Kirschbäume auf Obststreuwiese

Ein Jahr im Leben der Streuobstwiese

Damit die Obstbäume auch in diesem Jahr wieder gedeihen konnten und die Obstwiese als Lebensraum von zahlreichen Pflanzen und Tieren genutzt wird, wurde bereits Anfang des Jahres kräftig angepackt. An ertragsfähigen Obstbäumen wurden Pflegeschnitte durch einen Fachexperten durchgeführt. Durch den Pflegeschnitt kann immer ausreichend Licht und Luft in die Baumkronen gelangen. Neben Totholz wird auch… Weiterlesen »

Wechselbeziehungen auf der Streuobstwiese

Viele Arten stehen in enger Wechselbeziehung zueinander. Durch diese wechselseitige Abhängigkeit ist auch das Überleben der Arten miteinander verknüpft. Siedelt sich die eine an, kann auch die andere überleben. Solche Abhängigkeiten gibt es auf der Streuobstwiese in verschiedener Form. Die Acker-Witwenblume (Knautia arvensis), auch Wiesen-Witwenblume genannt, ist eine charakteristische Art nährstoffreicher Böden. Hier und da… Weiterlesen »

Blütenreich

Mit lila Blüten schmückt der Wiesen-Salbei von Ende Mai bis Ende August die Streuobstwiese. Etwa 40 bis 60 Zentimeter hoch wächst die krautige Staude. Die Blätter verströmen beim Zerreiben einen aromatischen Duft. Ihnen wird eine heilsame Wirkung bei Husten und Fieber zugeschrieben. Insekten lieben den Salbei-Nektar und werden wie magnetisch von den Blüten angezogen. Die… Weiterlesen »

Totes Holz bringt neues Leben

Einer der großen Birnbäume ist umgestürzt und hat dabei gleich noch den benachbarten Apfelbaum mitgerissen. Das ist zwar schade, aber da die Bäume schon so alt waren und sowieso zu viele auf der Projektfläche stehen, ist der Verlust nicht so schlimm. Nachgepflanzt wird daher nicht. Es hat auch etwas Gutes: Als stehendes Totholz sind sie… Weiterlesen »

Verbissschutz

Da Rehe sehr gerne an der zarten Rinde nagen, müssen besonders die jungen Obstbäume mit ihrer noch dünnen, empfindlichen Rinde geschützt werden. An einigen Bäumen ist der Verbissschutz mittlerweile eingewachsen und muss entfernt werden.

Frisch gemäht

Verfilzt und zugewachsen – so kann man den Zustand des Unterwuchses zu Beginn des Projektes beschreiben. Verarmt an Pflanzenarten durch unsachgemäße Pflege, hat sich im Laufe der Zeit eine sogenannte Fettwiese oder Fettweide entwickelt. Das abgeschnittene Gras wurde als Mulch liegen gelassen und wirkte wie Dünger, so dass immer mehr Nährstoffe in den Boden gelangten.… Weiterlesen »

Entbuschung

Aufräumen war angesagt, denn manchmal wird es einfach zu viel des Guten! Einige Straucharten nehmen mit der Zeit Überhand – wenn man sie lässt. Dann müssen wir eingreifen und sie entfernen, damit die artenreiche Wiese erhalten bleibt. Genau das haben wir getan und Maßnahmen zur Entbuschung umgesetzt. Denn wenn das Unterholz zu sehr verdichtet, ist… Weiterlesen »

Was bisher geschah: Baumpflege

Die Streuobstwiese gedeiht prächtig und es wurde in den vergangenen Jahren schon einiges getan. Die Obstbäume müssen regelmäßig gepflegt werden, damit sie weiter ertragreich und gesund bleiben. Daher ist etwa alle fünf Jahre ein Pflegeschnitt notwendig. Dieser fördert auch das Wachstum der jungen Bäume. Der beste Zeitraum für den Schnitt liegt zwischen Oktober und Februar.… Weiterlesen »

Baumvielfalt

Jung und Alt leben auf unserer Projektfläche nebeneinander: Das sind ein Kirsch-, zwei Birnen- und drei Apfelbäume. Alle sind Hochstämme, d.h. ihre Krone beginnt in einer Höhe von 160 Zentimetern. Das ist gut, denn je höher und älter der Stamm ist, desto mehr Baumhöhlen und Astlöcher können sich im Laufe der Jahre bilden, die von… Weiterlesen »

Start der Fördermaßnahmen für die biologische Vielfalt auf der Streuobstwiese

Seit November 2018 fördert die Katjes Fassin GmbH + Co.KG im Biosphärengebiet Schwäbische Alb im schönen Ort Weilheim an der Teck den langfristigen Erhalt und die Pflege zweier Streuobstwiesen. Mit diesem Engagement möchte Katjes dazu beitragen, ein Stück Natur- und Kulturgut für zukünftige Generationen zu bewahren. Beide Projektflächen befinden sich im „Naturschutzgebiet Limburg“, in dessen… Weiterlesen »

