Täuschungsmanöver

Wiesenpflanzen bilden für viele Insekten die Lebensgrundlage als Nahrungsquelle, Schlafplatz und zur Brutablage. Manche Insekten haben sich auf eine Pflanzenart spezialisiert. Da einige dieser Insekten auch auf der Roten Liste stehen ist es umso wichtiger, geeignete Flächen bereitzustellen. Zu den bedrohten Arten gehören beispielsweise auch der Dunkle und der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Schmetterlinge mit bemerkenswertem Lebenszyklus.… Weiterlesen »

Wildes Vergissmeinnicht

Die Gutachter*innen bewerteten die Wiese vor Projektbeginn. Dazu schauten sie sich die Anzahl der verschiedenen Wiesenpflanzen an, den Bestand und die Altersstruktur der Obstbäume und die Anzahl der für den Lebensraum typischen Arten an. Die Expert*innen dokumentierten mögliche Beeinträchtigungen, wie sie durch Düngung oder Trittschäden von Weidetieren entstehen können und schlossen daraus, welche Maßnahmen zur… Weiterlesen »

Ein flinker Bewohner von Streuobstwiesen: Die Zauneidechse

Unser Bewirtschafter hat auf der Projektfläche eine Entdeckung gemacht: Bei der Mahd sind ihm ein paar Zauneidechsen über den Weg gelaufen. Die Zauneidechse gehört zur Gattung der Smaragdeidechsen und besitzt ein charakteristisch leiterähnliches Muster auf ihrem Rücken, das sehr variabel ausfällt. Besonders auffällig ist die leuchtend grüne Färbung der männlichen Zauneidechsen zur Paarungszeit. Das tagaktive… Weiterlesen »

Streuobstwiesen für die ganze Familie: Auf ein Wort mit der Eigentümerin der Projektfläche.

Man hört sofort die Freude in den Worten von Frau Semelka, wenn sie über ihre Streuobstwiese spricht. Die Pflegemaßnahmen zeigen ihre Wirkung. Mehr und mehr blüht die Wiese zu neuem Leben auf.  „Es ist wunderschön“, sagt Frau Semelka.  „Die Kinder lieben es, auf der Wiese zu spielen. Sie klettern auf die Bäume oder verstecken sich… Weiterlesen »

Winterruhe auf der Streuobstwiese

Gespenstisch schön wirkt die Streuobstwiese im weißen Winterkleid. Eine zarte Decke aus Schnee liegt auf der Wiese und hüllt im Sonnenschein alles in ein glitzerndes Gewand. Die schneeverhangenen Äste trotzen der Last die auf ihnen liegt. Ruhe ist eingekehrt, der Schnee schluckt jeden Laut. Völlig verwaist erscheint einem die Landschaft. Doch der genaue Beobachter kann… Weiterlesen »

Unterschlupf für Streuobstwiesenbewohner

Streift man über die Streuobstwiese fallen immer wieder einige tote Äste, Reisighaufen und Holzstapel auf, die zwischen den Obstbäumen verstreut liegen. Sie sind ein Zugewinn an Lebensraum für kleine Säugetiere und Insekten, die in den Spalten und Lücken Zuflucht suchen. Da genug Unterschlupfmöglichkeiten auf der Projektfläche verstreut sind, haben wir keine weiteren aufgestellt.

Von artenarm zu kräuterreich – mehr Vielfalt für die Wiese

Artenarm gestaltet sich bisher auch der Unterwuchs. Nach dem Mähen wurde das Gras jedes Mal auf der Wiese liegen gelassen. Es kam zur Überdüngung, denn es gelangten viele Nährstoffe wie Stickstoff in den Boden und reicherten sich nach und nach an. Durch den hohen Nährstoffgehalt des Bodens hat sich eine Fettwiese entwickelt. Das heißt, nur… Weiterlesen »

