Biosphärenreservate in Deutschland

Jung, dynamisch, von Ebbe und Flut geformte Weite. Das hanseatische Wattenmeer an den Ufern der Insel Neuwerk liegt im Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer. Zweimal am Tag verschwindet das Meer hinter dem Horizont und kehrt bei Flut wieder zurück. Das einzig Beständige ist der Wandel.

Gründungsjahr: 1992
Geographische Lage: Das Biosphärenreservat gehört zur Freien und Hansestadt Hamburg, Rathaus ist 105 km Luftlinie entfernt, Wattenmeer der westlichen Elbmündunug bei Cuxhaven, Zum Biosphärenreservat gehören auch die Inseln Neuwerk, Zum Biosphärenreservat gehören auch die Inseln Neuwerk und Scharhörn und Nigehörn
Größe: 117 km²
Landschaften: Dünen, Düneninseln, Entwässerungsgräben, landwirtschaftlich genutzte Binnengroden-Flächen, Meer, Priele, Ringdeich, Salzwiesen, Sandbänke, Sandinseln, Wattflächen

Das Gebiet

Endlose Wattflächen, Salzwiesen, Strände, Dünen und Sandbänke – das Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer ist ein Juwel der Natur mit seinem weltweit einzigartigen Lebensraum. Die Insel Neuwerk ist einer der ältesten Stadtteile Hamburgs und doch über 100 Kilometer entfernt vom Hamburger Rathaus. Die Insel hat eine wechselvolle Geschichte: mittelalterlicher Fischerstützpunkt, Anlaufstelle für Seeräuber, Bastion und Weideland. Heute leben etwa 40 Menschen auf der Insel, die gemeinsam mit Saisonpersonal jährlich bis zu 120.000 Gäste versorgen. Neuwerk mit seinen Grünlandflächen und Salzwiesen besitzt große Bedeutung als Brut- und Rastgebiet für Wat- und Wasservögel. Die unbewohnten Inseln Scharhörn und Nigehörn wandern als Düneninseln Jahr für Jahr, der natürlichen Meeresdynamik folgend. Sie sind Stützpunkte für viele Seevögel. Nigehörn entstand erst 1989. Die Insel wurde in nur fünf Wochen aus 1,2 Millionen Kubikmetern Sand aufgeschüttet und unterliegt seitdem der natürlichen Dynamik.

Naturschutz

Auf der Insel Neuwerk wird Nachhaltigkeit groß geschrieben. Sonnenenergie dient der umweltfreundlichen Energiegewinnung. Ziel ist eine CO2 neutrale Wattenmeer-Region bis 2030 (Beschluss der Trilateralen Wattenmeerkonferenz 2010/DK-D-NL).

Außerdem sichert die extensive Landwirtschaft die Jahrhunderte alte Kulturlandschaft und die Brutmöglichkeiten für Wiesenvögel.
Der Personentransport übers Watt erfolgt ganz überwiegend mit Pferdefuhrwerken.

Die übrigen Flächen des Biosphärenreservats sind Wildnis (mehr als 90% der Fläche). Dazu gehören das Watt mit seiner natürlichen Dynamik und die Düneninseln Scharhörn und Nigehörn.

 

Besucherinformationen

Tourismusinformation

Nationalpark-Station Neuwerk
Tel.: 04721 69271
np-station@wattenmeer-hamburg.de

Besucher- und Informationszentren

Nationalpark-Haus Neuwerk
Tel.: 04721 395349
np-haus@wattenmeer-hamburg.de

Aktiv vor Ort

Ein Tag vor Ort

Mitten im Biosphärenreservat liegen die Insel Neuwerk und die Düneninseln Scharhörn und Nigehörn. Neuwerk erreicht man je nach Wasserstand zu Fuß, mit einer Pferdekutsche oder mit dem Schiff. Bei einem Spaziergang auf dem Ringdeich, der Schutz vor den Fluten bietet, lernt man die Insel kennen. Einen herrlichen Überblick über das Biosphärenreservat bis zur Elbmündung mit den großen Containerschiffen bietet der Leuchtturm, das älteste Wahrzeichen der Insel. Neben dem gut 700 Jahre alten Turm liegt das Nationalpark-Haus Neuwerk mit einer Ausstellung zum Hamburgischen Wattenmeer und einem Tideaquarium. Auf einem ausgepflockten Pfad durch die renaturierten Salzwiesen im Ostvorland der Insel sieht man Brut- und Rastvögel aus nächster Nähe. Im Frühjahr und Herbst lassen sich die Besonderheiten des Vogelzuges erleben.

Eine Woche vor Ort

Montag:
Ankunft auf Neuwerk mit dem Fahrgastschiff MS Flipper. Einzug in eine gemütliche Pension oder in ein Heuhotel. Ein erster Inselrundgang auf dem Ringdeich.

Dienstag:
Es regnet. Ausschlafen und einen Roman über Störtebeker lesen. Nachmittags die Ausstellung zum Biosphärenreservat im Nationalpark-Haus Neuwerk besuchen.

Mittwoch:
Die Sonne scheint. Rauf auf den über 700 Jahre alten Leuchtturm und die Aussicht genießen. Nachmittags: Führung durch die renaturierten Salzwiesen im Ostvorland der Insel. Und: den geselligen Heimatabend der Insel nicht verpassen!

Donnerstag:
Früh raus und ganztags die Natur erkunden. Eine Wattwagenfahrt oder Wattwanderung mit dem Verein Jordsand zur Vogelinsel Scharhörn. Natur pur in der Kernzone des Biosphärenreservats erleben.

Freitag:
Wanderung mit dem Ranger zum Kleinen Vogelsand. Nach Stürmen hat man die BESTE Chance Bernsteine zu finden. Der Nachmittag lockt mit einem Bad im Meer bei Hochwasser.

Samstag:
Mit dem Morgen-Niedrigwasser fahren wir mit dem Pferde-Wattwagen durchs Watt nach Sahlenburg.

 

Barrierefrei besuchen

Das Biosphärenreservat ist nicht vollständig barrierefrei. Möglich ist eine Anfahrt mit Wattwagen oder Fahrgastschiff nach Neuwerk (bitte vorher mit den Transportunternehmen Kontakt aufnehmen und die Mitfahrmöglichkeiten im Einzelfall abklären). Auf Neuwerk sind nur die Wege im Binnengroden weitgehend barrierefrei. Das Nationalpark-Haus mit seiner Dauerausstellung im Erdgeschoss ist barrierefrei eingerichtet. Hier kann auch geklärt werden, welche Veranstaltungsangebote ggf. individuell barrierefrei angepasst möglich sind.

Anreise

Mit Bahn oder Auto nach Cuxhaven.

Von dort aus gibt es drei Wege nach Neuwerk:

  • zu Fuß von Cuxhaven-Sahlenburg
  • mit der Pferdekutsche ab Cuxhaven-Sahlenburg oder Cuxhaven-Duhnen
  • Mit dem Schiff „MS Flipper“ ab Cuxhaven-Alte Liebe (Reederei Cassen Eils, Tel. 04721/667600, www.neuwerkreisen.de)

 

Kontakt

Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer
Neuenfelder Straße 19
21109 Hamburg
Tel.: 040 - 42840 – 3392
Fax: 040 - 4279 – 40826