Eine Quantifizierung des globalen Voluntourismusmarktes ist auf Grund der Vielzahl an Anbietern und Projekten kaum möglich. Die letzten brauchbaren Daten entstammen einer Studie aus dem Jahr 2008. Darin wurde geschätzt, dass jährlich 1,6 Mio. Tourist*innen an Freiwilligenprogrammen teilnehmen und der Umsatz zwischen 1,66 und 2,6 Mrd. US-Dollar liegt. Seitdem wird von einem wachsenden Trend ausgegangen mit jährlichen Umsätzen von mehreren Milliarden Euro. In Lateinamerika, Asien und Afrika finden insgesamt 92 Prozent der weltweiten voluntouristischen Aktivitäten statt. Während die meisten Zielländer demnach im globalen Süden liegen, befinden sich die wesentlichen Quellmärkte im globalen Norden. Angebote im globalen Norden selbst beschränken sich bisher vor allem auf die angelsächsischen Länder, darunter vor allem die USA, Großbritannien und Australien.

Die rasante Entwicklung dieser mittlerweile Makro-Nische im Tourismussektor hat ebenfalls für eine Ausdifferenzierung des Marktes gesorgt. Mindestens 14 Engagementbereiche wurden in der wissenschaftlichen Literatur zum Thema Voluntourismus bereits erfasst. Besonders beliebt sind Projekte im sozialen Bereich und im Naturschutz. Auch die Organisationsstruktur ist sehr divers. Unterschieden wird vor allem zwischen kommerziellen Anbietern (Unternehmen) und nicht-kommerziellen Anbietern (NGOs, öffentliche und religiöse Einrichtungen etc.), obwohl Mischformen mittlerweile nicht unüblich sind. Nicht zuletzt besteht seit einigen Jahren der Trend, dass Privatpersonen und kleinere Unternehmen diese Tourismusform bei sich zu Hause oder im Betrieb anbieten. Sowohl die Dauer als auch die Kosten zur Teilnahme an voluntouristischen Einsätzen fallen sehr unterschiedlich aus. So reicht die Spannweite von kostenlosen halbtägigen Einsätzen über ein- bis zweiwöchige Reisen, die mehrere Tausend Euro kosten zu mehrmonatigen Engagements, die je nach Anbieter günstig oder auch kostspielig sein können.

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