Mitgliederservice & Veranstaltungsmanagement

Eine Luftbildaufnahme zeigt eine große Personengruppe, die einen eng beieinanderstehenden Innenkreis bildet und von einer zweiten Gruppe in Ringform umgeben wird.
Die Nationalen Naturlandschaften stehen als aktives Netzwerk fest zusammen
Stephanie Schubert
Stephanie Schubert
Leiterin Mitgliederservice & Veranstaltungsmanagement | Fachreferentin Tourismus
Sonja Miller
Sonja Miller
Leiterin Unternehmenskooperationen | Vernetzungsstelle EUROPARC Federation

Unsere Vision


Wir sind davon überzeugt, dass unsere Mitglieder das Rückgrat unseres Verbandes sind. Wir stellen uns eine Zukunft vor, in der das gemeinschaftliche, kompetente und überzeugende Handeln sowie die gegenseitige Wissensvermittlung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen als „Team Nationale Naturlandschaften“ von innen wirkend wesentlich zum dauerhaften Erfolg der Nationalen Naturlandschaften und zur Gestaltung einer lebenswerten Zukunft beitragen. Als Dachverband sind wir bestrebt, einen bestmöglichen Austausch zwischen unseren Mitgliedern zu ermöglichen. Zu diesem Zweck unterstützen wir die Organisation zahlreicher Veranstaltungen, unterhalten für unsere Arbeitsgruppen digitale Dokumentationsportale, pflegen Kontaktdatenbanken und bereiten Verbandsinformationen regelmäßig in anschaulichen Mailings auf. In unserer Rolle als deutsche Sektion der EUROPARC Federation vertreten wir unsere Mitglieder auch über nationale Grenzen hinaus und unterstützen den Ausbau der europäischen und internationalen Zusammenarbeit.

Im Überblick – unser Service für die Mitgliedschaft

Stephanie Schubert
Stephanie Schubert

Unsere Aufgabe ist es, unseren Mitgliedern und deren Mitarbeitenden einen bestmöglichen Austausch zu ermöglichen und ihnen regelmäßig relevante Verbandsinformationen zukommen zu lassen. Über den Bereich „Mitgliederservice & Veranstaltungsmanagement“ wird diese Aufgabe kontinuierlich weiter ausgebaut.

Eine regelmäßige Kommunikation von Verbandsinformationen und Anliegen aus der Mitgliedschaft in anschaulich aufbereiteten Mailings erfolgt über die E-Mail-Adresse team@nationale-naturlandschaften.de. Im internen Mitgliederbereich werden den Mitgliedern regelmäßig Informationen zur Mitgliederversammlung, zu verbandsrelevanten Dokumenten wie Satzung, Geschäftsordnungen, Leitlinien, Positionspapiere etc. und Informationen zu aktuellen Aktivitäten, z. B. digitale Besucherlenkung, kommuniziert.

Austausch im Netzwerk

Die Mitgliederversammlung bildet als Entscheidungsgremium das Herzstück der Verbandsarbeit. Die jährliche Versammlung bot im September 2022 im Nationalpark Bayerischer Wald neben gebietsübergreifenden Themen der Großschutzgebiete und Vereinsaktivitäten auch Raum für das Thema „Digitale Besucherlenkung in den Nationalen Naturlandschaften“, denn auch in den Naturschutz hat die Digitalisierung Einzug gefunden.

Die vielfältigen Herausforderungen, die das Thema mit sich bringt, beschäftigen die Schutzgebiete tagtäglich. Bereits seit einigen Jahren haben viele Menschen die Natur vor der Haustür wieder schätzen gelernt als Orte des Naturerlebens, der Erholung und der Gesundheitsvorsorge – eine Entwicklung, die durch die Corona-Pandemie stark zugenommen hat. Digitale Kartendienste und Reiseführer-Apps ermöglichen heutzutage jedem Menschen unmittelbar, ein passendes Naturangebot zu finden.

Als Mittler zwischen den Schutzgebieten und den digitalen Plattformen möchte der Nationale Naturlandschaften e. V. Lösungsansätze für die komplexen Herausforderungen finden und bot mit der Fachveranstaltung Raum für den Dialog der Akteur*innen, um einen Austausch untereinander zu schaffen und um Synergien und Potenziale mit den Kooperationspartnern aufzudecken.

