Berichte aus den Arbeitsgruppen

Dr. Harald Egidi
Dr. Harald Egidi
AG-Sprecher Arbeitsgruppe Nationalparke
Gernot Haffner
Gernot Haffner
Stellvertender AG-Sprecher Arbeitsgruppe Nationalparke
Anke Hollerbach
Anke Hollerbach
Stellvertretende AG-Sprecherin Arbeitsgruppe Biosphärenreservate
Walter Kemkes
Walter Kemkes
AG-Sprecher Arbeitsgruppe Biosphärenreservate
Dr. Eick von Ruschkowski
Dr. Eick von Ruschkowski
Stellvertretender AG-Sprecher Arbeitsgruppe Zivilgesellschaft
Martin Kremer
Martin Kremer
AG-Sprecher Arbeitsgruppe Zivilgesellschaft
Michael Lammertz
Michael Lammertz
AG-Sprecher Arbeitsgruppe Kommunikation
Ulrike Müller
Ulrike Müller
Stellvertretende AG-Sprecherin Arbeitsgruppe Kommunikation
Astrid Martin
Astrid Martin
AG-Sprecherin Arbeitsgruppe Partner
Martin Rimmler
Martin Rimmler
Stellvertretender AG-Sprecher Arbeitsgruppe Partner
Dr. Sebastian Schwab
Dr. Sebastian Schwab
AG-Sprecher Arbeitsgruppe Bildung
Justina Möllers
Justina Möllers
Stellvertretende AG-Sprecherin Arbeitsgruppe Bildung
Susanne Bärisch
Susanne Bärisch
Stellvertretende AG-Sprecherin Arbeitsgruppe Bildung
Bettina Kühnast
Bettina Kühnast
AG-Sprecherin Arbeitsgruppe Infozentren
Britta Schmidt
Britta Schmidt
AG-Sprecherin Arbeitsgruppe Schutzgebietsbetreuung
Mario Marschler
Mario Marschler
Stellvertretender AG-Sprecher Arbeitsgruppe Schutzgebietsbetreuung
Urs Reif
Urs Reif
AG-Sprecher Arbeitsgruppe Schutzgebietsbetreuung
Dr. Jana Chmieleski
Dr. Jana Chmieleski
AG-Sprecherin Arbeitsgruppe Forschung & Monitoring

Nationalparke

Dr. Harald Egidi
Dr. Harald Egidi
Gernot Haffner
Gernot Haffner

„Natur Natur sein lassen: Die deutschen Nationalparke schützen exemplarisch und großflächig naturdynamische Prozesse. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und Unversehrtheit natürlicher Lebensräume in unterschiedlichsten Landschaften. Dieses Ziel mit weiteren Aufgaben wie Naturerleben, Bildung, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit zu vereinbaren ist anspruchsvoll. Der regelmäßige Austausch der Leitungen der Nationalparke über die Bundesländer hinweg hilft dabei sehr.“


AG-Sitzungen

Nach der Corona-Pandemie war es im Jahr 2022 wieder möglich, Präsenztreffen und Exkursionen durchzuführen: Die Frühjahrssitzung fand vom 24. bis 27. April im Müritz-Nationalpark und die Herbstsitzung begleitend zur Mitgliederversammlung von Nationale Naturlandschaften e. V. vom 19. bis 22. September im Nationalpark Bayerischer Wald statt.

Evaluierung der deutschen Nationalparke

Nach der Verabschiedung der überarbeiteten Qualitätskriterien und -standards einschließlich Fragenkatalog begann im Jahr 2022 unter der Federführung von Nationale Naturlandschaften e. V. die zweite Evaluierung der deutschen Nationalparke. Die ersten Bereisungen fanden im November im Nationalpark Hunsrück-Hochwald und im Nationalpark Eifel statt. Die Gesamt-Evaluierung wird das Jahr 2023 prägen und bis in das Jahr 2024 andauern.

Herausforderungen (Klimawandel, Brände etc.)

Nachdem in den Pandemie-Jahren die Nationalparke zum Teil durch sogenannten „Overtourism“ beansprucht waren, standen sie im Jahr 2022 unter der massiven Einwirkung klimawandelbedingter Witterungsextreme und Folgen. Die im Zusammenhang mit dem Überfall auf die Ukraine ergriffenen Maßnahmen zur Sicherung der Energieversorgung stellten eine weitere Belastung dar.

Zwar dienen die Nationalparke als Referenzgebiete für vom Menschen nicht beeinflusste Prozesse und können über Forschung und Monitoring wichtige Erkenntnisse zu den naturdynamischen Entwicklungen liefern. Das Ausmaß und die Intensität der Dynamik sowie die Wechselwirkungen mit dem Umfeld zeigten sich jedoch in bislang nicht dagewesener Form. Erschwerend kamen gefährdende Einwirkungen von außen (Infrastruktur, Schadstoffe, Überdüngung etc.) zum Tragen, welche die Vulnerabilität der Systeme verdeutlichen. Doch auch unmittelbare Einflüsse wie Brandstiftung traten auf. Hitze, Dürre, Trockenstress, Borkenkäferkalamitäten und Waldbrände, die Vogelgrippe und auch das toxische „Umkippen“ des Flussökosystems der Oder haben die Nationalparke vor in dieser Form noch nicht erreichte Herausforderungen gestellt. Die Kolleginnen und Kollegen aus den Verwaltungen kamen wiederholt zwischen die Mühlsteine aus Medien, Politik und Partikularinteressen und fühlten sich nicht selten in die Rechtfertigungsrolle für ihr Handeln und die Sache als solche gedrängt.

