Damit die Obstbäume auch in diesem Jahr wieder gedeihen konnten und die Obstwiese als Lebensraum von zahlreichen Pflanzen und Tieren genutzt wird, wurde bereits Anfang des Jahres kräftig angepackt.

Auf der Streuobstwiese wurden an ertragsfähigen Bäumen Pflegeschnitte durch einen Fachexperten durchgeführt. Durch den Pflegeschnitt kann immer ausreichend Licht und Luft in die Baumkronen gelangen. Zudem wurden Erziehungsschnitte durchgeführt. Durch den Erziehungsschnitt können junge Obstbäume ein kräftiges Kronengerüst mit zahlreichen, gut belichteten Fruchtästen entwickeln. Somit sind die Maßnahmen wichtig für ein stabiles Heranwachsen, sie fördern die Gesundheit und Fruchtentwicklung der jungen Obstbäume.

Schnitt Birnenbaum
Ein regelmäßiger Schnitt hält die Obstbäume gesund und stabil. © Maike Schünemann, Schwäbisches Streuobstparadies e.V.

 

Mehr Sonne für die Streuobstwiese

Brombeeren nehmen mit der Zeit überhand – wenn man sie lässt. Diese „Ruderalvegetation“ entsteht oft, wenn Kulturlandschaften nicht genutzt werden und brachliegen. Dann können sich Sträucher wie bspw. Brombeergebüsche ungestört ausbreiten und bilden eine dichte Pflanzendecke. Damit verdrängen sie andere Pflanzenarten und ersticken sie, da kein Licht mehr zum Boden vordringt und alle Nährstoffe aufgebraucht werden. Daher haben wir in zu dicht mit Bäumen bestandenen Bereichen den einen oder anderen Strauch auf der Projektfläche gefällt, da sich auf der Wiese andernfalls nur die schattentoleranten Arten durchsetzen.

Außerdem können einige Obstbäume rund um den Stamm Stockausschläge entwickeln und so Gebüsche und Hecken ausbilden, auch diese werden im Zuge der zweimal jährlichen Mahd regelmäßig entfernt. So kann die Sonne wieder auf die Wiese vordringen und mit ihr siedeln sich wärmeliebende Arten, wie die Zauneidechse, wieder gerne an. In den strukturreichen Streuobstwiesen findet das flinke Reptil zahlreiche Verstecke, genügend Nahrung und viele geeignete Plätze für ein Sonnenbad.

Brombeerstrauch
Brombeeren können ein Dickicht bilden, das sich kaum noch entwirren lässt. © Maike Schünemann, Schwäbisches Streuobstparadies e.V.
Bei der letzten Mahd im Herbst hat unser Landschaftspfleger eine Zauneidechse entdeckt. © Jörg Kirn