Unterstützung der Breitenwirkung der Nationalen Naturlandschaften

Wir sehen unsere Mitglieder als Rückgrat unseres Verbandes an, daher möchten wir künftig auch die bundesweite Öffentlichkeitsarbeit für die Nationalen Naturlandschaften stärken. Durch die Unterstützung und Durchführung verschiedener Veranstaltungen tragen wir dazu bei, die Bekanntheit und Wertschätzung der Nationalen Naturlandschaften in der Gesellschaft und Politik zu erhöhen. Dies erfolgt insbesondere in Zusammenarbeit mit dem Bereich „Öffentlichkeitsarbeit & Politikberatung“. So haben beispielsweise die 18 Biosphärenreservate Deutschlands im November 2022 den Bundestag „Verrückt auf Morgen“ gemacht.

Grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Als deutsche Sektion der EUROPARC Federation vertreten wir unsere Mitglieder über nationale Grenzen hinaus und bringen uns aktiv in die Gestaltung von Prozessen und den europäischen Erfahrungsaustausch im Sinne unserer Mitglieder ein.

Auch 2022 hat das „Team der Nationalen Naturlandschaften“ eindrucksvoll gezeigt, dass es solidarisch zusammensteht, auch über die Grenzen hinaus, um Menschen in Notlagen zu unterstützen. Diesbezügliche Aktivitäten werden detaillierter im Bericht zur EUROPARC Federation ausgeführt.

Personeller Wandel in den Schutzgebietsverwaltungen

Viele Nationale Naturlandschaften blicken mittlerweile auf einen langen Entwicklungsprozess zurück. Auf diesem Weg haben sie v. a. die langjährigen Mitarbeitenden über viele Jahre begleitet. Einige von ihnen haben sich 2022 in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Wir möchten an dieser Stelle allen ehemaligen Kolleginnen und Kollegen unser herzliches „DANKESCHÖN!“ für das Engagement, die Expertise und die Kollegialität, die sie für unsere gemeinsamen Anliegen in vielfacher Form eingebracht haben, aussprechen.

Wie geht es 2023 weiter?

Im Jahr 2023 werden wir daran anknüpfen, unseren Service auf Verbandsebene weiter auszubauen und an die Bedürfnisse unserer Mitglieder anzupassen. Beispielsweise planen wir, den internen Mitgliederbereich auf der Webseite von Nationale Naturlandschaften e. V. weiter auszugestalten sowie schrittweise ein „Team-NNL“ zu etablieren, über das sich ein Netzwerk mit Ansprechpersonen aus den Nationalen Naturlandschaften entwickelt, für andere Mitarbeitende der Schutzgebietsverwaltung.

Darüber hinaus ist geplant, verschiedene Veranstaltungsformate in der Planung und Durchführung zu unterstützen, beispielsweise eine Fachveranstaltung zu Vegetationsbränden in den Nationalparken.

Zusammenarbeit mit der EUROPARC Federation

Sonja Miller
Sonja Miller

Die Natur kennt keinen Grenzen. Die EUROPARC Federation vernetzt als Dachverband die europäischen Großschutzgebiete und fördert die internationale Zusammenarbeit auf verschiedenen Ebenen. Nationale Naturlandschaften e. V. unterstützt als deutsche Sektion die Arbeit der EUROPARC Federation und bringt sich aktiv in die Gestaltung von Prozessen und den europäischen Erfahrungsaustausch ein.


Europa ist im Wandel – umso wichtiger ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Am 24. Februar 2022 erschütterte uns der Kriegsbeginn in der Ukraine zutiefst. In dieser schwierigen Zeit war es uns ein dringendes Anliegen, als Schutzgebiete in Europa zusammenzustehen und uns für die Menschen und ihre Lebensgrundlagen einzusetzen. Um möglichst schnell und zielführend zu handeln, schlossen wir uns dem Aufruf der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt (ZGF) an. Die ZGF ist seit 2002 in der Ukraine tätig und arbeitet mit fast 20 Nationalparken und Biosphärenreservaten in der Ukraine zusammen.