Umso wichtiger war und ist die enge Zusammenarbeit untereinander und mit den Nationalen Naturlandschaften. Die gemeinsame strategische Arbeit, die Weiterentwicklung des Markenkerns sowie die hervorragende Arbeit der jeweiligen Fach-AGs und der Geschäftsstelle von Nationale Naturlandschaften e. V. stärken die Strukturen.

Wildtiermonitoring in den deutschen Nationalparken

Mit dem neuen vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) geförderten Projekt „Belassen von Wildtierkadavern in der Landschaft – Erprobung am Beispiel der Nationalparke – Hauptvorhaben“ in den Jahren 2022 bis 2025 werden die Nationalparke wichtige neue Erkenntnisse zu bislang nur wenig beleuchteten Naturprozessen liefern. Mit der Fortsetzung des Projektes „Entwicklung eines standardisierten Wildtiermonitorings in den deutschen Nationalparken“ haben sich die Nationalparke zur Weiterentwicklung des zuvor vom BfN geförderten F & E-Vorhabens entschlossen. Nicht nur die erhobenen Daten, sondern insbesondere die Weiterentwicklung und Harmonisierung der Methoden werden spürbare Synergieeffekte mit sich bringen.

Leitungswechsel

Die Leitung der AG Nationalparke liegt in den Jahren 2022 und 2023 in den Händen von Dr. Harald Egidi (Nationalpark Hunsrück-Hochwald) und Gernot Haffner (Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft). Der Vorsitz wird in einem Rotationssystem alle zwei Jahre wechseln. Bei den Nationalpark-Leitungen setzt sich die altersbedingte große Umbruchphase fort: Die Kollegin Janne Lieven hat im Jahr 2022 die Leitung des Nationalparks Hamburgisches Wattenmeer übernommen. Die Neubesetzung der Leitung im Müritz-Nationalpark wurde 2022/2023 angestoßen. Das Jahr 2023 wird durch weitere Ruhestände und Neubesetzungen in den Nationalparken Sächsische Schweiz, Bayerischer Wald, Eifel und Schwarzwald geprägt sein.

Biosphärenreservate

Anke Hollerbach
Anke Hollerbach
Walter Kemkes
Walter Kemkes

„UNESCO-Biosphärenreservate, Biosphärengebiete und Biosphärenregionen sind weltweit vernetzt und eine wichtige Säule im Dachverband. Sie arbeiten in der Arbeitsgruppe Biosphärenreservate fachlich zusammen und sind Impulsgeber in ihrer Region.“


AG-Sitzungen

Die Arbeitsgruppe der Biosphärenreservate (AGBR) traf sich im Mai 2022 im BR Karstlandschaft Südharz zusammen mit dem MAB-Nationalkomitee. Wichtige Themen waren die Qualitätssicherung in den Bioshärenreservaten, die im Frühjahr 2022 begonnene bundesweite Imagekampagne, die EuroMAB Conference in Österreich und die Sitzungen des Parlamentskreises Deutsche Biosphärenreservate im Deutschen Bundestag. Um NNL-verbandsinterne Themen und Aktivitäten besser absprechen zu können, konstituierte sich die vor der AGBR tagende Arbeitsgruppe der Leiterinnen und Leiter der Biosphärenreservate neu als „Biosphären-AG“. Als neuer Sprecher wurde Walter Kemkes gewählt, als Stellvertreterin Anke Hollerbach.

Die Herbstsitzung fand im Biosphärenreservat Bliesgau statt. Themen waren u. a. der Sachstand zum fortgeschrittenen F & E-Vorhaben zur Zustandsanalyse und Bewertung der Pflegezonen der deutschen Biosphärenreservate und das Projekt „Nachhaltiger Tourismus in Biosphärenreservaten (BR): Synergien zwischen Schutzgebietsstrategien und regionaler Entwicklung“. Erste Überlegungen wurden auch zum angekündigten „Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz“ des BMUV eingebracht und die Umsetzung für die BR eingehend diskutiert.

Imagekampagne

Im April 2022 starteten alle BR die lange vorbereitete bundesweite Imagekampagne für die UNESCO-Biosphärenreservate, Biosphärengebiete und Biosphärenregionen. Zum Auftakt fanden im April Sonnenaufgangswanderungen statt. Neben einer intensiven Werbung mit Plakaten und Postkarten und einem Mitmachwettbewerb für Schulen mit Willi Weitzel (Kindershow-Moderator) als Schirmherr fanden in den Folgemonaten im Rahmen einer „Roadshow“ zahlreiche Veranstaltungen mit einem auffälligen Messestand statt: Feste wurden organisiert, Landtage und wichtige regionale Veranstaltungen besucht und zahlreiche weitere Aktivitäten mit der Bevölkerung umgesetzt. Höhepunkt war die Abschlussveranstaltung im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestages in Berlin im November. Mit Besucherständen, Vorträgen, Podiumsdiskussionen und zahlreichen Einzelkontakten konnten die Anliegen der BR an viele Bundestagsabgeordnete und ihre Mitarbeiter*innen herangetragen werden. Ein toller gemeinsamer Auftritt und ein schöner Erfolg!

