Für-Stimmen betonen aus globaler Perspektive, dass Voluntourismus die nachhaltige Entwicklung fördert. Je nach Organisation und Projekt wird der Nutzen von Voluntourismus in folgenden Aspekten gesehen: Durch die zusätzliche Hilfe werden Aufgaben erledigt, die sonst nicht oder nicht in dem Umfang hätten bewältigt werden können. Für bspw. Hilfs- oder Naturschutzorganisationen kann dies eine enorme Entlastung bedeuten. Tourist*innen selbst profitieren vom Wohlbefinden, dem Erlernen neuer Fähigkeiten, von sozialen Kontakten, Sinnstiftung und vielfältigem Erfahrungsgewinn.

Seit mehr als einem Jahrzehnt häufen sich allerdings auch die kritischen Stimmen:

  • Voluntourismus ist ein Erscheinungsbild des Neoliberalismus: die immer kürzer werdenden Angebote orientieren sich vor allem am Erlebnisgrad der Reisenden.
  • Voluntourismus nutzt Armut aus: Nur ein geringer Teil der Einnahmen gelangt letztendlich in die Gemeinden und teilweise treten Freiwillige als Konkurrenten zu lokalen Arbeitskräften auf.
  • Voluntourismus befördert neokoloniale Strukturen („weiße Wohltäter*innen“).
  • Voluntourismus hat oft keinen realen Nutzen. Als negativ im Naturschutz gelten unzureichende Resultate der (teils ungeeigneten) Freiwilligen; ggf. auch bedingt durch eine schlechte Organisation der Einsätze und fehlende fachliche Anleitung.

Die Kritikpunkte werden in internationalen Zusammenhängen diskutiert, scheinen aber für den deutschen Markt bisher wenig zutreffend. Sobald Voluntourismus hierzulande allerdings beliebter wird, ist nicht auszuschließen, dass ebenfalls rein gewinnorientierte und dem Gemeinwohl nicht ausreichend förderliche Angebote auf den Markt kommen. Die Einführung von Qualitätskriterien für Anbieter und Strategien, um seriöse Voluntourismus-Anbieter zu erkennen, können dem entgegenwirken.

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