Wagnis Wildnis – Die fast 90-jährige militärische Nutzung löschte die Ende des 12. Jahrhunderts aus wilder Wurzel entstandene Kulturlandschaft aus. Das freie Spiel der Naturkräfte bringt eine Waldlandschaft mit Quellen, Bächen, Mooren und Blößen sowie einer Vielfalt an Pflanzen und Tieren zurück. Uns bleibt die Hoffnung, den Naturgeheimnissen auf die Spur kommen zu können.
Die Mannigfaltigkeit der Naturausstattung fußt auf dem direkten Übergang vom Hügelland zum altpleistozänen Tiefland sowie dem Reichtum an Gewässern. Bäche und kleine Flüsse erreichen mehr als 100 km Länge. Gut 20 ha Wasserfläche stauen Biber auf. Unübersehbar in der Landschaft – der schroffe Wechsel von feucht zu trocken sowie von atlantischen zu kontinentalen Klimaeinflüssen. Welche Vielfalt an Arten!
In acht Jahrhunderten vollzog sich eine Landschaftsentwicklung vom Naturwald zur Kulturlandschaft zum Truppenübungsplatz Königsbrück und erneut zum Naturwald, meist von Rohböden ausgehend. Ungezähmte Natur führt zuweilen zu bisher Unbeschriebenem.
Das 70 km² große Schutzgebiet liegt in einem 132 km² großen unzerschnitten Raum. Größe, Ruhe und Ungestörtheit sind für empfindliche Arten und Tiere mit großem Raumanspruch wie Wolf oder Rothirsch nahezu das Paradies. Aber auch für uns Menschen.
Aussichtstürme, Besucherpfade, Busführungen und geführte Wanderungen lassen daran Anteil nehmen.
Stadtinformation Königsbrück
Markt 19
01936 Königsbrück
Besucherzentrum NSG Königsbrücker Heide
Weißbacher Straße 30
01936 Königsbrück
Ein Besuch der Königsbrücker Heide lohnt zu jeder Jahreszeit. Besonders im Winterhalbjahr empfiehlt es sich im Besucherzentrum in Königsbrück die multimediale Ausstellung „Nach vorn zurück – Mission Naturlandschaft NSG Königsbrücker Heide“ anzuschauen. Von hier aus sind sowohl der Biber- als auch der Turmpfad zu Fuß zu erreichen und der Tag ist gut verplant.
Im Sommerhalbjahr bietet sich das Schutzgebiet zum Radeln an. Die am Rundweg liegenden Besucherpfade im NSG laden zum Durchstreifen ein. Gute Zeiteinteilung und eine Voranmeldung vorausgesetzt, schafft man sowohl die Teilnahme an einer dreistündigen Führung mit dem Geländebus durch das Wildnisgebiet als auch die Besichtigung des Besucherzentrums.
Alle Besucherpfade sind zurzeit rollstuhlgerecht. Die Aussichtstürme haben keine Fahrstühle.
Mit der Bahn:
mit der Regionalbahn Dresden – Königsbrück; ca. 15 min. Fußweg oder Weiterfahrt mit dem Bus zur Weißbacher Straße, 5 min. Fußweg
Mit dem Auto:
über die Autobahnen BAB 4 (Anschlussstelle Hermsdorf) weiter auf B 97 Richtung Hoyerswerda/ Königsbrück und BAB 13 (Anschlussstelle Thiendorf) weiter auf B 98 Richtung Königsbrück; Besucherpfade im Norden über die BAB 13 (Anschlussstelle Ortrand) weiter auf L 57