Ein gern gesehener Gast auf der Streuobstwiese
| Veröffentlicht in Projektstatus-UpdatesDieser Beitrag bezieht sich auf das zertifizierte Naturschutzprojekt "Hümpfershausen".
Das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön ist ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche gefährdete Tier- und Pflanzenarten. Auf unserer Projektfläche tauchte nun ein seltenes kleines Krabbeltier auf: der Trauer-Rosenkäfer (Oxythyrea funesta). Munter turnt er auf den Blüten so mancher Wildpflanze herum und ernährt sich von deren Pollen. Bevorzugt sitzt der ein Zentimeter große Käfer auf weißen oder roten Blüten, verschmäht aber auch gelbe und blaue nicht. Oft sitzt er auf Kratzdisteln und Flockenblumen Den schwarzen Panzer des hübschen Gesellen zieren auffällig weiße Tupfen. Unverkennbar ist auch die weiße Beharrung am Rücken und an den Vorderbeinen, die mit dem Alter verloren geht.
Bisher war es dem Trauer-Rosenkäfer zu kalt im Biosphärenreservat Rhön. Da es im Gebiet zunehmend wärmer wird, sieht man ihn immer öfter in der Rhön. Das wärmeliebende Insekt tummelt sich in Gärten und auf blütenreichen Trockenrasen, auch an Wiesen- und Waldrändern kann man ihn entdecken. Von Anfang Mai bis Ende Juli ist der Trauer-Rosenkäfer unterwegs. Bei nasskaltem Wetter sucht er oft Unterschlupf in den geschlossenen Blütenkelchen.
Noch vor einigen Jahren war der Käfer auf der Roten Liste der Käfer Deutschlands als stark gefährdete Art eingestuft und war in einigen Teilen Deutschlands sogar vom Aussterben bedroht. Mittlerweile gilt er als ungefährdet. Auf unseren Projektflächen im Biosphärenreservat Rhön haben unsere Gutachter*innen den Trauer-Rosenkäfer entdeckt. Unter den vielen bunten Wiesenpflanzen findet der Käfer sicher seine Lieblingspflanze und wird sich auf der Streuobstwiese heimisch fühlen.