Die Ursprünge von Voluntourismus werden auf das Ende des ersten oder zweiten Weltkrieges datiert. In jener Zeit wurden internationale Freiwilligendienste organisiert, die neben dem Wiederaufbau auch die Stabilisierung des Friedens zum Ziel hatten. Bekannte Organisationen, die dies förderten sind die Schweizer Organisation Service Civil International, der britische Civil Service Overseas und der U.S. Peace Corps. Die Idee für kurzzeitige Freiwilligendienste ist eher zufällig im Jahr 1971 entstanden. Das Earthwatch Institute, eine Wohltätigkeitsorganisation im Umweltschutzbereich, bot durch den Mangel an finanziellen Mitteln spezialisierte Reisen an, auf denen Tourist*innen an naturschutzfachlichen Einsätzen teilnahmen.

Eine stark voranschreitende Entwicklung kam allerdings erst in den letzten zwei Jahrzehnten auf. Im Jahr 1998 wurde der Begriff ‚Voluntourism‘ zum ersten Mal vom Nevada Tourism Board offiziell erwähnt und schon 2010 galt er als einer der am schnellsten wachsenden Sektoren der Tourismusindustrie. 2008 wurde geschätzt, dass jährlich 1,6 Mio. Tourist*innen an Freiwilligenprogrammen teilnehmen und der Umsatz zwischen 1,66 und 2,6 Mrd. US-Dollar liegt – Tendenz steigend. Die Recherche auf Google bestätigt das vermutete Wachstum. Während ‚Volunteer Tourism‘ 2008 noch 230.000 Treffer landete, waren es 2012 bereits 4.850.000 und heute sogar 95.900.000. In Lateinamerika, Asien und Afrika finden insgesamt 92 Prozent der weltweiten voluntouristischen Aktivitäten statt.

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