EuroMAB Conferece 2022

Alle zwei Jahre treffen sich die europäischen BR zusammen mit BR aus den USA und Kanada zu einer Konferenz. Diese fand im September 2022 in Bad Kleinkirchheim im Biosphärenpark Nockberge in Kärnten/Österreich statt. Auch zahlreiche deutsche BR waren vertreten. Auf Workshops und Exkursionen sowie in Vorträgen wurden zahlreiche Themen aus Bildung, Regionalentwicklung, Landwirtschaft und Naturschutz behandelt und die unterschiedlichen Erfahrungen der einzelnen Länder ausgetauscht. Die nächste EuroMAB Conference findet 2024 in Deutschland im Biosphärenreservat Mittelelbe, in Lutherstadt Wittenberg, statt.

Zivilgesellschaft

Dr. Eick von Ruschkowski
Dr. Eick von Ruschkowski
Martin Kremer
Martin Kremer

„Ein wichtiger Aspekt in der Arbeit von Nationale Naturlandschaften e. V. ist die Zusammenarbeit von staatlichen Stellen mit Nichtregierungsorganisationen und sonstigen zivilgesellschaftlichen Akteuren, die sich in vielfältiger Weise für die Nationalen Naturlandschaften engagieren. Die AG ist die zentrale Plattform innerhalb des Dachverbands, auf der sich die haupt- und ehrenamtlich Tätigen vernetzen, sich austauschen und ihre Erfahrung, ihr Fachwissen und ihre Meinung in den Diskussionsprozess einbringen.“


Die AG traf sich im Jahr 2022 im Naturpark Münden zu einem intensiven mehrtägigen Workshop. Im Mittelpunkt standen u. a. folgende Themen:

Rangerbedarfe der NNL

Die AG Zivilgesellschaft sieht einen erheblichen Handlungsbedarf seitens der Länder, um die teilweise prekären Beschäftigungssituationen der Ranger*innen in den Schutzgebieten zu beenden. Eckpunkte der Kritik sind u. a. die unbegründeten Befristungen von vielen Stellen, die undankbaren Arbeitszeiten bei unzureichender Bezahlung, das fehlende Fortbildungsangebot sowie die teilweise schlechte Ausstattung (Kleidung, Dienstwagen, Arbeitsgerät). Kritisiert wird, dass es offenbar keine verlässlichen Zahlen gibt, wie viele Rangerstellen es bundesweit gibt bzw. wie viele davon besetzt sind. Auch gibt es keine Erhebung der tatsächlichen Bedarfe in den Schutzgebieten.

Beirat Unternehmenskooperationen

Die Arbeit des Beirats Unternehmenskooperationen wurde vorgestellt und Entscheidungen zu Sponsoringanfragen erläutert. Für den Dachverband wurde eine Liste möglicher weiterer Sponsoren erstellt.

Evaluierung der Schutzgebiete

Von den Mitgliedern wurde reklamiert, dass bei den turnusmäßigen Evaluierungen der Schutzgebiete teilweise die Beteiligung der Naturschutzverbände und Fördervereine versäumt wird. Aus den Gebieten wird berichtet, dass die Evaluierungsberichte häufig einseitig von den Verwaltungen unter Einbeziehung externer Büros erarbeitet werden. Hier fordert die AG Zivilgesellschaft eine Beteiligung und Einbindung der Naturschutzverbände und Fördervereine nach dem Bottom-Up-Prinzip.

Auswirkungen des Ukraine-Krieges

Die AG sieht Negativauswirkungen des Krieges für die Nationalen Naturlandschaften. So muss von Mittelkürzungen im öffentlichen Sektor sowie inflationsbedingt von stark steigenden Kosten ausgegangen werden. Lieferengpässe sind bereits zu spüren und auch die Verknappung von Bau- und Brennholz erhöht den Druck auf die Schutzgebiete. Auch der Wegfall der ukrainischen Weizenexporte erhöht die Begehrlichkeiten, weitere Flächen ackerbaulich intensiv zu nutzen. Parallel steigt der Flächenbedarf für Windkraft und Photovoltaik in den Schutzgebieten. Angeregt wird hier ein gemeinsames Positionspapier von Nationale Naturlandschaften e. V. und Verband Deutscher Naturparke e. V.

Anforderungen an die Infrastruktur der Schutzgebiete

Defizite werden in der AG u. a. bei Wegemarkierungen, Beschilderungen, Wanderparkplätzen (fehlende Sanitärausstattung), barrierefreien Angeboten, bei der Müllentsorgung und Überwachung von illegalen digitalen Routenempfehlungen (Stichwort: Digitalranger) gesehen.

Freiwilligenmanagement

Die AG würdigt das langjährige Engagement des Dachverbands im Projekt „Ehrensache Natur“. In den Schutzgebieten sollte darüber hinaus die Einbindung und Betreuung von Freiwilligen professionalisiert werden. Nicht zuletzt aus Gründen der Akzeptanz sollte das Freiwilligenmanagement in den Schutzgebieten als Pflichtaufgabe begriffen werden.

