Verwaltungen. Das Projekt wird durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt gefördert.


Hintergrund

Das Insektensterben, verstärkt durch die intensive Bewirtschaftung von Wiesen und Feldern und den großflächigen Einsatz von Pestiziden, hat auch in Deutschland ein besorgniserregendes Ausmaß erreicht. Mit dem Aktionsprogramm Insektenschutz will die Bundesregierung dem Insektenrückgang Einhalt gebieten. UNESCO-Biosphärenreservaten, als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung, wird dabei besondere Aufmerksamkeit zuteil – stehen sie doch exemplarisch als Wegbereiter für die Integration von Schutz und nachhaltiger Nutzung von Landschaften.

Im Projekt „BROMMI – Biosphärenreservate als Modelllandschaften für den Insektenschutz“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt unterstützen wir fünf Biosphärenreservate auf ihrem Weg hin zu Modellregionen für den Insektenschutz. In einem gemeinschaftlichen Prozess mit unseren Projektpartnern – den Verwaltungen der Biosphärenreservate und verschiedenen Landnutzer*innen – entwickeln, erproben und evaluieren wir in den kommenden vier Jahren Lösungswege für den Schutz und die Förderung der Insektenfauna. Am Ende sollen tragfähige und übertragbare Modelle zum Schutz von Insekten stehen, die ihre Umsetzung auch in weiteren Regionen finden. BROMMI leistet so einen wichtigen Beitrag zur flächendeckenden Etablierung einer insektenfreundlichen Landnutzung in Deutschland.

Insektenschutz – eine Herausforderung für zahlreiche Akteure

Nachdem die Telefoninterviews mit Landwirt*innen aus den fünf Biosphärenreservaten Erkenntnisse über die täglichen Herausforderungen der Betriebe sowie fördernde und hemmende Faktoren bei der Umsetzung von Insektenschutzmaßnahmen lieferten, wollten wir im Jahr 2021 einen Überblick über das jeweilige Akteursnetzwerk in den Regionen gewinnen.

Zu diesem Zweck führten wir Workshops durch, an denen aus den fünf Biosphärenreservaten des Projektverbunds jeweils der/die WWF-Projektmanager*in und je ein/eine Mitarbeiter*in der Verwaltung teilnahmen. Dabei wurden relevante Akteure für den weiteren Projektverlauf identifiziert, die wichtigsten Informationen zu diesen gesammelt oder Wissenslücken aufgedeckt. Mit Hilfe der Ergebnisse der Stakeholder-Workshops können Akteure und ihre Rollen, Funktionen, Beziehungen und Netzwerke im Vorhaben besser verstanden und berücksichtigt werden.

Aktive Gestaltung des Wissenstransfers

Im zweiten Projektjahr wurden weitere der vorher etablierten Austauschformate zu wechselnden Schwerpunktthemen durchgeführt. Am Anfang des Jahres konnte eine Projektmitarbeiterin des ZALF Einblicke in die Historie der EU-Agrarpolitik und in das bestehende Verteilungssystem der Finanzhilfen geben. Eine zeitgeschichtliche Betrachtung der Landwirtschaftssubventionierung ist besonders wichtig, um die aktuellen Verhandlungen und Kritikpunkte einordnen zu können. Im September 2021 wurden während einer weiteren Veranstaltung Gesichtspunkte zur insektenschonenden Mahd behandelt. Die externen Fachexpert*innen konnten Aspekte aus der Forschung, der landwirtschaftlichen Beratung sowie der landwirtschaftlichen Praxis einbringen.

Wie geht es 2022 weiter?

Blühstreifen, Brachflächen, Gehölzsäume, Bepflanzung von Straßenrändern, optimierte Düngung – die Umsetzung der entwickelten Insektenschutzmaßnahmen geht weiter. Im Jahr 2022 stehen die Realisierung vereinbarter Maßnahmen vor allem auf kommunalen Flächen sowie die Gewinnung von Landwirt*innen für das Projekt im Mittelpunkt. Außerdem soll das Thema der Übertragbarkeit der Maßnahmen in andere Biosphärenreservate und auf die Normallandschaft detaillierter betrachtet sowie Inhalte und Methoden weiter eingegrenzt werden.

