Ein leuchtend violetter Blütenteppich überzieht vom Spätsommer bis in den Herbst hinein den nördlichen Rand der Streuobstwiese „Herrengarten“. Die europäische Heide hat sich in diesem Bereich ausgebreitet und zieht eine Vielzahl von Insekten an. Einige kleine Falterarten besuchen die Blüten der Heidepflanzen und auch Honigbienen sammeln Nektar an den Blüten des Heidekrauts (Calluna vulgaris). Ein Imker der Stadt Suhl hat in der Nähe seine Bienen aufgestellt, die fleißig auf der Projektfläche unterwegs sind.

Buntsandstein im Untergrund führte zur Entwicklung einer artenarmen, hauptsächlich von Gräsern dominierten Magerwiese. Der Regen versickert schnell im trockenen, sauren Boden und kann nicht lange gespeichert werdenauch von den Nährstoffen bleiben nur wenige in der oberen Bodenschicht verfügbar. Das Harzer Labkraut (Galium saxatile) und das Kleine Habichtskraut (Hieracium pilosella) gedeihen unter diesen Bedingungen. Die Heide muss nicht zurückgeschnitten werden und breitet sich aufgrund der regelmäßigen Mahd der angrenzenden Fläche nicht aus. Aufkommende Fichten und Laubgehölze müssen entfernt werden, sonst würde die Fläche zuwachsen und die Heidekrautgewächse verdrängen.

Der Schutz der Heidelandschaft ist wichtig, denn dort leben viele speziell an diesen Lebensraum angepasste Tier- und Pflanzenarten. Typische Bewohner der Heidelandschaft sind die Heidelerche, der Ziegenmelker, die Kreuzotter und der Heide-Grashüpfer.

Heuschrecken lieben die sandigen, trockenen Bereiche auf der Streuobstwiese. Von Juli bis September hört man es auf der Streuobstwiese zirpen. Die Sichelschrecke ernährt sich gern vom herabgefallenen Obst. Wo diese Laubheuschreckenart lebt, ist auch die Wespenspinne nicht weit. Sie erbeutet bevorzugt Heuschrecken, fängt aber auch andere Insekten wie Bienen und Schmetterlinge.

Wespenspinne / Foto: © LPV Rhön
Sichelschrecke / Foto: © LPV Rhön

 

 

 

 

 

 

Eindrücke von der Heidefläche auf der Streuobstwiese „Herrengarten“:

Verschiedene Heidekrautgewächse (Ericaceae) wachsen nördlich der Projektfläche im Biosphärenreservat Thüringer Wald.
Die Besenheide (Calluna vulgaris) prägt die Heidefläche. Das Heidekraut ist die hauptbestandsbildende Art auf dem mageren, sauren Boden.

 

 

 

 

 

 

Fotos: Trockene europäische Heide nördlich der Projektfläche © Robert Junge / Untere Naturschutzbehörde Suhl

Titelbild: Blühendes Heidekraut auf der Streuobstwiese Herrengarten. / Foto: © Thomas Linde