2017-07-05-22-11-25

Naturparke in Deutschland

Naturpark und UNESCO Global Geopark Vulkaneifel

Gründungsjahr: 2010
Größe: 970 km²

Das Gebiet

Zwischen Bad Bertrich nahe der Mosel und Ormont an der belgischen Grenze erstreckt sich eine erdgeschichtlich außergewöhnliche Mittelgebirgslandschaft im Herzen Europas. Das „Abenteuer Vulkanismus“ nimmt hier Gestalt an, lockt Gäste ebenso wie Wissenschaftler aus aller Welt.

Dramatische Vorgänge mit gewaltigen Explosionen und Feuer aus dem Inneren der Erde haben in der Vulkaneifel Löcher in die Erde gesprengt und Berge aufgetürmt. Bis vor 10.000 Jahren rauchten hier noch die Vulkane und zuletzt entstand das Ulmener Maar – Deutschlands jüngster Vulkan. Der Vulkanismus ist noch nicht erloschen, er hat nur eine Ruhepause eingelegt und wartet geduldig auf den nächsten Ausbruch. Die bisherige Hinterlassenschaft ist aber schon beeindruckend: an die 350 kleine und große Vulkane, Maare, Lavaströme und unzählige Mineral- und Kohlensäurequellen.

Die Erdgeschichte der Vulkaneifel bietet aber noch mehr. Rote Sandsteine, tropische Riffe und mächtige Meeresablagerungen erzählen von ruhigen und unruhigen Zeiten während der zurückliegenden 400 Millionen Jahre.

Mit Geoparks ländliche Räume entwickeln. Diese Idee traf europaweit auf fruchtbaren Boden und führte im Jahre 2000 zu der Gründung des European Geoparks Networks. Die Vulkaneifel und weitere drei Regionen aus Griechenland, Frankreich und Spanien waren die Geoparks der ersten Stunde, heute sind es 69 Geoparks aus 23 europäischen Staaten.

Die Weltorganisation UNESCO hat aus dem Modell der European Geoparks das weltweite Global Geoparks Network entwickelt. Auch hier war die Vulkaneifel von Anfang an dabei. Im November 2015 erhielt die Vulkaneifel zusammen mit 6 anderen Regionen in Deutschland und 120 Regionen weltweit die offizielle Anerkennung als UNESCO Global Geopark. Damit präsentiert sich Ihnen die Vulkaneifel als eine Region mit besonderem Stellenwert. Diese Auszeichnungen und Qualifikationen sind Anerkennung und Verpflichtung zugleich. Erklärtes Ziel ist die Entschlüsselung geo-wissenschaftlicher Erkenntnisse für interessierte Gäste und die Sensibilisierung für den notwendigen Schutz und behutsamen Umgang mit diesem Naturerbe.

Gemeinsam mit den Partnern des europäischen und globalen Geopark-Netzwerks ist es unser Ziel, die regionalen Naturschönheiten und -phänomene zugänglich zu machen und neue Begeisterung für eine mitunter explosive Landschaft zu wecken. Auf der Grundlage geowissenschaftlicher Öffentlichkeitsarbeit entwicklen wir geotouristische Aktivitäten, die ihrerseits Impulsgeber für die regionale Wirtschaft sind.

Als achter Naturpark in Rheinland-Pfalz wurde der Naturpark Vulkaneifel in einer Feierstunde am 31. Mai 2010 durch die Gründungsrede und die Bestellung des Naturparkträgers durch Staatsministerin Margit Conrad, Ministerium für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz Rheinland-Pfalz offiziell eingeweiht.

Der Naturpark Vulkaneifel verfügt über eine einzigartige natürliche Qualität in der Verbindung von Maaren, Vulkanen und abwechslungsreichen Kulturlandschaften. Dies sind hervorragende Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung in Verbindung von naturverträglicher Landnutzung mit regionaler Wertschöpfung, naturnahem Tourismus und wirtschaftlicher Entwicklung.

Ein vielfältiges Angebot ist hiernach ausgerichtet. Neben der Faszination für die GEO-Vergangenheit ist es auch die Gegenwart mit ihren weiten Höhen, dichten Wäldern, klaren Bächen, duftenden Wiesen und romantischen Dörfern, die in der Vulkaneifel ihre Gäste zu begeistern versteht. Etwa 270 Ausbruchszentren erzählen von der feurigen und spannenden Entstehungsgeschichte der Vulkaneifel, GEO-Museen und zahlreiche GEO-Einrichtungen offenbaren wissenschaftliche Phänomene und sorgsam ausgewählte Rad- und Wandertouren führen zu den Schätzen dieser faszinierenden Landschaft. Zertifizierte Gästeführer erzähen und bringen Sie zu den Schätzen dieser faszinierenden Landschaft.