Fällung einiger Obstbäume

Da zu viele Bäume auf der Wiese stehen, müssen erst einmal drei Bäume gefällt werden. Im Laufe der Zeit soll sich eine Baumreihe ausbilden. Das Kronendach ist so dicht, dass kaum Licht zum Boden durchdringen kann. Eine Auslichtung der Kronen ist daher nötig. Die Besonnung des Untergrundes bringt mehr Pflanzen im Unterwuchs zum Wachsen, deren… Weiterlesen »

Die Streuobstwiese im UNESCO-Biosphärengebiet Schwäbische Alb – ein ökologischer Schatz wird erhalten

Im größten Streuobstwiesengebiet Mitteleuropas, im UNESCO- Biosphärengebiet Schwäbische Alb, nahe des schönen Örtchen Weilheim an der Teck fördert die Coca-Cola Foundation zusammen mit Nationale Naturlandschaften e.V. eine Streuobstwiese. Streuobstwiesen beherbergen einen ökologischen Schatz von bis zu 5000 verschiedenen Tier- und Pflanzenarten, 400 davon sind vom Aussterben bedroht. Mehr als 3.500 alte Obstsorten werden in ganz… Weiterlesen »

Ausgangszustand

Es befinden sich 13 Obstbäume auf der Wiese, darunter Apfel, Birne, Zwetschke und neun Kirschen. Durch den geringen Anteil von Hochstämmen und die hohe Baumbestandsdichte ist der Baumbestand stark verbesserungswürdig. Hochstamm bedeutet, dass die Krone in einer Höhe von 160 cm ansetzt, im Gegensatz zu sog. Mittel- oder Halbstämmen, mit einer Stammhöhe von 80 bis 160 cm. Je älter und höher die Obstbäume sind, desto mehr Baumhöhlen und Spalten weisen sie auf, die Vögeln, Fledermäusen und Insekten als Nist- und Rückzugsmöglichkeiten dienen.

Der dichte Baumbestand behindert die ausreichende Belichtung des Bodens, daher würde sich eine Auslichtung der Bäume positiv auf den Unterwuchs auswirken. Die Fläche ist an Arten verarmt und erste Zeichen einer Verbuschung sind erkennbar. Für eine Verbesserung der biologischen Vielfalt sollte die Wiese ausgehagert werden.

Prognose

Die Wiese wird durch eine zweischürige Mahd ausgehagert und soll dadurch deutlich artenreicher werden. Ein erhöhter Lichteinfall durch die Baumentnahme wirkt sich ebenfalls positiv auf den Unterwuchs aus. Durch die Fällung von drei Bäumen kann langfristig die Entstehung einer Baumreihe gesichert werden. Ein hochstämmiger Apfelbaum wird mit einem Revitalisierungsschnitt sowie anschließendem Pflegeschnitt aufgewertet. Die übrigen Bäume dienen als stehendes Totholz und als Habitatbäume für die Fauna. Um ihnen Standsicherheit zu gewährleisten, können künftig Stabilisierungsschnitte notwendig sein.

Maßnahmen zum Baumbestand

Ziel ist es, eine Streuobstwiese mit altersgemischten Baumbestand aus hochstämmigen Obstbäumen (mindestens 1,80m Stammhöhe) zu schaffen. Bereits bestehende Mittelstämme (bis 1,60m Stammhöhe) bleiben auf den Flächen. Es wird eine Bestandsdichte von 50-70 Bäumen/ha angestrebt, damit für Wiesenpflanzen genügend Licht auf den Boden fällt.

Baumfällungen

Die Entnahme einzelner Bäume in dichten Beständen fördert die Besonnung der verbleibenden Baumkronen und des Unterwuchses. Dies kann die Nahrungsgrundlage vieler in Streuobstwiesen lebender Tierarten und damit die Artenvielfalt erhöhen.

Pflegeschnitt

In der Regel wird alle fünf Jahre ein Pflegeschnitt an ertragsfähigen Bäumen durchgeführt. Ziel des Pflegeschnitts ist es, ausreichend Licht und Luft in die Baumkrone zu bekommen.

Revitalisierungsschnitt

Altbäume, die lange nicht geschnitten wurden, können durch einen sogenannten Revitalisierungsschnitt (oder Verjüngungsschnitt) bei regelmäßiger Durchführung langfristig erhalten werden.

