Heideblüte

Ein leuchtend violetter Blütenteppich überzieht vom Spätsommer bis in den Herbst hinein den nördlichen Rand der Streuobstwiese „Herrengarten“. Die europäische Heide hat sich in diesem Bereich ausgebreitet und zieht eine Vielzahl von Insekten an. Einige kleine Falterarten besuchen die Blüten der Heidepflanzen und auch Honigbienen sammeln Nektar an den Blüten des Heidekrauts (Calluna vulgaris). Ein… Weiterlesen »

Was flattert da so bunt?

Viele verschiedene Schmetterlingsarten tummeln sich auf Streuobstwiesen. Auch seltene oder sogar gefährdete Arten gehören dazu. Die Falter benötigen für ihr Überleben ganz bestimmte Lebensbedingungen. Daher eignen sie sich als sogenannte „Bioindikatoren“, an denen sich der Zustand des jeweiligen Biotops ablesen lässt. Vom Ei über Puppe bis zum fertigen Tagfalter – in jeder Entwicklungsstufe benötigen die… Weiterlesen »

Entbuschung

Da die „Streuobstwiese Herrengarten“ seit nahezu 10 Jahren nicht mehr landwirtschaftlich genutzt wurde, haben sich Sträucher und Büsche ausgedehnt. Die Folge ist eine Verfilzung der Wiesenvegetation. Rasenfilz erkennt man an den braun-gelblich verblichenen Stellen im Unterwuchs. Er bildet sich, wenn nicht regelmäßig gemäht wird oder das abgeschnittene Pflanzenmaterial auf der Fläche liegengelassen wird. Mit den… Weiterlesen »

Einzigartiges direkt vor der Haustür entdecken!

Unter dem Motto „direkt vor deiner Haustür“ möchte das Biosphärenreservat Thüringer Wald zeigen, was die Region so besonders macht und welche Möglichkeiten sie bietet. Die Aktion ist ein Gemeinschaftsprojekt mit der Technischen Universität Illmenau. Drei Studentinnen  besuchten im Rahmen des Medienprojektes die Streuobstwiese „Herrengarten“ bei Suhl-Dietzhausen und interviewten den Streuobstwiesenbesitzer Thomas Linde. Sie nahmen einen… Weiterlesen »

Kunterbunte Blütenpracht

Das Gras auf der Streuobstwiese „Herrengarten“ ist sehr hoch gewachsen und etliche Gräser und Kräuter blühen in vielfältigen Farben und Formen. Das kunterbunte Durcheinander verschiedener Pflanzen auf der Wiese ist ein Indikator für die biologische Vielfalt. Für die Bewertung des Unterwuchses unterscheiden die Expert*innen zwischen charakteristischen und lebensraumtypischen Pflanzenarten. Manche kommen sehr häufig auf der… Weiterlesen »

Sperlingskauz gesichtet!

Der kleinste unter den europäischen Eulenvögeln lebt am liebsten in alten reich strukturierten Laub- und Mischwäldern. Ob er sich unsere Projektfläche entweder als Jagdrevier ausgesucht hat oder gleich ganz in die zahlreich vorhandenen Höhlen der Altbäumen eingezogen ist, konnten wir nicht feststellen. Auf jeden Fall haben wir bei einer unserer regelmäßigen Kontrollen der Projektfläche den… Weiterlesen »

Neupflanzung und Kronenschnitt

Alte Bäume, die nicht mehr zu retten waren, haben wir durch neue Obstbäume ersetzt. Für die 30 Neupflanzungen haben wir regionaltypische und resistente Sorten ausgewählt. In den nächsten Jahren sollen die Neulinge nach und nach zwischen die alten Obstbäume gesetzt werden.             Unseren neuen jungen Bäumen muss man in den… Weiterlesen »

Sommerakademie 2019

In diesem Jahr fand ein ganz besonderes Ereignis auf den Projektflächen statt. Wir und die Coca-Cola European Partners GmbH veranstalteten zusammen mit der Deutschlandstiftung Integration und dem Biosphärenreservat Thüringer Wald die Sommerakademie 2019. Die 28 Stipendiaten*innen diskutierten an drei Tagen über die Vielfalt in Natur und Gesellschaft und wie daraus Innovationen entstehen können. Bei einem… Weiterlesen »

