Jung, dynamisch, von Ebbe und Flut geformte Weite. Das hanseatische Wattenmeer an den Ufern der Insel Neuwerk liegt im Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer. Zweimal am Tag verschwindet das Meer hinter dem Horizont und kehrt bei Flut wieder zurück. Das einzig Beständige ist der Wandel.
Endlose Wattflächen, Salzwiesen, Strände, Dünen und Sandbänke – das Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer ist ein Juwel der Natur mit seinem weltweit einzigartigen Lebensraum. Die Insel Neuwerk ist einer der ältesten Stadtteile Hamburgs und doch über 100 Kilometer entfernt vom Hamburger Rathaus. Die Insel hat eine wechselvolle Geschichte: mittelalterlicher Fischerstützpunkt, Anlaufstelle für Seeräuber, Bastion und Weideland. Heute leben etwa 40 Menschen auf der Insel, die gemeinsam mit Saisonpersonal jährlich bis zu 120.000 Gäste versorgen. Neuwerk mit seinen Grünlandflächen und Salzwiesen besitzt große Bedeutung als Brut- und Rastgebiet für Wat- und Wasservögel. Die unbewohnten Inseln Scharhörn und Nigehörn wandern als Düneninseln Jahr für Jahr, der natürlichen Meeresdynamik folgend. Sie sind Stützpunkte für viele Seevögel. Nigehörn entstand erst 1989. Die Insel wurde in nur fünf Wochen aus 1,2 Millionen Kubikmetern Sand aufgeschüttet und unterliegt seitdem der natürlichen Dynamik.
Auf der Insel Neuwerk wird Nachhaltigkeit groß geschrieben. Sonnenenergie dient der umweltfreundlichen Energiegewinnung. Ziel ist eine CO2 neutrale Wattenmeer-Region bis 2030 (Beschluss der Trilateralen Wattenmeerkonferenz 2010/DK-D-NL).
Außerdem sichert die extensive Landwirtschaft die Jahrhunderte alte Kulturlandschaft und die Brutmöglichkeiten für Wiesenvögel.
Der Personentransport übers Watt erfolgt ganz überwiegend mit Pferdefuhrwerken.
Die übrigen Flächen des Biosphärenreservats sind Wildnis (mehr als 90% der Fläche). Dazu gehören das Watt mit seiner natürlichen Dynamik und die Düneninseln Scharhörn und Nigehörn.
Nationalpark-Station Neuwerk
Tel.: 04721 69271
np-station@wattenmeer-hamburg.de
Nationalpark-Haus Neuwerk
Tel.: 04721 395349
np-haus@wattenmeer-hamburg.de
Salzwiesen und Tideaquarium
Mitten im Watt liegen die Insel Neuwerk und die Düneninseln Scharhörn und Nigehörn. Neuwerk erreicht man je nach Wasserstand zu Fuß, mit einer Pferdekutsche oder mit dem Schiff. Bei einem Spaziergang auf dem Ringdeich, der Schutz vor den Fluten bietet, lernt man die Insel kennen. Einen herrlichen Überblick über das Biosphärenreservat bis zur Elbmündung und den großen Containerschiffen bietet der gut 700 Jahre alte Neuwerker Turm, das älteste Profangebäude an der deutschen Nordseeküste. Nahe dem Turm liegt das Biosphärenreservat- und Nationalpark-Haus mit einer Ausstellung zum Hamburgischen Wattenmeer und einem Tideaquarium. Auf einem ausgepflockten Pfad durch die renaturierten Salzwiesen im Ostvorland der Insel sieht man Brut- oder Rastvögel aus nächster Nähe. Im Frühjahr und Herbst lassen sich die Besonderheiten des Vogelzuges erleben.
Inselrundgang und Wattwagen
Montag : Ankunft auf Neuwerk mit dem Fahrgastschiff MS Flipper. Einzug in eine gemütliche Pension oder, besonders interessant für Familien und Gruppen, in ein Heuhotel. Ein erster Inselrundgang auf dem Ringdeich zeigt uns, was wir alles noch genauer anschauen wollen.
Dienstag: Weil es regnet, ausschlafen und einen Roman über Störtebeker lesen. Nachmittags mit „Friesennerz“ ein Besuch im Biosphärenreservat- und Nationalpark-Haus. Der Erlebnispfad zeigt Wissenswertes über das Biosphärenreservat und den Nationalpark.
Mittwoch: Die Sonne scheint. Vormittags Fitnessprogramm: Also rauf auf den 700 Jahre alten Leuchtturm und Aussicht auf die Natur- und Kulturlandschaft genießen. Nachmittags auf einer Führung mit dem Verein Jordsand durch die renaturierten Salzwiesen im Ostvorland der Insel den Duft von Wiesen und Meer einatmen, Austernfischer und Brandseeschwalben mit frisch geschlüpften Jungen beobachten.
Donnerstag: Früh raus und ganztags die Natur erkunden. Natur pur des Wattenmeeres in der Kernzone des Biosphärenreservates erleben. Bei guter Kondition und guten Wetterverhältnissen mit den Ranger*innen zur Vogelinsel Scharhörn wandern.
Freitag: Wanderung mit dem Ranger zum Kleinen Vogelsand, ein hoher Wattrücken im Norden Neuwerks. Nach Stürmen findet man dort Bernstein.
Samstag: Nach einem morgendlichen Bad – bei Hochwasser – heißt es nachmittags leider Abschied nehmen von Neuwerk. Bei Niedrigwasser fahren wir mit dem Pferde-Wattwagen durchs Watt nach Sahlenburg. Auf Wiedersehen im Biosphärenreservat Hamburgisches Wattenmeer!
Das Biosphärenreservat ist nicht vollständig barrierefrei. Möglich ist eine Anfahrt mit Wattwagen oder Fahrgastschiff nach Neuwerk (bitte vorher mit den Transportunternehmen Kontakt aufnehmen und die Mitfahrmöglichkeiten im Einzelfall abklären). Auf Neuwerk sind nur die Wege im Binnengroden weitgehend barrierefrei. Das Nationalpark-Haus mit seiner Dauerausstellung im Erdgeschoss ist barrierefrei eingerichtet. Hier kann auch geklärt werden, welche Veranstaltungsangebote ggf. individuell barrierefrei angepasst möglich sind.
Mit Bahn oder Auto nach Cuxhaven.
Von dort aus gibt es drei Wege nach Neuwerk: