Wiesenpflanzen bilden für viele Insekten die Lebensgrundlage als Nahrungsquelle, Schlafplatz und zur Brutablage.

Manche Insekten haben sich auf eine Pflanzenart spezialisiert. Da einige dieser Insekten auch auf der Roten Liste stehen ist es umso wichtiger, geeignete Flächen bereitzustellen.

Zu den bedrohten Arten gehören beispielsweise auch der Dunkle und der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling, Schmetterlinge mit bemerkenswertem Lebenszyklus. Das gesamte Leben dieser Spezialisten dreht sich um eine Pflanze, den Großen Wiesenknopf. Der Falter ernährt sich vom Nektar des eiförmigen, roten Blütenkopfes, schläft auf ihm und auch Balz und Paarung finden dort statt. Die Eier werden ebenfalls in der Blüte des Wiesenknopfes deponiert, wachsen dort zu Raupen heran, die sich dann dort verstecken und von den Blüten ernähren. Nach zwei bis drei Wochen lassen sie sich zu Boden fallen, wo sie von einer bestimmten Ameisenart, der Rotgelben Knotenameise, die eigentlich ihr Fressfeind ist, eingesammelt und in deren Nest getragen werden. Dort werden sie gepflegt und dürfen sich sogar an der Ameisenbrut gütlich tun. Dies funktioniert nur, weil die Raupen die Ameisen durch Zuckerwasser aus ihren Drüsen und einem Duftstoff dazu verleiten, sie zu „adoptieren“. Im Puppenstadium funktioniert der Zuckerwassertrick nur noch unvollständig und nach dem Schlüpfen müssen die Falter schnellstmöglich den Ameisenbau verlassen, um den Attacken ihrer getäuschten Gastgeber zu entgehen.

Seine Spezialisierung wird dem Wiesenknopf-Ameisenbläuling zum Verhängnis, denn er ist vom Großen Wiesenknopf und seinen Wirtsameisen abhängig. Doch diese sind gefährdet: Die intensive Nutzung des Grünlandes und Verbauung von Flächen verdrängen beide Arten. Daher ist eine nachhaltige Bewirtschaftung von Wiesen so wichtig. Auch auf den Mahdzeitpunkt kommt es an. Wird zu früh gemäht, werden alle Blüten vernichtet, an denen Eier und Laven des Bläulings haften.

Auf unseren Projektflächen wird durch einen angepassten Mahdzyklus auf die Bedürfnisse der Wiesenpflanzen Acht gegeben. So kann sich der Wiesenknopf-Ameisenbläuling ungestört entwickeln und auch die Ameisen finden einen Platz für ihren Bau.

Titelbild: Ameisenbläuling / © pixabay