Insbesondere die Schutzgebiete im Westen und Südwesten der Ukraine waren Anlaufstätte für zahlreiche Geflüchtete aus den umkämpften Gebieten der Ukraine. Seit Kriegsausbruch waren die Mitarbeiter*innen der ZGF unermüdlich im Einsatz, um dringend benötigte Hilfsgüter für die ukrainischen Schutzgebiete zu organisieren und an die ukrainische Grenze zu bringen. Seitens NNL e. V. diente der Nationalpark Sächsische Schweiz und das NationalparkZentrum Sächsische Schweiz als Sammelstelle für Hilfsgüter, die über Polen an die ukrainische Grenze transportiert wurden. Darüber hinaus erklärten sich zahlreiche Nationale Naturlandschaften bereit, Unterkunft und Arbeit für nach Deutschland geflüchtete Schutzgebietsmitarbeitende bereitzustellen.

Der Spendenaufruf der ZGF fand breite Unterstützung und wurde von der EUROPARC Federation über alle Sektionen gestreut. Auch die European Ranger Federation sowie die europäischen Buchenwald-Welterbegebiete schlossen sich dem Spendenaufruf an.

Stärkung der Sektionen

Die Ländersektionen sind das Herzstück der EUROPARC Federation, denn sie sind das Bindeglied zwischen den Mitgliedern und der EUROPARC Federation.

Als Sektionssprecherin und kooptiertes Mitglied im Vorstand der EUROPARC Federation setzt sich unsere Kollegin Sonja Miller für eine stärkere Vernetzung der Sektionen ein, u. a. durch die Organisation von regelmäßigen Treffen sowie durch die Erhöhung der Sichtbarkeit der Sektionen und ihrer Positionen in der Organisation. 2022 wurden neue Partnerschaftsvereinbarungen, die stärker handlungsorientiert und klare Beteiligungsmöglichkeiten für Sektionen definieren, gemeinsam mit den Sektionen auf den Weg gebracht. Wir erhoffen uns durch die Stärkung der Sektionen eine positive Einflussnahme auf die Arbeit und die Ausrichtung der EUROPARC Federation nach den Bedürfnissen ihrer Mitglieder sowie eine stärkere Vertretung der Mitglieder über nationale Grenzen hinaus.

EUROPARC-Konferenzen in Österreich und Frankreich

Nachdem während der Pandemie die EUROPARC-Konferenzen digital durchgeführt wurden, überraschte die EUROPARC Federation ihre Mitglieder mit gleich zwei physischen Konferenzen im Jahr 2022.

Vom 2. bis 6. Mai 2022 trafen sich 182 Praktiker*innen und Expert*innen aus 29 europäischen Ländern im Nationalpark Neusiedler See in Österreich, um sich unter dem Motto „Communicating in the 21st Century? Question your mindset!“ über die Bedeutung zielführender Kommunikation im Naturschutz auszutauschen. Gerade in Krisenzeiten verliert das Thema Naturschutz oftmals an Brisanz und Wichtigkeit – umso wichtiger ist eine überzeugende Kommunikation, die Begeisterung und Wertschätzung für den Schutz der Natur in unserer Gesellschaft hervorrufen kann.

Die zweite Konferenz, die vom 5. bis 7. Oktober 2022 in Argelès-sur-Mer in Frankreich stattfand, brachte 225 Teilnehmende aus 31 Ländern zusammen, um über Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimaanpassung zu diskutieren. Sowohl der Vorstand als auch die Sektionen der EUROPARC Federation nutzten beide Konferenzen für physische Treffen, um die zukünftige Ausrichtung der Zusammenarbeit zu besprechen.

Beide Veranstaltungen machten deutlich, dass der Austausch mit europäischen Kolleginnen und Kollegen auf persönlicher und fachlicher Ebene überaus bereichernd ist, den „Blick über den Tellerrand“ fördert und durch digitale Formate nicht ersetzt werden kann.

Gemeinsame Gewinnspiel-Aktion der Nationalen Naturlandschaften zum Europäischen Tag der Parke

Am 24. Mai 2022 feierten die Nationalen Naturlandschaften den alljährlichen Europäischen Tag der Parke mit einer von den Dachverbänden NNL e. V. und VDN e. V. initiierten Gewinnspiel-Aktion unter dem Motto „Wir sind Natur – entdecken, erleben, verbunden fühlen“.