Mahd

Die Fläche wird einmal im Jahr Ende Juli/Anfang August mit einem Rotations- oder Balkenmäher gemäht. Bis auf eine Höhe von 8 cm Stoppelhöhe wird der Unterwuchs gekürzt. Das Mahdgut wird mit einer Ballenpresse gepresst und mit einem Ladewagen abtransportiert. Durch diese einschürige Mahd bleibt der Unterwuchs in einem guten Zustand erhalten. Die Mahd wird jedoch… Weiterlesen »

Pflegemaßnahmen: Fällung von Obstbäumen

Durch ihre hohen Stämme und die Vielzahl der Bäume sind die Startbedingungen für eine reiche Artenvielfalt schon mal gegeben. Allerdings stehen recht viele Obstbäume auf der Wiese, behindern sich gegenseitig und beschatten ihre Zweige und den Untergrund. Damit mehr Licht und Luft durchkommt, haben wir im April 2019 einige gefällt. Außerdem haben Wildtiere einigen der… Weiterlesen »

Ausgangszustand

Die Projektfläche ist Teil einer großen Streuobstwiese „Herrengarten“ im Suhler Ortsteil Dietzhausen. Streuobstwiesen sind in dieser Höhenlage in Thüringen aufgrund der klimatischen Voraussetzungen eher eine Seltenheit.

Die Wiese kann als artenarme, hauptsächlich von Gräsern dominierte Magerwiese mit einem, im nördlichen Randbereich befindlichen Streifen, aus trockener, europäischer Heide beschrieben werden. Geprägt wird die Wiese durch einen Gehölzbestand aus 103 Obstbäumen und vereinzelten anderen Laubbäumen unterschiedlichen Alters sowie Habitatbäumen und Totholz. Durch Wildverbiss beschädigte Bäume müssen gefällt und durch Nachpflanzungen in die bestehenden Baumreihen sowie durch Anlage neuer Baumreihen ersetzt werden. Ältere, noch vitale Obstbäume bedürfen einer Pflege der Krone, um diese zu erhalten. Die vorhandenen Habitatbäume und Totholzstrukturen bieten Lebensraum für eine Vielzahl an Insekten und Kleinvögeln. Die Pflege des Unterwuchses erfolgt extensiv durch eine einschürige Mahd und Beräumung des Mahdguts. Eine Änderung des Pflegeregimes erscheint nicht erforderlich.

Prognose

Die Projektfläche wird bei kontinuierlicher Fortführung der Pflege in einem guten ökologischen Zustand erhalten, auch wenn sich die Artenzahl in der Krautschicht nicht signifikant erhöhen wird. Jedoch kann das Belassen von ungemähten Streifen in den Baumreihen die Strukturvielfalt erhöhen und in der Folge auch eine höhere Biodiversität im Spektrum der Insekten und Kleinlebewesen begünstigen. Der Baumbestand wird durch die Nachpflanzungen aufgestockt, sodass sich wieder ein geschlossener Streuobstbestand entwickeln kann. Die mittelalten Bäume werden durch Schnittmaßnahmen in einem guten Erhaltungszustand versetzt und die Habitat- und Totholzstrukturen bieten Lebensraum für eine Vielzahl an Tieren.

Maßnahmen zum Baumbestand

Ziel ist es, eine Streuobstwiese mit altersgemischten Baumbestand aus hochstämmigen Obstbäumen (mindestens 1,80m Stammhöhe) zu schaffen. Bereits bestehende Mittelstämme (bis 1,60m Stammhöhe) bleiben auf den Flächen. Es wird eine Bestandsdichte von 50-70 Bäumen/ha angestrebt, damit für Wiesenpflanzen genügend Licht auf den Boden fällt.

An- und Nachpflanzung

Das Pflanzen neuer hochstämmiger, regionaltypischer und resistenter Sorten trägt zur Erhöhung der Artenvielfalt bei. Die Stammhöhe sollte mindestens 1,80m betragen.

Baumfällungen

Die Entnahme einzelner Bäume in dichten Beständen fördert die Besonnung der verbleibenden Baumkronen und des Unterwuchses. Dies kann die Nahrungsgrundlage vieler in Streuobstwiesen lebender Tierarten und damit die Artenvielfalt erhöhen.

Entbuschung

Bei der Ausbreitung von Fremdgehölzen wie Brombeerbüschen kann die Artenvielfalt auf Streuobstwiesen nicht gewährleistet werden. Die Aufwertung der Fläche kann durch eine Entfernung der Gehölze erfolgen.