Ausgangszustand

Die Streuobstwiese befindet sich im „Naturschutzgebiet Limburg“ am Ortsrand des Städtchens Weilheim an der Teck. Das Naturschutzgebiet Limburg besteht seit 1990 und umfasst eine Fläche von 161,5 ha dessen Zentrum der Weilheimer Hausberg Limburg darstellt – ein Kegelberg vulkanischen Ursprungs. Auffallend ist die Gliederung der Vegetation: Die Gipfelkuppe ist mit Magerrasen und einigen einzeln stehenden Linden bewachsen. Darunter befindet sich eine Zone mit Buschwald, am Südhang mit Weinbergen, und an den unteren Berghängen ausgedehnte Streuobstwiesen. Charakteristisches Landschaftsbild der Limburg ist eine reich gegliederte Nutzungsstruktur mit  extensiven Streuobstwiesen, Heideflächen, Wald- und Gebüschzonen mit Saumpflanzengesellschaften, feuchten Senken und Bachläufen. In diesem Umfeld befindet sich die Projektfläche. Alle Bäume sind sog. Hochstämme mit gemischter Altersstruktur. Hochstamm bedeutet, dass die Krone in einer Höhe von 160 cm ansetzt, im Gegensatz zu sog. Mittel- oder Halbstämmen, mit einer Stammhöhe von 80 bis 160 cm. Je älter und höher die Obstbäume sind, desto mehr Baumhöhlen und Spalten weisen sie auf, die Vögeln, Fledermäusen und Insekten als Nist- und Rückzugsmöglichkeiten dienen. Auf der Fläche stehen ein Kirsch-, zwei Birnen- und drei Apfelbäume. Vor allem den jüngeren Bäumen fehlt der Pflegeschnitt, der das Wachstum fördert, und der Schutz gegen Wildverbiss an der Rinde ist teilweise eingewachsen und muss entfernt oder erneuert werden. Alte Habitatbäume und stehendes Totholz, die als Lebensraum für zahlreiche Insekten, Fledermäuse und Vögel dienen könnten, sind bisher nicht vorhanden. Einer der beiden  Altbäume – eine Schweizer Wasserbirne – wird jedoch mittelfristig absterben und soll, solange er stabil ist, belassen werden damit er zukünftig als Habitatbaum dienen kann.  Für die abgängigen Altbäume sind Schnittmaßnahmen somit nur zur Erhaltung der Standsicherheit vorgesehen. Die mittelalten Bäume sollen durch einen Pflegeschnitt aufgewertet und ihre Lebensdauer verlängert werden. Nachpflanzungen sind aufgrund der hohen Bestandsdichte nicht sinnvoll. Der Unterwuchs ist durch nicht fachgerechte Pflege an Pflanzenarten verarmt und kann als Fettwiese bezeichnet werden. Das Flurstück wurde bisher gemulcht, d.h. der Grasschnitt wurde nach der Mahd auf der Fläche liegen gelassen bzw. sie wurde unregelmäßig beweidet. Dadurch ist der Nährstoffeintrag sehr hoch und die Fläche eher eine artenarme „Graswüste“. Da kaum Blühpflanzen vorkommen, bietet sie  Insekten nur wenig Nahrung. Für eine Verbesserung der biologischen Vielfalt sollte zunächst der dichte Grasfilz entfernt werden, der ein Aufkommen von Blühpflanzen verhindert, um dann die Wiese auszuhagern. Aushagerung bedeutet den Nährstoffeintrag zu reduzieren und so die Artenvielfalt zu erhöhen, da dann auch Gräser  und Kräuter gedeihen können, die an magere Standorte angepasst sind. Im vorliegenden Fall ist hierfür eine zweimalige Mahd zu festgelegten Zeitpunkten mit anschließendem Abräumen des Mahdgutes erforderlich. Künstliche Nisthilfen, Totholzhaufen, Steinwälle und ähnliche Rückzugsräume sind nicht notwendig, da genügend natürliche Strukturen im Gebiet und im Umfeld vorhanden sind.

Prognose

Der Unterwuchs kann durch Einführung einer zweimaligen Mahd mit Abräumen des Mahdguts und der Entfernung des Grasfilzes deutlich aufgewertet werden. Die Altersstruktur des Baumbestandes lässt sich nur langfristig günstig beeinflussen. Der alte Birnenbaum ist geschädigt und wird mittelfristig absterben. Er wird als Habitatbaum möglichst lange erhalten bleiben. Die Baumschnittmaßnahmen werden durch geprüfte Obstbaumpfleger*innen ausgeführt und schaffen optimale Wuchsbedingungen. Maßnahmen zur Aufwertung des Grundstücks durch Zusatzstrukturen sind nicht nötig (z.B. Reisighaufen, Heckenpflanzung oder Steinhaufen), da in der Umgebung viele Strukturen vorhanden sind.

Unterstützt durch:

Logo Katjes

Maßnahmen zum Baumbestand

Ziel ist es, eine Streuobstwiese mit altersgemischten Baumbestand aus hochstämmigen Obstbäumen (mindestens 1,80m Stammhöhe) zu schaffen. Bereits bestehende Mittelstämme (bis 1,60m Stammhöhe) bleiben auf den Flächen. Es wird eine Bestandsdichte von 50-70 Bäumen/ha angestrebt, damit für Wiesenpflanzen genügend Licht auf den Boden fällt.