Maßnahmen zum Unterwuchs

Ziel ist es, ein artenreiches Grünland (je nach Standort Fettwiese/ -weide oder Magerwiese/ -weide) mit extensiver Nutzung zu etablieren. Die Nutzung bzw. Pflege des Unterwuchses ist grundsätzlich möglich durch Beweidung oder Mahd.

Mahd

Mahd heißt immer mähen und abräumen des Mahdgutes von der Fläche. Diese gemähten Wiesen weisen in der Regel eine höhere Vielfalt an Pflanzen- und Insektenarten auf. Um letztere zu schonen, kommen nur Mähgeräte mit einer einstellbaren Höhe von mindestens acht Zentimetern zum Einsatz. Je nach Beschaffenheit der Wiese erfolgt die Mahd einmal (einschürig), zweimal (zweischürig) oder dreimal (dreischürig) im Jahr. Wird das Mahdgut in Ausnahmefällen nicht abtransportiert, kann die Einrichtung eines Komposthaufens vor Ort erfolgen.

Streuobstwiesen

Maßnahmen zum Baumbestand

Ziel ist es, eine Streuobstwiese mit altersgemischten Baumbestand aus hochstämmigen Obstbäumen (mindestens 1,80m Stammhöhe) zu schaffen. Bereits bestehende Mittelstämme (bis 1,60m Stammhöhe) bleiben auf den Flächen. Es wird eine Bestandsdichte von 50-70 Bäumen/ha angestrebt, damit für Wiesenpflanzen genügend Licht auf den Boden fällt.

Maßnahmen zum Unterwuchs

Ziel ist es, ein artenreiches Grünland (je nach Standort Fettwiese/ -weide oder Magerwiese/ -weide) mit extensiver Nutzung zu etablieren. Die Nutzung bzw. Pflege des Unterwuchses ist grundsätzlich möglich durch Beweidung oder Mahd.

In diesem Projekt arbeiten wir zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen mit folgenden regionalen Partnern zusammen:

Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Blühende Streuobstwiesen, von Schafen gepflegte Wacholderheiden und sattgrüne Buchenwälder prägen die Schwäbische Alb und das Vorland. Die Kulturlandschaft zwischen Stuttgart und Ulm, im Herzen Baden-Württembergs, wurde 2009 als UNESCO-Biosphärenreservat ausgezeichnet. Die vielfältige Landschaft bietet nicht nur Fauna und Flora wertvollen Lebensraum, sie ist zugleich auch Lieferant für Rohstoffe wie Alblinsen, Schafswolle, Schnecken, Getreide, Amaranth und vieles mehr.

Weitere Informationen: http://www.nationale-naturlandschaften.de/gebiete/biosphaerengebiet-schwaebische-alb/

Schwäbisches Streuobstparadies e.V.

Die Streuobstwiesen zwischen Alb und Neckar bilden mit rund 26.000 ha und 1,5 Millionen Obstbäumen eine der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaften Europas. Das übergeordnete Ziel des 2012 in Weilheim/Teck gegründeten Vereins ist der Erhalt und die Vermarktung dieser Streuobstlandschaft. Über 240 Mitglieder, darunter z. B. die Landkreise Esslingen, Reutlingen und Göppingen, die Regierungspräsidien Stuttgart und Tübingen, zahlreiche Städte und Gemeinden, sowie Vereine, Initiativen, Bildungseinrichtungen und Betriebe aus den Handlungsfeldern Obst- und Gartenbau, Naturschutz, Tourismus und Produktion machen den Verein durch ihre Kenntnisse und Kompetenzen ebenso vielfältig wie die Streuobstlandschaft.

Das Schwäbisches Streuobstparadies e.V. organisiert und überwacht die durchgeführten Maßnahmen der zertifizierten Naturschutzprojekte im Namen von Nationale Naturlandschaften e. V. in der Projektregion.

Weitere Informationen zum Verein: https://www.streuobstparadies.de/