Die AG Zivilgesellschaft wird die Diskussion über die o. g. Themen auch im Jahr 2023 fortsetzen.

Kommunikation

Michael Lammertz
Michael Lammertz
Ulrike Müller
Ulrike Müller

„Sprache war 2022 unser Schwerpunktthema. Dabei ging es zunächst um die vielfältigen Tücken unseres „Naturschutzsprechs“. Wir haben aber auch versucht, etwas System in die Vielfalt der sprachlichen Genderpraktiken zu bekommen. Daraus ist ein Papier für barrierefreie und gendergerechte Sprache in der Öffentlichkeitsarbeit der Nationalen Naturlandschaften entstanden. Dieses hat der Vorstand anschließend den Nationalen Naturlandschaften zur Anwendung empfohlen.“


Die Arbeitsgruppe Kommunikation setzt sich aus den Leitungen der Kommunikationsbereiche in den jeweiligen Nationalen Naturlandschaft (NNL) zusammen. Seit 2022 sind auch Mitglieder des VDN e V. eingeladen und nehmen teil. Während des Jahres erfolgen notwendige Abstimmungen und Meinungsbildungen schriftlich oder telefonisch. Einmal im Jahr trifft sich die AG in einem Großschutzgebiet und bearbeitet ein vorab vereinbartes Schwerpunktthema, möglichst mit Hilfe von externem Input. Darüber hinaus dienen die Jahrestreffen dem Austausch zwischen den Schutzgebieten und der NNL-Geschäftsstelle sowie der Abstimmung von Strategien und Aktionen zu aktuellen Themen der Kommunikation.

Jahrestreffen im Wattenmeer

Ausrichter des Jahrestreffens vom 11. bis 14. April 2022 war die Verwaltung des Nationalparks und Biosphärenreservates Niedersächsisches Wattenmeer. 27 Vertretungen aus den NNL und zwei aus der NNL-Geschäftsstelle waren auf die Nordseeinsel Langeoog angereist. Die Gastgebenden vermittelten mit einem Einführungsvortrag und einer halbtägigen Exkursion auf Fahrrädern einen äußerst interessanten Einblick in die Naturausstattung und Arbeit ihres besonderen Schutzgebietes.

Schwerpunktthema Sprache

Die AG hatte sich für dieses Jahrestreffen das Schwerpunktthema Sprache vorgenommen.

Zunächst beleuchte Ulrich Meßner, Leiter des Müritz-Nationalparks, in einem einstündigen Vortrag „Sprache ist verräterisch: Unser Naturschutzsprech“ die Tücken der im Naturschutzbereich üblichen Sprache. Dabei sensibilisierte er hinsichtlich der Nutzung von Begriffen, die Assoziationen zu militärischen, kriminellen oder rassistischen Milieus auslösen, wie etwa Invasion, Verschleppung, Hybridisierung oder Verdrängung Einheimischer. Auch mit Floskeln und Worthülsen wie einzigartig, wertvoll, bedeutend, naturschutzfachlich oder ökologischer Schaden müsse achtsam umgegangen werden.
Dieser Vortrag wurde aufgezeichnet und kann im internen Bereich der NNL-Homepage angeschaut werden.

Auszug aus der „Empfehlung der AG Kommunikation für gendergerechte und barrierefreie Sprache in der Öffentlichkeitsarbeit der Nationalen Naturlandschaften“ © Verändert nach Nationalparkverwaltung Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer

In einem zweiten Block erarbeitete die AG eine Empfehlung für gendergerechte und barrierefreie Sprache in der Öffentlichkeitsarbeit der Nationalen Naturlandschaften. Als Grundlage für die Diskussion dienten gründlich recherchierte Dokumente einzelner NNL, insbesondere im Wattenmeer, sowie die überregionale, repräsentative Studie der Überwachungsstelle des Bundes für Barrierefreiheit von Informationstechnik (BFIT-Bund, August 2021). Darin gibt BFIT-Bund eine klare Empfehlung zu gendergerechter, digital barrierefreier Sprache, die von mehreren Betroffenenvertretungen wie dem Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) auch offiziell vertreten wird.

 

 

 

Die AG Kommunikation hat die erarbeitete Empfehlung dem Vorstand von NNL vorgelegt, der sie seinen Mitgliedern im Herbst 2022 zur Anwendung empfohlen hat.
Die Empfehlung sieht eine Hierarchie bei der Anwendung folgender Möglichkeiten vor:

  1. Geschlechtsneutrale Formulierung
    (Ein Wörterbuch im Anhang der Empfehlung enthält Beispiele für neutrale Formulierungen.)
  2. Gender-Stern * (Asterisk)
  3. Binäre Form (weiblich + männlich)

Weitere AG-Themen

Fester Bestandteil der Tagesordnung waren wieder der gegenseitige Austausch der anwesenden NNL über aktuelle Themen aus der Kommunikation ihrer Schutzgebiete sowie der Bericht aus der NNL-Geschäftsstelle.

Außerdem informierte Dr. Mues vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) über die neue Naturbewusstseinsstudie. Innovative Beispiele von Podcasts und Video-Clips aus dem Nationalpark Bayerischer Wald rundeten das Programm ab.