Die lokale Bevölkerung und Gäste der Nationalen Naturlandschaften hatten die Möglichkeit, ihre eindrucksvollsten Erlebnisse in den Nationalen Naturlandschaften durch die Einsendung eines selbstgeschossenen Fotos und einer kurzen Nachricht zu übermitteln und bekamen so die Chance auf attraktive Gewinne, z. B. zwei Übernachtungen im Partner-Betrieb destinature Dorf in Hitzacker im Biosphärenreservat Niedersächsische Elbtalaue, Rucksäcke oder verschiedene Bücher rund um das Thema Natur.

Zahlreiche Nationale Naturlandschaften halfen mit, das Gewinnspiel zu verbreiten und somit den Europäischen Tag der Parke und die Familie der Nationalen Naturlandschaften deutschlandweit weiter bekannt zu machen. Dementsprechend hat uns eine Vielzahl an Einsendungen – insgesamt 236 Beiträge – mit zahlreichen schönen Fotos aus den Nationalen Naturlandschaften sowie interessanten, lustigen und inspirierenden Nachrichten aus allen Ecken Deutschlands erreicht. Ein schöner Erfolg dieser gemeinsamen Aktion aller Nationalen Naturlandschaften.

Wie geht es 2023 weiter?

Im Jahr 2023 werden wir den angestoßenen Prozess der stärkeren internationalen Vernetzung und Kooperation voller Elan fortführen. Arbeitsbereiche, Aktivitäten und Projekte wollen wir gemeinsam mit der EUROPARC Federation zukünftig noch stärker aufeinander ausrichten – zum Nutzen aller Schutzgebiete in Europa.

Im nächsten Jahr feiert die EUROPARC Federation ihr 50. Jubiläum. Die Jubiläumskonferenz wird vom 3. bis 6. Oktober unter dem Motto „Tribute to our Landscape – Where Nature and People meet in Harmony“ in Leeuwarden in den Niederlanden stattfinden.

Jubiläen unserer Mitglieder

Stephanie Schubert
Stephanie Schubert

Viele Nationale Naturlandschaften können mittlerweile auf eine langjährige Entwicklung zurückblicken. Vom Wattenmeer an der Nordseeküste über ausgedehnte alte Buchenwälder und klare Seen im Tiefland und Mittelgebirge, vom Alpenvorland bis hin zum Hochgebirge schützen und erhalten unsere „Schatzkammern der Natur“ die biologische Vielfalt, laden zum Erleben und Erholen ein, sorgen für eine nachhaltige und naturverträgliche Entwicklung in ihren Regionen. Wir möchten an dieser Stelle die wichtigsten Jubiläen unserer Mitglieder im Jahr 2022 würdigen.


Übersicht Jubiläen

2022 begingen wieder einige unserer Mitglieder besondere Jubiläen:

  • 15 Jahre: Biosphärenreservat Bliesgau
  • 20 Jahre: Förderverein Nationalpark Eifel e. V.
  • 25 Jahre: Nationalpark Hainich
  • 25 Jahre: UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe
  • 30 Jahre: Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer
  • 30 Jahre: UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen
  • 60 Jahre: Schutzstation Wattenmeer

 

15 Jahre …

Biosphärenreservat Bliesgau

Das Bliesgau liegt im Südwesten des Landes und ist eine der schönsten Landschaften des Saarlandes, angrenzend an Rheinland-Pfalz und Frankreich. Streuobstwiesen, Trockenrasen, Buchen- und Auenwälder bilden ein Mosaik an Lebensräumen für viele verschiedene Arten, darunter auch vom Aussterben bedrohte, wie Wendehals und Goldener Scheckenfalter. Junge Bliesgauer*innen können dank der Jungen Biosphäre und anderer Jugendinitiativen an der Gestaltung der Region selbst mitwirken.

Für die Verwaltung des Biosphärenreservats haben sich die Gemeinden im Bliesgau vor 15 Jahren zusammengetan und den Biosphärenzweckverband Bliesgau gegründet. So können sich die Gemeinden seitdem gemeinsam den Herausforderungen der Region stellen und Entwicklungen vorantreiben. Zwei Jahre später erfolgte die Anerkennung als UNESCO-Biosphärenreservat.

 

20 Jahre …

Förderverein Nationalpark Eifel e. V.

