Das Jahr 2021 war geprägt durch die Bundestagswahlen. Die Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit fanden Einzug in zahlreiche Wahlprogramme – all dies sind Themen, die es aus Sicht der Nationalen Naturlandschaften gemeinsam mit Naturschutz zu denken gilt. So adressierten die beiden Dachverbände Nationale Naturlandschaften e. V. und Verband Deutscher Naturparke e. V. ein gemeinsames Positionspapier an die Fraktionen, in dem sie die Forderungen der Nationalen Naturlandschaften zur Bundestagswahl 2021 aufzeigten und somit den Nationalen Naturlandschaften Deutschlands eine gemeinsame Stimme auch im politischen Diskurs verliehen. Die Aufgaben von Großschutzgebieten werden immer komplexer. Gleichzeitig steigt in Zeiten des globalen Artensterbens und des Klimawandels deren Relevanz für die Gesellschaft. Für den Naturschutz und damit auch für das Management der Großschutzgebiete sind in Deutschland die Bundesländer verantwortlich (BNatSchG § 3). In ihrer Eigenschaft als Großschutzgebiete stehen deren Aufgaben und die Qualität der fachlichen Umsetzung jedoch auch in direktem Zusammenhang mit der Erfüllung internationaler Verpflichtungen der Bundesrepublik Deutschland. Hierzu zählen mehrere völkerrechtlich verbindliche Vertragswerke wie das Übereinkommen über die Biologische Vielfalt oder das Pariser Klimaschutzabkommen. Um diesen übergreifenden Aspekten mit Bundesinteresse gerecht zu werden, ist eine Stärkung des Schutzgebietssystems notwendig. So bestand eine der Hauptforderungen des Positionspapiers in der Einrichtung eines bundesweiten, inter- und transdisziplinär agierenden Nationalen Kompetenzzentrums Großschutzgebiete, welches folgende Kernaufgaben erfüllen könnte:
- Qualitätssicherung und -steigerung in den Großschutzgebieten Deutschlands
- Beförderung der Umsetzung des geplanten Aktionsplans Schutzgebiete
- Beitrag zur Erfüllung der internationalen Berichtspflichten durch zentrale Datenerhebung und -aufbereitung
Weitere Themen des Papiers waren die Etablierung eines Förderprogramms Großschutzgebiete in Deutschland, der Auf- und Ausbau der Gebietsbetreuung in den deutschen Großschutzgebieten sowie die Stärkung des internationalen Schutzgebietsnetzwerks.