Ausblick

Das nächste Treffen der AG Kommunikation ist für den 28. bis 30. Juni 2023 im Biosphärenreservat Bliesgau geplant. Inhaltlich hat sich die AG dafür gleich zwei Schwerpunktthemen vorgenommen:

  1. Wirkungsvolle Möglichkeiten der Regelvermittlung in Schutzgebieten
  2. Social Media in Nationalen Naturlandschaften

Partner

Astrid Martin
Astrid Martin
Martin Rimmler
Martin Rimmler

„Viele Menschen wollen sich für Natur- und Umweltschutz einsetzen. Die Partner-Netzwerke der Nationalen Naturlandschaften ermöglichen Betrieben genau dies: In ihrer Region können sie sich gemeinsam mit den Schutzgebietsverwaltungen, mit gleichgesinnten Betrieben und mit Einheimischen und Gästen für die einzigartige Natur vor ihrer Haustür engagieren. Gemeinsam können wir so viel bewirken.“


Im Jahr 2022 stand in der AG Partner weiterhin die Zusammenarbeit der Partner-Netzwerke von Nationale Naturlandschaften e. V. und des Verbandes Deutscher Naturparke e. V. (VDN e. V.) im Fokus.

AG-Treffen in der Schwäbischen Alb und Dialogforum

Vom 10. bis 12. Mai 2022 fand das erste gemeinsame AG-Treffen im Biosphärengebiet Schwäbische Alb statt. Während des Treffens wurde das Programm „Naturpark-Partner“ des VDN e. V. sowie die geplante Weiterentwicklung vorgestellt. Viele Gemeinsamkeiten und ein großes Potenzial hinsichtlich der Zusammenarbeit der Partner-Netzwerke wurden identifiziert. Ziel ist es nun, gemeinsame Mindestkriterien und -standards zu entwickeln (geplante Fertigstellung im Sommer 2023). Des Weiteren wurde auf dem AG-Treffen das Dialogforum „Nachhaltige Netzwerke Leben“, das im November 2021 im Harz stattgefunden hat, ausgewertet. Insgesamt gab es von den Teilnehmenden ein sehr positives Feedback zum Dialogforum. Für die anwesenden Partner-Betriebe war es wieder eine gute Möglichkeit, sich mit anderen Betrieben auf Bundesebene zu vernetzen. Eine Fortführung dieser Veranstaltungsart alle drei bis fünf Jahre für die Partner-Betriebe auf Bundesebene sei wünschenswert. Sofern möglich, sollte dafür auch in anderen Bundesländern geschaut werden, ob Förderungen für bundesweit wirkende Veranstaltungen möglich sind oder ob Bundesmittel akquiriert werden können.

Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn

Um die Zusammenarbeit der Partner-Netzwerke mit dem Projekt „Fahrtziel Natur“ der Deutschen Bahn zu verbessern, bekräftigte die AG auch im Jahr 2022 den Wunsch, die Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn zu intensivieren und gemeinsam an der Sicherstellung und Förderung der umweltfreundlichen Mobilität von der An- bis zur Abreise in die Nationalen Naturlandschaften zu arbeiten, um Gäste für eine klimafreundliche Reiseplanung zu motivieren.

Masterarbeit zu Nachhaltigkeitszertifikaten

Erwartet wird die Fertigstellung einer Masterarbeit zum Thema „Ein Nachhaltigkeitszertifikat für touristische Partnerbetriebe deutscher Großschutzgebiete“, die an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde (HNEE) geschrieben wird, um die Ergebnisse in die zukünftige Netzwerkarbeit einbinden zu können (geplante Fertigstellung im Frühjahr 2023).

Verabschiedung AG-Sprecher

Am Ende des Jahres wurde der AG-Sprecher Martin Kaiser (Müritz-Nationalpark) während eines digitalen Zusammenkommens verabschiedet. An dieser Stelle geht im Namen der AG Partner noch einmal ein herzlicher Dank an Martin für seinen engagierten Einsatz als AG-Sprecher.

Ausblick

Zum Jahresende sind bei Nationale Naturlandschaften e. V. 16 Nationalparke und 17 Biosphärenreservate am Partnerprogramm beteiligt. Mit der verstärkten Beteiligung der Naturparke wird die Anzahl der Partner-Netzwerker im Jahr 2023 weiter steigen. Über 50 Partner-Netzwerke mit mehr als 1.600 Partner-Betrieben wird es künftig geben, die nach gemeinsamen Mindestanforderungen agieren.

