„Natur Natur sein lassen: Die deutschen Nationalparke schützen exemplarisch und großflächig naturdynamische Prozesse. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung und Unversehrtheit natürlicher Lebensräume in unterschiedlichsten Landschaften. Dieses Ziel mit weiteren Aufgaben wie Naturerleben, Bildung, Forschung und Öffentlichkeitsarbeit zu vereinbaren ist anspruchsvoll. Der regelmäßige Austausch der Leitungen der Nationalparke über die Bundesländer hinweg hilft dabei sehr.“
Infolge der Corona-Regeln war auch 2021 der Kontakt eingeschränkt. Ein Präsenztreffen der Nationalparkleitungen gab es erst zur Mitgliederversammlung in Schneverdingen am 15. November 2021. Zuvor musste man hauptsächlich auf digitale Lösungen ausweichen. So fand das Frühjahrstreffen am 19. März 2021 als Videokonferenz statt. Vor dem Hintergrund des im Jahr 2020 beginnenden Wechsels in den Nationalparkleitungen Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, Sächsische Schweiz, Harz, Kellerwald-Edersee und Hamburgisches Wattenmeer war es eine Herausforderung, die alten Kollegen zu verabschieden und die neuen Kolleg*innen willkommen zu heißen.
Evaluation
Ein Arbeitsschwerpunkt lag in der Fertigstellung der Qualitätskriterien und -standards für die im Jahr 2022 beginnende zweite Evaluation der deutschen Nationalparke. Diese wird bis zum Jahr 2024 andauern.
Mitarbeit in der Markenentwicklung
Die Mitarbeit im Projekt zur Entwicklung des NNL-Markenkerns war sehr zielführend. Diese Thematik nun „auszurollen“ und gemeinsam die Profile der Nationalparke punktgenauer und zielgruppenspezifischer darzustellen wird die AG in den Folgejahren beschäftigen. Dies wird bis in die Arbeit weiterer AGs wie Kommunikation und Forschung & Monitoring unter dem Dach der NNL ausstrahlen.
Ausrichtung im Tourismus
Die Nationalen Naturlandschaften und insbesondere die Nationalparke sind mit der fortschreitenden Pandemie zunehmend in den Fokus eines auf Natur ausgerichteten Tourismus geraten. Einige Gebiete wurden regelrecht überrannt. Das Verhindern von Schäden an der Natur, die gezielte Besucherlenkung und der Beitrag zu einer nachhaltigen touristischen Servicekette waren eine sehr große und in dieser Form auch neue Aufgabenstellung
Herausforderungen
Hinzu kamen vielerorts klimawandelbedingte Witterungsextreme und spontane naturdynamische Prozesse, die zum Teil umfangreiche Veränderungen bewirkt haben. Nationalparke sind hier die maßgebliche Referenz mit dem Ziel zu beobachten, wie die Natur von sich aus ohne übergeordnete Vorgaben agiert und wie eine diesbezügliche Resilienz solche Veränderungen abfedert.
Beispiele wie Borkenkäfergradationen, Dürreerscheinungen oder auch Veränderungen der Gewässer wirken über den engeren Naturzusammenhang hinaus in einer Weise, die wiederum den Menschen in seiner Wahrnehmung von Natur und in seiner diesbezüglichen Anspruchshaltung berühren. Ein anderes Landschaftsbild, die Verkehrssicherung, die Arbeitssicherheit, das Verhindern von Bränden und andere vermeintliche Gefahren werden jeweils sehr individuell betrachtet. In Verbindung mit dem coronabedingten hohen Besucheraufkommen standen die Nationalparke hier ständig unter Beobachtung und in der Diskussion mit Fachgruppen und den Medien.
Wie geht es 2022 weiter?
Die Leitung der AG Nationalparke liegt in den Jahren 2022 und 2023 in den Händen von Dr. Harald Egidi (Nationalpark Hunsrück-Hochwald) und Gernot Haffner (Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft). Der Vorsitz soll in einem Rotationssystem alle zwei Jahre wechseln, wobei die bisherige Stellvertretung dann den Vorsitz übernimmt und deren Position neu gewählt wird.