Ein flinker Bewohner von Streuobstwiesen: Die Zauneidechse
| Veröffentlicht in Projektstatus-Updates
Dieser Beitrag bezieht sich auf das zertifizierte Naturschutzprojekt "Weilheim an der Teck".
Unser Bewirtschafter hat auf der Projektfläche eine Entdeckung gemacht: Bei der Mahd sind ihm ein paar Zauneidechsen über den Weg gelaufen.
Die Zauneidechse gehört zur Gattung der Smaragdeidechsen und besitzt ein charakteristisch leiterähnliches Muster auf ihrem Rücken, das sehr variabel ausfällt. Besonders auffällig ist die leuchtend grüne Färbung der männlichen Zauneidechsen zur Paarungszeit.
Das tagaktive Tier liebt trockene und magere Biotope. Als Bewohner von Grenz- und Übergangsbereichen trifft man die scheuen Tiere auch an Waldrändern, an Wanderwegen, in naturnahen Hausgärten oder auf Friedhöfen an. Entlang von Stromleitungstrassen oder Verkehrswegen sind Zauneidechsen häufig zu beobachten. Besonders reisefreudig sind sie nicht und bleiben ihrem Heimatort ein Leben lang treu.
Durch intensive Landnutzung werden sie immer mehr auf Restflächen zurückgedrängt. In den strukturreichen Streuobstwiesen findet das flinke Reptil viele Verstecke und genügend Nahrung. Bevorzugt verspeist sie allerlei Insekten, wie Käfer, Heuschrecken und Falter.
Greifvögel, Igel, Mäuse und Schlingnattern machen Jagd auf Zauneidechsen. Durch die starke Musterung verschwimmt die Zauneidechse regelrecht mit ihrer Umgebung und ist so gut getarnt gegen Fressfeinde. Sie kann aber auch blitzschnell unter Steinen und im Totholz verschwinden, wenn Gefahr durch einen Beutegreifer droht. Als Versteck dienen Stein- und Holzhaufen, Mauerritzen oder Baumhöhlen. Die Wintermonate verbringen sie in ihren Verstecken, bis sie Mitte März langsam wieder zum Vorschein kommen.
Zur Regulation ihrer Körpertemperatur benötigt die Eidechse die wärmende Strahlung der Sonne. Auf unserer Projektfläche bieten sich für ein Sonnenbad viele geeignete Plätze. Gern nutzt sie Baumstümpfe, Totholz oder Steine zum Sonnen, auf denen sie dann stundenlang verharren kann. Auch Altgraspolster werden gern als Sonnenplatz genutzt.
Im Winter zieht sich die Zauneidechse in Höhlen zurück. Sie kann sogar ein kurzzeitiges Einfrieren überleben.


Titelbild: Zauneidechse / Foto: © Stephanie Schubert / Nationale Naturlandschaften e. V.