Bildung

Dr. Sebastian Schwab
Dr. Sebastian Schwab
Justina Möllers
Justina Möllers
Susanne Bärisch
Susanne Bärisch

„Vom Elementarbereich über die Grund- und Sekundarschulen bis hin zur Erwachsenenbildung spielt die Bildungsarbeit in allen Großschutzgebieten eine entscheidende Rolle. Die Ausrichtung auf eine Bildung für nachhaltige Entwicklung zieht sich durch alle Angebote und leistet einen großen Beitrag zum Erhalt der biologischen Vielfalt. Die AG Bildung schafft einen Raum für Austausch, Stärkung und Weiterentwicklung der Bildungsarbeit in den Nationalen Naturlandschaften.“


Themen und Aufgaben der AG Bildung sind:

  • Kooperation der Nationalen Naturlandschaften (NNL) mit Schulen, Kitas sowie anderen Bildungseinrichtungen
  • Regelmäßiger Austausch und gegenseitige Beratung
  • Diskussion, Abgleich, Weiterentwicklung und Qualitätssicherung übergreifender Bildungskonzeptionen
  • Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) inklusive Fortbildungsangeboten

Im Jahr 2022 konnte nach einem zweijährigen Prozess in mehreren Beteiligungsrunden mit Bildungsverantwortlichen aus den deutschen Großschutzgebieten das Leitbild für die Bildungsarbeit in den Nationalen Naturlandschaften verabschiedet und veröffentlicht werden. Die Erarbeitung erfolgte durch ein kleines Redaktionsteam aus Vertreterinnen und Vertretern verschiedener Großschutzgebiete, mit maßgeblicher Unterstützung durch NNL e. V. und VDN e. V. Damit wurde ein Leitbild für die Bildungsarbeit vorgelegt, das den Verwaltungen oder Geschäftsstellen der Nationalparke, Naturparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete als Orientierung dienen soll.

Bereits in den Jahren 2020 und 2021 wurden die deutschen Biosphärenreservate durch NNL e. V. im Zuge des MAB-Jugendforums 2021 im Biosphärengebiet Schwäbische Alb und einer der Veranstaltung vorgelagerten Analyse für das Thema Jugendpartizipation sensibilisiert. Für das AG-Treffen 2022 wurde daher das Thema „Kinder- und Jugendpartizipation in den Nationalen Naturlandschaften“ als Schwerpunktthema ausgewählt. Während des seit 2019 erstmals wieder in Präsenz durchgeführten AG-Treffens im Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen konnten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in einem Workshop intensiv mit verschiedenen Partizipationsformen vertraut machen und sich unter anderem darüber austauschen, welche Strukturen für eine erfolgreiche Kinder- und Jugendpartizipation notwendig sind und wie Jugendliche im ländlichen Raum erreicht werden können. Als Best-Practice-Beispiel wurde auch das MAB Jugendforum vorgestellt.

Für das Jahr 2023 haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des AG-Treffens auf das Schwerpunktthema „Wirkungskontrolle von Bildungsangeboten in den Nationalen Naturlandschaften“ geeinigt.

Infozentren

Bettina Kühnast
Bettina Kühnast

Das Bedürfnis der Menschen nach Erholung in der Natur und die ausufernde ‚Werbewirksamkeit‘ der sozialen Medien haben auch 2022 die Schutzgebiete vor große Herausforderungen gestellt. Neue Wege zur Besucherlenkung und zur Schutzgebietsüberwachung müssen gefunden werden. Gerade in dieser Situation übernehmen Infozentren eine zentrale Schlüsselrolle für die Sensibilisierung der Gäste für die Belange der Natur.“


Insgesamt über 100 Einrichtungen aus den Nationalen Naturlandschaften sind an der AG Infozentren beteiligt, etwa ein Drittel davon nimmt aktiv an den normalerweise jährlich stattfindenden Arbeitstreffen der AG teil. Vertreten sind Zentren aus Nationalparken, Biosphärenreservaten und Naturparken sowie zwei Häuser aus großen Naturschutzgebieten. Schwerpunkt der AG-Arbeit sind der aktive Informations- und Erfahrungsaustausch untereinander, die Unterstützung von Schutzgebieten beim Aufbau neuer Infozentren und die Professionalisierung des Betriebs der Infozentren.

Online-Konferenz im Januar

Über 40 Mitglieder der AG Infozentren trafen sich im Januar 2022 zu einer Online-Konferenz. Im Rahmen dieses Treffens wurde ein neues Sprecher*innen-Team gewählt: Neue AG-Sprecherin ist Bettina Kühnast (Leiterin BUND-Besucherzentrum Burg Lenzen). Sie wird unterstützt von Dr. Aija Torkler (Leiterin NABU-Naturerlebniszentrum Blumberger Mühle), Tobias Ernst (Biosphärenreservat Mittelelbe, Fachgebietsleiter „Regionalentwicklung, Umweltbildung, Haus der Flüsse“) und Dr. Stefan Büchner (Leiter Naturschutzzentrum Südschwarzwald). Ein herzliches Dankeschön gilt Dr. Sabine Stab (Leiterin Nationalparkzentrum Sächsische Schweiz), die seit 2001 das Amt der AG-Sprecherin mit großem Engagement innehatte.

Einen wichtigen fachlichen Input lieferte Dr. Nicola Moczek (PSY:PLAN) mit einem Vortrag über Methoden für Besuchermonitoring, Begleitforschung und Evaluation in Besucherzentren.

AG-Treffen im Schwarzwald

Im Frühsommer 2022 trafen sich dann immerhin 24 AG-Mitglieder im neuen Nationalparkzentrum Schwarzwald am Ruhestein.