Der Nationalpark Eifel wird in seinem Schaffen seit nun 20 Jahren von einem Förderverein unterstützt, bestehend aus Ehrenamtlichen mit dem Ziel, Naturschutzinteressen zu wahren und in der allgemeinen Wahrnehmung zu fördern. Stand heute hat der Verein über 450 Mitglieder und kann unter anderem dadurch als Interessenvertreter für ganz verschiedene Akteure und Gruppen der Region fungieren. Mit geballter Energie wird sich für die Entwicklung neuer Projekte oder für ein breites Angebot an Seminaren und Fortbildungen eingesetzt.

Ein Herzensthema für den Verein sind die „Eifeltiger“ – die Wildkatzen, die in der Eifel ihr Zuhause haben. Um der Tierart wieder den zusammenhängenden Lebensraum zu bieten, den sie braucht, haben sich viele Helfer*innen zusammengetan und sich zu Wildkatzenbotschafter*innen ausbilden lassen.

 

25 Jahre …

Nationalpark Hainich

Der Nationalpark ist ein wunderbares Beispiel für alte Buchenwälder, die sich über Jahrzehnte ungestört entwickeln konnten und Rodungsflächen, die sich heute durch eine natürliche Wiederbewaldung auszeichnen. Diese unterschiedliche Entwicklung der Flächen ist ein Relikt aus der militärischen Nutzung des Gebiets zu Beginn des Jahrhunderts. Mit Ausweisung der Flächen als Nationalpark am 31. Dezember 1997 ist die faszinierende Dynamik der Waldentwicklung geschützt und kann von Besucher*innen beobachtet werden. Das Jubiläum wird allerdings erst im nächsten Jahr mit dem 25. Jahr als Nationalpark gefeiert.

UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe

1997 wurde das länderübergreifende Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe von der UNESCO anerkannt. Das UNESCO-Biosphärenreservat zeichnet sich durch eine ausgedehnte Auenlandschaft mit zahlreichen anderen naturnahen Lebensräumen aus, in Kombination mit einer jahrhundertealten Kulturlandschaft. Von Sachsen-Anhalt über Brandenburg, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern erstreckt sich diese einzigartige Flussauenlandschaft auf über 400 Kilometern Länge bis nach Schleswig-Holstein.

Mit über 2.822 Quadratkilometern gehört das UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe zu den größten Schutzgebieten im deutschen Binnenland und zu den größten Biosphärenreservaten in Europa.

 

30 Jahre …

Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer

Das Biosphärenreservat Niedersächsisches Wattenmeer ist in seinen ganzen Besonderheiten stark geprägt von der speziellen Küstenlandschaft der Nordsee. Es ergänzt seit 1992 den dato bereits bestehenden Nationalpark und macht aufmerksam auf die gewachsene Kulturlandschaft und die Menschen, die in und von ihr leben.

Dörfer in einer typischen Bauweise sind eines der Merkmale und Relikte des Jahrhunderte andauernden Ringens des Menschen mit dem Meer auf der einen Seite, Marsch, Geest, Moor und die hellen Sandstrände der Inseln auf der anderen. Um als Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung zu wirken, sind seit 2019 die angrenzenden Kommunen im Diskurs und beratschlagen über gemeinsame Maßnahmen- und Projektideen.

UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen

Das größte zusammenhängende Waldgebiet Westeuropas wurde 1992 innerhalb der deutschen Landesgrenzen von der UNESCO als Biosphärenreservat anerkannt. Das gleiche Gebiet wurde sechs Jahre später durch Ergänzung auf französischer Seite zum ersten, und bisher noch einzigen, grenzübergreifenden Biosphärenreservat Deutschlands.

Ehemalig geprägt von den Römern, erhielt die Region einen mediterranen Charakter. Forstwirtschaft, Weinanbau, Fischerei und Erzgewinnung haben ihre Spuren in der Landschaft hinterlassen und zur Entstehung und Erhaltung vieler verschiedener Lebensräume beigetragen. Inmitten der üppigen Laubmischwälder haben Wildkatzen und Luchse ihr Refugium und erfreuen sich an einem breiten Nahrungsangebot. Im Jahr 2023 wird das Biosphärenreservat stolzer Gastgeber des 3. MAB Jugendforums sein, auf dem junge und engagierte Menschen aus verschiedenen Biosphärenreservaten zusammenkommen.

 

60 Jahre …

Schutzstation Wattenmeer e. V.

