Die Fläche beginnt zu verbuschen. Besonders im nordwestlichen Projektgebiet hat die Sukzession schon weit um sich gegriffen. Gehölze wie Schlehe, Brombeere und Hartriegel sind vorgedrungen. Schafe und Ziegen können hier nicht mehr weiden. Da hilft nur noch die Motorsäge, um die Obstbäume freizustellen und den Unterwuchs zu einer Magerweide zu entwickeln. Ein paar restliche Sträucher und Gehölze lassen wir am Rande der Streuobstwiese stehen, achten aber darauf, dass sie nicht bis an den Stamm der Obstbäume vordringen.

Diese „Ruderalvegetation“ entsteht oft, wenn Kulturlandschaften nicht genutzt werden und brach liegen. Dann können sich Brombeergebüsche und Schlehen ungestört ausbreiten und bilden eine dichte Pflanzendecke. Damit verdrängen sie aber andere Pflanzenarten und ersticken sie, da kein Licht mehr zum Boden vordringt und alle Nährstoffe aufgebraucht werden. Ruderalgewächse tragen aber auch zum Artenreichtum bei und sind deswegen nützlich auf der Streuobstwiese, wenn sie nicht Überhand nehmen.

Mit der Zeit kann sich eine Magerwiese entwickeln, die wir anhand bestimmter Pflanzenarten, sogenannter Magerkeitszeiger, nachweisen können. Unerwünschte krautig wachsende Pflanzenarten, die sogenannten „Weideunkräuter“, werden durch die Mahd über die Jahre immer weniger. Die Weidetiere können nun auch zu entlegeneren Bereichen auf der Fläche gelangen.

Hier ist der Übergang ganz deutlich zu sehen: Links die Sträucher, rechts daneben das Grünland, auf dem die Pflege begonnen hat. / Foto: LPV Rhön
Mit der Motorsense werden Brombeergebüsche und andere Gehölze entfernt. / Foto: Dieter Weisenburger