Ranger*innen in den Nationalen Naturlandschaften
Ranger*innen heißen in Deutschland offiziell Naturwacht, Naturschutzwacht oder Nationalparkwacht. Sie gehören zu einer kleinen Berufsgruppe von derzeit etwa 850 Personen, die sich hauptamtlich um Naturschutz und Gästebetreuung in den Nationalen Naturlandschaften, in Naturschutzbehörden und in Biologischen Stationen kümmern.
Die Aufgabenbereiche der Ranger*innen in Deutschland sind sehr vielfältig. Zu ihnen gehören
- Aufklärungs- und Öffentlichkeitsarbeit: Informationsweitergabe an Besucher*innen sowie an die örtliche Bevölkerung, Beratung zur Landnutzung (z. B. bei Maßnahmen des Vertragsnaturschutzes), Präsentation von Vorträgen, Betreuung von Infoständen
- Gästebetreuung: Durchführung von Naturführungen, Exkursionen, Projekttagen, naturkundlichen Schul- und Bildungsprogrammen, Großveranstaltungen
- Pflege- und Reparaturarbeiten: Pflanzungen, Wiesenpflege, Hecken- und Baumschnitt, Artenschutzmaßnahmen, Kontrolle der Besuchereinrichtungen, Gefahrensicherung, Maschinen- und Gerätewartung, Abfallbeseitigung
- Wissenschaftliche Untersuchungen: Monitoringprogramme für Tier- und Pflanzenarten, Unterstützung von Forschungsprojekten (Probenahmen, Datenerfassung und Auswertung)
- Überwachung und Schutz: Kontrolle der Einhaltung von Schutzbestimmungen, Unterstützung von Polizei, Feuerwehr und Behörden, Erste Hilfe
Seit 1998 gibt es ein bundesweit anerkanntes Berufsbild: Geprüfter Natur- und Landschaftspfleger/Geprüfte Natur- und Landschaftspflegerin. Dieses zu entwickeln, war ein enormer Fortschritt, um den Beruf zu etablieren. Dennoch, die Anzahl der zur Verfügung stehenden Arbeitsplätze in Schutzgebietsverwaltungen, Landschaftspflegeverbänden, Behörden, Ämtern und der privaten Wirtschaft entspricht nicht annähernd dem Bedarf an ausgebildetem Fachpersonal. Auch die Anzahl derer, die sich für diesen Beruf interessieren und den Berufsabschluss erworben haben, liegt weit höher als die derzeitigen finanzierten Arbeitsplätze.
Die Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNE) bietet seit einigen Jahren im Bachelor-Studiengang „Landschaftsnutzung und Naturschutz“ eine Vertiefung „Schutzgebietsbetreuung“ an. Diese bereitet die Studierenden auf den Berufsalltag mit Aufgaben wie Artenschutz, Landschaftspflege, Monitoring, Bildung, Öffentlichkeitsarbeit u.A. vor.
Als Vereinigung der Ranger*innen in Deutschland hat sich 1995 der Bundesverband Naturwacht e.V. (German Ranger Association) gegründet. Seine Aufgaben sind vor allem, die Mitglieder in Deutschland in Fragen der Aus- und Fortbildung offiziell zu vertreten, die Öffentlichkeitsarbeit zum Berufsbild zu verstärken und eine Plattform für Mitglieder und Interessierte zum Informationsaustausch, zur Kontaktpflege und zur Fortbildung zu schaffen. Auch für die vielen ehrenamtlich Aktiven im Naturschutz ist der Bundesverband offen.