Erziehungsschnitt

Der Erziehungsschnitt dient dem Aufbau eines langfristig stabilen Kronengerüstes und der Entwicklung einer breiten, gut belichteten und zu erntenden Baumkrone. Er findet in den ersten Jahren statt, fördert die Wüchsigkeit und schützt vor Vergreisung.

Revitalisierungsschnitt

Altbäume, die lange nicht geschnitten wurden, können durch einen sogenannten Revitalisierungsschnitt (oder Verjüngungsschnitt) bei regelmäßiger Durchführung langfristig erhalten werden.

Stabilisierungsschnitt

Vergreiste Obstbäume sollen unter Belassen von starkem Totholz stabilisiert werden. Der Stabilisierungsschnitt hat zum Ziel, die Standzeit im Bestand zu verlängern.

Maßnahmen zum Unterwuchs

Ziel ist es, ein artenreiches Grünland (je nach Standort Fettwiese/ -weide oder Magerwiese/ -weide) mit extensiver Nutzung zu etablieren. Die Nutzung bzw. Pflege des Unterwuchses ist grundsätzlich möglich durch Beweidung oder Mahd.

Mahd

Mahd heißt immer mähen und abräumen des Mahdgutes von der Fläche. Diese gemähten Wiesen weisen in der Regel eine höhere Vielfalt an Pflanzen- und Insektenarten auf. Um letztere zu schonen, kommen nur Mähgeräte mit einer einstellbaren Höhe von mindestens acht Zentimetern zum Einsatz. Je nach Beschaffenheit der Wiese erfolgt die Mahd einmal (einschürig), zweimal (zweischürig) oder dreimal (dreischürig) im Jahr. Wird das Mahdgut in Ausnahmefällen nicht abtransportiert, kann die Einrichtung eines Komposthaufens vor Ort erfolgen.

Streuobstwiesen

Maßnahmen zum Baumbestand

Ziel ist es, eine Streuobstwiese mit altersgemischten Baumbestand aus hochstämmigen Obstbäumen (mindestens 1,80m Stammhöhe) zu schaffen. Bereits bestehende Mittelstämme (bis 1,60m Stammhöhe) bleiben auf den Flächen. Es wird eine Bestandsdichte von 50-70 Bäumen/ha angestrebt, damit für Wiesenpflanzen genügend Licht auf den Boden fällt.

Maßnahmen zum Unterwuchs

Ziel ist es, ein artenreiches Grünland (je nach Standort Fettwiese/ -weide oder Magerwiese/ -weide) mit extensiver Nutzung zu etablieren. Die Nutzung bzw. Pflege des Unterwuchses ist grundsätzlich möglich durch Beweidung oder Mahd.

In diesem Projekt arbeiten wir zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen mit folgenden regionalen Partnern zusammen:

Biosphärenreservat Thüringer Wald

Hohe Gipfel, ausgedehnte Bergmischwälder mit alten stattlichen Buchen, mosaikartig eingestreute blütenreiche Bergwiesen, klare sprudelnde Bergbäche und kleine Moore prägen das Landschaftsbild. Schiefer gedeckte Häuser geben den Waldsiedlungen ihr Gepräge und in den schmalen Tälern dehnen sich die Dörfer oft über Kilometer aus. Auch alte Handwerke, wie die Köhlerei und die Glasbläserei und gebietstypische Siedlungsstrukturen sind das Spiegelbild eines jahrhundertelangen Miteinander von Mensch und Biosphäre. Seit nun mehr 40 Jahren ist das Biosphärenreservat Thüringer Wald als UNESCO-Biosphärenreservat anerkannt und gehört neben dem Biosphärenreservat Mittelelbe zu den ältesten Biosphärenreservaten in Deutschland.

Weitere Informationen zum Biosphärenreservat: http://www.nationale-naturlandschaften.de/gebiete/biosphaerenreservat-thueringer-wald/ 

Stadt Suhl

Die kreisfreie Stadt Suhl, die „Stadt der Waffen“, liegt am Südwesthang des Thüringer Waldes. Mit etwa 40.000 Einwohner:innen ist sie die größte Stadt südlich des Rennsteiges, des berühmten mittelalterlichen Handelsweges. Die Stadtverwaltung ist Projektträger unserer zertifizierten Naturschutzprojekte im Biosphärenreservat Thüringer Wald.

Weitere Informationen zum Umsetzungspartner: https://www.suhltrifft.de/