Die Fläche lag lange Zeit brach und wurde nicht gepflegt. Dadurch entwickelte sich eine artenarme Gehölzsukzession. Büsche und Sträucher hatten die Fläche schon so weit zugewuchert, dass wir sie zurückschneiden mussten. An einigen Stellen sieht man noch die nackte Erde. Gräser und Kräuter müssen sich den Raum erst zurückerobern. Nach und nach wird es dann überall blühen.

Damit sich eine artenreiche Pflanzengesellschaft entwickeln kann, muss die Wiese durch intensive Pflegemaßnahmen wiederhergestellt werden. Über die Jahre haben sich viele Nährstoffe im Boden angereichert – die Wiese ist zu „fett“ geworden und muss ausgehagert werden. Dafür müssen wir sie zweimal im Jahr mähen und den Grasfilz gründlich abräumen. Auf den Fotos sieht man die Ergebnisse der Maßnahmen. Das Gras hat durch die Trockenheit im Sommer gelitten, was man an den braunen Stellen erkennt.

Der Unterwuchs war bis Ende Juni schon so kräftig gewachsen, dass ein erster Schnitt notwendig war. Durch die Auslichtung bekommen auch konkurrenzschwächere Gräser genug Licht und Luft, um sich gegen dominantere Wiesenpflanzen zu behaupten.

Zu früh dürfen wir aber nicht mähen, damit die Wiesenblumen Gelegenheit haben aufzublühen und Samen auszubilden. Erst wenn Gräser und Kräuter ihre Samen abgeworfen haben wird gemäht.

Einige Pflanzenarten bilden im Spätsommer ein weiteres Mal Samenstände aus. Damit die Samen ausreifen können, mähen wir die Wiese erst wieder im September.

Zu den spät blühenden Wiesenpflanzen gehört zum Beispiel die Wiesen-Flockenblume. Bis in den Herbst hinein zeigt die mehrjährige Pflanze ihre lila Blüten. Der Korbblütler ist eine sehr beliebte Nektarquelle für allerlei Insekten. Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und einige Schmetterlingsarten „fliegen“ auf die krautige Wiesenpflanze. Die Wiesen-Flockenblume gedeiht auf Magerrasen aber auch auf lehmigen und nährstoffreichen Böden.

Auf den Bildern sehen wir die Wiese nach der ersten und nach der zweiten Mahd:

Die Wiese nach der ersten Mahd im Juli. / Foto: Schwäbisches Streuobstparadies e.V.
Die Wiese nach der zweiten Mahd im September. / Foto: Schwäbisches Streuobstparadies e.V.

 

 

 

 

 

 

 

 

Titelbild: Wiesen-Flockenblume / Foto: pixabay