Sein 60. Jubiläum beging 2022 die Schutzstation Wattenmeer e. V. Sie ist ein starker Partner der Nationalen Naturlandschaften, insbesondere für die Wattenmeer-Gebiete. Der Verein versteht sich als “Anwalt für einen Lebensraum” und zwar nicht irgendeinen, sondern einen ganz besonderen, welcher ein Zuhause sowohl für Menschen als auch für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten ist. Anfänglich gegründet aus Begeisterung an der Landschaft und Besorgnis um einen damals entstehenden Massentourismus, engagiert sich der Verein seither im Naturschutz und leistet wichtige Bildungsarbeit für zweibeinige Bewohner*innen und Besucher*innen.

Das letzte Jahrzehnt war gespickt mit vielen Neueröffnungen und geprägt von großem Wandel. Eine Vielzahl an interessanten Ausstellungen kann an verschiedenen Standorten besucht werden. Auch die Anzahl an Mitarbeiter*innen ist stetig gestiegen und wird zusätzlich mit Bundesfreiwilligen immer wieder ergänzt, was dem Verein ein hochwertiges Monitoring und wirkungsvolle Öffentlichkeitsarbeit ermöglicht.

Neues Mitglied: Wildnisgebiet Anklamer Stadtbruch

Stephanie Schubert
Stephanie Schubert

Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe kauft und entwickelt überregional bedeutsame Naturschutzflächen in ganz Deutschland, um diese für wildlebende Tier- und Pflanzenarten zu bewahren. Im Anklamer Stadtbruch im Nordosten von Mecklenburg-Vorpommern erwarb sie 1.360 Hektar naturschutzfachlich wertvolle Wildnis. Die weite Moorlandschaft besticht durch ihre Größe und Unwegsamkeit und eine reiche Artenvielfalt.


Sturmflut schuf Wildnis am Haff

Wie das? Im November 1995 ließen starke Wellen den Deich zum Haff brechen und die Wassermassen des Stettiner Haffs breiteten sich über die trockengelegten und vorwiegend forstwirtschaftlich genutzten Flächen bei Anklam aus. Das einstige Moor wurde für den Abbau von Torf und zur Aufforstung bereits ab dem 16. Jahrhundert trockengelegt und damit wirtschaftlich nutzbar gemacht. Nach der Sturmflut konnten die natürlichen Prozesse eines Feuchtgebietes fast wieder ungehindert stattfinden, sodass Bäume in den überschwemmten Waldgebieten abstarben und heute Greifvögeln als Ausguck dienen. Aus den Seen im Gebiet werden langsam wieder Moore. Das Mosaik aus verschiedenen Habitaten bietet einer großen Biodiversität Raum und stark gefährdete Arten wie der Feuerfalter können sich hier vermehren. Zu den hier zu findenden und für Feuchtgebiete typischen Arten gehören außerdem Biber, Tüpfelsumpfhuhn und Moorfrosch. Einzigartig in Mitteleuropa sind die 12 Seeadler-Brutpaare, die im Wildnisgebiet gezählt wurden. Die Chancen, einen Seeadler mit eigenen Augen zu sehen, sind damit hier besser als irgendwo sonst in Deutschland. Hinzu kommt, dass das Areal Zuhause für rund 100 Brutvogelarten ist und viele weitere Vogelarten als kurzzeitige Gäste hier rasten und sich stärken. Außerdem stellte man durch häufige Sichtungen fest, dass auch der sonst von Streuobstwiesen bekannte Wendehals sich hier angesiedelt und vermehrt hat.

Kauf der Fläche durch den NABU

Die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe erwarb 2018 im Naturschutzgebiet „Anklamer Stadtbruch“ über 1.200 ha und etwa 90 ha der angrenzenden Haffwiesen. So konnte sie das einzigartige Wildnisgebiet vor neuen wirtschaftlichen Nutzungsinteressen bewahren und die forstwirtschaftliche Bewirtschaftung einstellen. Weitere Flächenkäufe sind geplant. Durch die Schließung der noch bestehenden Entwässerungskanäle möchte die Stiftung den Lebensraum der Moorbewohner verbessern und die natürliche Dynamik von Wildnis noch mehr unterstützen. Außerdem strebt sie eine weitgehende Jagdruhe auf ihren Stiftungsflächen an. Besucher*innen können sich bei einer Führung durch das Wildnisgebiet, welches auch Teil des Naturparks „Flusslandschaft Peenetal“ ist, alle Besonderheiten erklären lassen.

Spenden Fördermitglied werden