Tagungsreihe „Biosphärenreservate International“

Dr. Neele Larondelle
Dr. Neele Larondelle
Sonja Miller
Sonja Miller

Mitte 2019 startete eine international ausgerichtete Tagungsreihe zu aktuellen relevanten Themen europäischer Biosphärenreservate. Die drei Veranstaltungen mit unterschiedlichen inhaltlichen Schwerpunkten in den Jahren 2019 bis 2022 sollen dazu beitragen, das länder- und staatenübergreifende Netzwerk der europäischen Biosphärenreservate auszubauen und die internationale Zusammenarbeit zu stärken. Wir unterstützen die Michael Succow Stiftung bei der Organisation der dreiteiligen Tagungsreihe zu aktuellen und brisanten Fragen zur ökologischen Situation sowie zum nachhaltigen Wirtschaften in Europas UNESCO-Biosphärenreservaten.


Workshop zum Thema „Partizipation in europäischen UNESCO-Biosphärenreservaten“

Vom 5. bis 8. Juli 2021 fand im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg in Lenzen der zweite Workshop der dreiteiligen Tagungsreihe statt.

Der Workshop brachte Praktiker*innen und Expert*innen aus europäischen Biosphärenreservaten sowie Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen der MAB-Jugend zusammen, um den Austausch von Erfahrungen, Expertise und Best Practices zu ermöglichen. Aus sieben europäischen Ländern, darunter Belgien, Frankreich, Lettland und Slowenien, reisten die Teilnehmenden nach Lenzen, um die Integration und Bedeutung von Partizipationsprozessen in Biosphärenreservaten zu untersuchen.

Wissenschaftler*innen präsentierten ihre Erkenntnisse über das Wesen der Partizipation und Mitarbeitende aus den Biosphärenreservaten ergänzten diese mit Fallbeispielen aus ihrem Arbeitsalltag. In Gruppenarbeiten wurden neue Partizipationsansätze diskutiert und bereicherten die eigenen Erfahrungen der Teilnehmenden; Rollenspiele erlaubten den Teilnehmenden den „Blick über den eigenen Tellerrand“ und ermöglichten damit frische Sichtweisen auf das Thema Partizipation.

Vor allem die Fallbeispiele aus den teilnehmenden Biosphärenreservaten zeigten erfolgreiche Partizipationsprozesse, -initiativen und -ansätze, die zu lebhaften Gesprächen anregten, die während der Kaffee- und Mittagspausen bis weit in die Abende hinein fortgesetzt wurden. Abgerundet wurde das Workshop-Programm mit Exkursionen zu dem vom BUND geführten Deichrückverlegungsgelände an der Elbe, zum Rudower See im Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg sowie zur Abschlussausstellung über das partizipative Projekt „Stadt – Land gemeinsam gestalten“ in Lenzen.

Der Workshop demonstrierte anschaulich, dass kein allgemeingültiges Rezept für erfolgreiche Partizipationsprojekte existiert. Hinter jedem Projekt, dem die Beteiligung der Bevölkerung und anderer wichtiger Akteure gelungen ist, steckt ein umfassender Lern-, Anpassungs- und Entwicklungsprozess. Deshalb ist auch der Austausch mit europäischen Kolleg*innen so wertvoll! Denn die Erkenntnisse aus den gemeisterten Herausforderungen und gemachten Erfahrungen anderer können die Teilnehmenden im Arbeitsalltag in ihren Biosphärenreservaten „zu Hause“ anwenden und umsetzen.

Wie geht es 2022 weiter?

Im nächsten Jahr findet der vorerst letzte Workshop der Tagungsreihe statt. Wir freuen uns, die europäischen Kolleg*innen in der Internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm, im Biosphärenreservat Südost-Rügen gelegen, zum Thema „Auf dem Weg zur Klimaneutralität in Europas UNESCO-Biosphärenreservaten“ begrüßen zu dürfen.