Am ersten Tag des AG-Treffens führte Nationalparkleiter Dr. Thomas Waldenspuhl mit einem Impuls über Grundlagen des Nationalparks und der Kommunikation ein, bevor dann Jens Oehmigen (Fa. Movit GmbH) einen ausführlichen Vortrag zum Hauptthema „Audiovisuelle Medien in der Naturschutzbildung“ hielt. Der zweite Tag stand im Zeichen der üblichen, wohlwollend-kritischen Besichtigung des Nationalparkzentrums. Wie immer galt das Interesse der Teilnehmenden vorrangig der Ausstellung, die von Zentrumsleiterin Ursula Pütz ausführlich vorgestellt wurde. Darüber hinaus stand ausreichend Zeit für den Erfahrungsaustausch untereinander zur Verfügung; besonders der Umgang mit den Auswirkungen der Corona-Pandemie nahm hierbei breiten Raum ein.

Eine Exkursion in das Gebiet des Nationalparks rundete das Treffen ab.

Schutzgebietsbetreuung

Britta Schmidt
Britta Schmidt
Mario Marschler
Mario Marschler
Urs Reif
Urs Reif

„Die Schutzgebietsbetreuung vor Ort in den Nationalen Naturlandschaften ist in Anbetracht der tiefgreifenden aktuellen Problemstellungen wie z. B. Klimakrise und Artensterben sowie deren Auswirkungen wichtiger denn je. Kommunikation auf Augenhöhe, gleichzeitig Schutzgüter und Menschen im Blick, dass bedarf einer guten Aus- und Fortbildung. Die AG Schutzgebietsbetreuung arbeitet im Jahr 2022 daher intensiv an Möglichkeiten zur Förderung einer guten Ausbildung von Ranger*innen. Zudem pflegen, nutzen und fördern wir die durch NNL e. V. bestehende effektive bundesweite Vernetzung.“


AG-Treffen

Die AG Schutzgebietsbetreuung hielt ihr Jahrestreffen vom 27. bis 29. April 2022 im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft ab.

Nach einer Einführung in das Gebiet durch Biosphärenreservatsleiter Torsten Roch und dem stellvertretenden Leiter Dr. Jan Peper sowie einem geführten Spaziergang zur Guttauer Teichgruppe unter Leitung von Dr. Jan Peper und Lorenz Richter konnte die AG mit frischen Köpfen beginnen. Auch in diesem Jahr waren wieder neue Kolleg*innen in der Runde vertreten.

Neben aktuellen Entwicklungen aus allen vertretenen Gebieten folgen in der AG Schutzgebietsbetreuung stets Berichte zur Arbeit des Dachverbandes durch Anne Schierenberg und zur Arbeit der AG-Sprechenden sowie kurze Berichte des deutschen sowie des europäischen Rangerverbandes. Ziel dabei ist, neben den überregionalen Themen auch weitere Aspekte zu identifizieren, die für die Rangerarbeit insgesamt von Relevanz sind und gegebenenfalls in der Gruppe weiter diskutiert werden sollten.

Aus- und Fortbildung von Ranger*innen

Programmatisch folgten drei Präsentationen mit anschließender Plenumsdiskussion zum Schwerpunkt-Thema Ausbildungsmöglichkeiten für Ranger*innen. Prof. Dr. Erik Aschenbrand stellte den Bachelorstudiengang „Landschaftsnutzung und Naturschutz mit Schwerpunkt Schutzgebietsbetreuung“ an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) online vor. Es folgten umfassende Informationen zum modernisierten Lehrgang zum bzw. zur Geprüften Natur- und Landschaftspfleger*in (GNL) in Niedersachsen und Hamburg von Jan Brockmann, ebenfalls online. Abschließend stellte Dr. Petra Kukuk von der Handwerkskammer Südthüringen den aktuellen Stand der Konzeption eines Ausbildungsrahmenplanes für einen neuen Ausbildungsberuf zur „Fachkraft für Landschaftsmanagement“ (FKLM) vor. Dieser Ausbildungslehrgang soll neben ökologischer naturschutzgerechter Landschaftspflege auch einen Schwerpunkt in der Schutzgebietsbetreuung aufweisen.

Aufbauend auf dieser inhaltlichen Grundlage wurde – zum Teil „heiß“ – über die Entwicklung eines Arbeitspapiers zu möglichen Ausbildungswegen für Ranger*innen diskutiert und letztlich ein „Arbeitspapier zur Förderung einer systematischen Aus- und Fortbildung der Ranger*innen in den Nationalen Naturlandschaften“ erarbeitet. Das von den AG-Sprechenden im Entwurf vorgelegte Papier wurde im Plenum vor dem Hintergrund der aktuellen und absehbaren Bedarfe in den Nationalen Naturlandschaften und unter Berücksichtigung der vorangegangenen Präsentationen ausführlich diskutiert und detailliert überarbeitet. Der erreichte Bearbeitungsstand wurde von den AG-Sprechenden am 19./20. Mai 2022 auf dem Strategieworkshop der NNL-Strategiegruppe zur Diskussion vorgestellt.

So ging es weiter…

Im weiteren Jahresverlauf blieben die Sprechenden in Kontakt mit Frau Dr. Kukuk zur inhaltlichen Unterstützung bei der Erarbeitung des neuen Ausbildungscurriculums sowie zu einer Bedarfsabfrage, die an die Nationalen Naturlandschaften gestellt wurde. Der Prozess zur Etablierung der Ausbildung zur „FKLM“ ist aktuell noch nicht abgeschlossen.