Baumfällungen

Die Entnahme einzelner Bäume in dichten Beständen fördert die Besonnung der verbleibenden Baumkronen und des Unterwuchses. Dies kann die Nahrungsgrundlage vieler in Streuobstwiesen lebender Tierarten und damit die Artenvielfalt erhöhen.

Erziehungsschnitt

Der Erziehungsschnitt dient dem Aufbau eines langfristig stabilen Kronengerüstes und der Entwicklung einer breiten, gut belichteten und zu erntenden Baumkrone. Er findet in den ersten Jahren statt, fördert die Wüchsigkeit und schützt vor Vergreisung.

Pflegeschnitt

In der Regel wird alle fünf Jahre ein Pflegeschnitt an ertragsfähigen Bäumen durchgeführt. Ziel des Pflegeschnitts ist es, ausreichend Licht und Luft in die Baumkrone zu bekommen.

Revitalisierungsschnitt

Altbäume, die lange nicht geschnitten wurden, können durch einen sogenannten Revitalisierungsschnitt (oder Verjüngungsschnitt) bei regelmäßiger Durchführung langfristig erhalten werden.

Maßnahmen zum Unterwuchs

Ziel ist es, ein artenreiches Grünland (je nach Standort Fettwiese/ -weide oder Magerwiese/ -weide) mit extensiver Nutzung zu etablieren. Die Nutzung bzw. Pflege des Unterwuchses ist grundsätzlich möglich durch Beweidung oder Mahd.

Mahd

Mahd heißt immer mähen und abräumen des Mahdgutes von der Fläche. Diese gemähten Wiesen weisen in der Regel eine höhere Vielfalt an Pflanzen- und Insektenarten auf. Um letztere zu schonen, kommen nur Mähgeräte mit einer einstellbaren Höhe von mindestens acht Zentimetern zum Einsatz. Je nach Beschaffenheit der Wiese erfolgt die Mahd einmal (einschürig), zweimal (zweischürig) oder dreimal (dreischürig) im Jahr. Wird das Mahdgut in Ausnahmefällen nicht abtransportiert, kann die Einrichtung eines Komposthaufens vor Ort erfolgen.

Streuobstwiesen

Maßnahmen zum Baumbestand

Ziel ist es, eine Streuobstwiese mit altersgemischten Baumbestand aus hochstämmigen Obstbäumen (mindestens 1,80m Stammhöhe) zu schaffen. Bereits bestehende Mittelstämme (bis 1,60m Stammhöhe) bleiben auf den Flächen. Es wird eine Bestandsdichte von 50-70 Bäumen/ha angestrebt, damit für Wiesenpflanzen genügend Licht auf den Boden fällt.

Maßnahmen zum Unterwuchs

Ziel ist es, ein artenreiches Grünland (je nach Standort Fettwiese/ -weide oder Magerwiese/ -weide) mit extensiver Nutzung zu etablieren. Die Nutzung bzw. Pflege des Unterwuchses ist grundsätzlich möglich durch Beweidung oder Mahd.

In diesem Projekt arbeiten wir zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen mit folgenden regionalen Partnern zusammen:

Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Blühende Streuobstwiesen, von Schafen gepflegte Wacholderheiden und sattgrüne Buchenwälder prägen die Schwäbische Alb und das Vorland. Die Kulturlandschaft zwischen Stuttgart und Ulm, im Herzen Baden-Württembergs, wurde 2009 als UNESCO-Biosphärenreservat ausgezeichnet. Die vielfältige Landschaft bietet nicht nur Fauna und Flora wertvollen Lebensraum, sie ist zugleich auch Lieferant für Rohstoffe wie Alblinsen, Schafswolle, Schnecken, Getreide, Amaranth und vieles mehr.

Weitere Informationen: http://www.nationale-naturlandschaften.de/gebiete/biosphaerengebiet-schwaebische-alb/

Schwäbisches Streuobstparadies e.V.

Die Streuobstwiesen zwischen Alb und Neckar bilden mit rund 26.000 ha und 1,5 Millionen Obstbäumen eine der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaften Europas. Das übergeordnete Ziel des 2012 in Weilheim/Teck gegründeten Vereins ist der Erhalt und die Vermarktung dieser Streuobstlandschaft. Über 240 Mitglieder, darunter z. B. die Landkreise Esslingen, Reutlingen und Göppingen, die Regierungspräsidien Stuttgart und Tübingen, zahlreiche Städte und Gemeinden, sowie Vereine, Initiativen, Bildungseinrichtungen und Betriebe aus den Handlungsfeldern Obst- und Gartenbau, Naturschutz, Tourismus und Produktion machen den Verein durch ihre Kenntnisse und Kompetenzen ebenso vielfältig wie die Streuobstlandschaft.

Das Schwäbisches Streuobstparadies e.V. organisiert und überwacht die durchgeführten Maßnahmen der zertifizierten Naturschutzprojekte im Namen von Nationale Naturlandschaften e. V. in der Projektregion.

Weitere Informationen zum Verein: https://www.streuobstparadies.de/