Die Sitzung der AG im Jahr 2023 im Nationalpark Eifel wird dieses Thema erneut aufgreifen.

Forschung & Monitoring

Dr. Jana Chmieleski
Dr. Jana Chmieleski

„Forschung und Monitoring gehören zu den zentralen Aufgaben wissensbasierter Arbeit in den Nationalen Naturlandschaften. Diese Großschutzgebiete sind Referenzflächen, um auch Veränderungen in angrenzenden Landschaften zu analysieren. Angesichts komplexer ökologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen ergibt sich auch für die Forschung die Notwendigkeit einer systemischen Betrachtung: Eine Integration verschiedener Perspektiven und die Einbindung der Praxis in Forschungsvorhaben!“


Selbstverständnis und Untergruppen der AG

Die AG Forschung & Monitoring bildet das Dach für alle Personen, die in den Schutzgebieten mit diesen Themenbereichen betraut sind. Darüber hinaus beteiligen sich an der AG weitere Institutionen und Behörden, die einen engen Bezug zu den Schutzgebieten haben.

Aufgrund der Vielfältigkeit des Bereichs Forschung & Monitoring haben sich drei Untergruppen herausgebildet. Die erste Gruppe befasst sich vorwiegend mit den Naturwissenschaften, die zweite mit den Sozialwissenschaften und die dritte mit dem Wildtiermonitoring. Zeitweilig kommen daher in der AG bis zu 80 Akteure zusammen, die die AG mehrheitlich als Informations-, Austausch- und Kooperationsplattform mit Praxisbezug sehen.

Schwerpunktthemen sind:

  • Schnittstellen zu Wissenschaft, Forschungsverbünden, Fördermittelgebern und externen Verbänden
  • Langzeitforschung und -monitoring
  • Standardisierung/Harmonisierung moderner Monitoringmethoden und Meta-Datenbanken
  • Biodiversität und Klimawandel
  • Ökosystem-Dienstleistungen (ÖSD)
  • Sozioökonomische Forschung, Interaktion Schutzgebiet-Mensch
  • Prozessforschung und Management

Aktivitäten der AG Forschung & Monitoring

Für den Informations- und Erfahrungsaustausch besonders wichtig sind das Jahrestreffen und die Quartalsmeetings der Arbeitsgruppe. Im Jahr 2022 fand die 20. Jahrestagung der AG Forschung & Monitoring per Videokonferenz vom 14. bis 16. September 2022 mit rund 42 Teilnehmenden statt. Neben dem Bericht der AG-Sprecherin und den Berichten der Teilnehmenden aus den Schutzgebieten gab es diverse Fachvorträge zu den Schwerpunktthemen Biodiversität, Klimawandel und Artensterben. Anschließend wurden in verschiedenen Sondervorträgen u. a. das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz durch Herrn Helmut Alda (BMUV) und das Nationale Monitoringzentrum zur Biodiversität durch den Leiter Dr. Andreas Krüß vorgestellt. In einem Workshop mit Dr. Danny Flemming befassten wir uns mit den arbeitstäglichen Herausforderungen und Hindernissen in der Wissenschaftskommunikation, die wir parallel auf einem Flipchart visualisiert haben.

Die Online-Quartalsmeetings fanden u. a. zu den folgenden Themen statt:

  • Erfassung der koprophagen Dung- und Mistkäfer einer Ganzjahresweide – faunistische Untersuchung von drei unterschiedlich behandelten (mit dem Entwurmungsmittel Ivermectin) Rinderherden im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin (Ulrike Schmitt, HNEE)
  • Grindenmonitoring im Nationalpark Schwarzwald (Dr. Jörn Buse und Stefanie Gärtner, NLP Schwarzwald)
  • Wandel des Naturverständnisses (Dr. Kerstin Botsch, NLP Schwarzwald)
  • Sterben im Wald, Leben am Aas: Vorstellung des Projekts „Belassen von Wildtierkadavern in der Landschaft – Erprobung am Beispiel der Nationalparke“ (Dr. Christian von Hoermann und Jörg Busse, NLP Bayerischer Wald)

Weitere Aktivitäten der AG Forschung & Monitoring

  • Teilnahme am Abstimmungstreffen zur „Rolle der Nationalparke für den Biodiversitätserhalt in Deutschland“ mit Überlegungen zu einem gemeinsamen Projekt am 26. Januar 2022, online
  • Teilnahme an der LTER-D-Jahrestagung vom 16. bis 18. März 2023, online
  • Teilnahme am NNL-Strategieworkshop am 19. und 20. Mai 2022, Nationalpark Harz
  • Teilnahme an dem Forum „Anwendung und Forschung im Dialog“ im Nationalen Monitoringzentrum zur Biodiversität zum Thema langfristiges Management von Biodiversitätsdaten am 30. und 31. Mai 2022, Leipzig

Ausblick

Dr. Kerstin Ensinger, die die AG Forschung & Monitoring als stellvertretende AG-Sprecherin begleitet hat, muss ihr Amt aufgrund einer Versetzung zum Frühjahr 2023 niederlegen. Eine neue Unterstützung des AG-Sprecher*innen-Teams soll auf dem Treffen im September 2023 gewählt werden.