Alle Sinne sind gefordert, Geschmack und Genuss, Wandern und Hiking, Radeln und Mountainbiking, erforschen und entdecken – seien Sie mit uns unterwegs im Land der Maare und Vulkane.

 

Besucherinformation

Der Natur- und Geopark Vulkaneifel erstreckt sich zwischen Bad Bertrich nahe der Mosel und Ormont an der belgischen Grenze.

Die Vulkaneifel ist ein beliebtes Reiseziel für Urlauber aus dem In- und Ausland. Nichts fasziniert den Menschen so wie seine Vergangenheit, und die war geologisch betrachtet zuerst einmal feurig.

Die gewaltigen vulkanischen Kräfte, die einst zur Entstehung dieser zauberhaften, teils auch rauen Landschaft geführt haben, sind noch aktiv. Feuer und Wasser haben die Vulkaneifel geformt, formen sie noch heute. Die bisherigen Hinterlassenschaften sind beeindruckend: rund 350 kleine und große Vulkane, Maare, Lavaströme und unzählige Mineral- und Kohlesäurequellen. Die Erdgeschichte der Vulkaneifel bietet aber noch mehr: Rote Sandsteine, tropische Riffe und mächtige Meeresablagerungen erzählen von ruhigen und unruhigen Zeiten während der zurückliegenden 400 Mio. Jahre. Genauso beeindruckend  wie die Vielfalt der Gesteine ist die Vielfalt der unterschiedlichen  Lebensräume für Tiere und Pflanzen.

www.geopark-vulkaneifel.de

 

Vulkaneifel-Pfade

Dank des gut erschlossenen Rad- und Wanderwegenetzes und der behutsam angelegten Pfade, wie der Vulkaneifel-Pfade, sind Gäste und Einheimische mittendrin, dürfen teilhaben an diesen wertvollen Räumen voller Leben. Die Vulkaneifel-Pfade sind die spannenden Partner des Eifelsteigs. Die acht Rund- und sechs Streckenwanderungen haben unterschiedliche Längen und Schwierigkeitsgrade; sie erfüllen den gleichen hohen Qualitätsanspruch wie der Eifelsteig und sind durchgängig mit einem einheitlichen Logo markiert und ausgeschildert. Vorgestellt wird auch das Radwegenetz der Vulkaneifel mit den Bahntrassenradwegen, Fernwegen, Themenwegen sowie dem Vulkaneifel Trailpark.

http://www.gastlandschaften.de/urlaubsthemen/wandern/wanderregionen/eifel/vulkaneifel-pfade/?L=2#accordion

 

Geschichten vom Kampf der Elemente und aus dem Leben der Menschen – Die Vulkaneifel-Muße-Pfade

Auf den Vulkaneifel-Muße-Pfaden erzählen Gästeführer der Vulkaneifel spannende Geschichten voller dramatischer Ereignisse, beinahe unglaublicher Entwicklungen wie auch alltäglicher Schicksale, die sich im Laufe einer langen Erdgeschichte ereignet haben oder gerade ablaufen.

Die Hauptrollen der Geschichte spielen die Elemente Feuer, Erde, Wasser und Luft. Sie befinden sich seit Millionen Jahren in einem schicksalhaften Konflikt, in dem ganze Kontinente über tausend Kilometer verschoben, die größten Gebirge auf- und wieder abgebaut und in dem eine Landschaft regelmäßig flambiert und gegrillt wird. Das Ergebnis ist allerdings nicht Zerstörung und Vernichtung, sondern ein exotisch schönes Land.

Regionalgeschichten, die in Episoden an ausgewählten Wanderwegen erzählt werden, lassen die einzelnen Facetten schicksalhafter Ereignisse der jüngeren Menschheits- und älteren Erdgeschichte erlebbar werden. Vorausgesetzt, der Wanderer macht sich auf den Weg und ist zu einem „Zeitensprung“ bereit. Bereit, aus seinem Alltag herauszutreten und sich nach dem Motto „Et jit net jerannt“ der Muße hinzugeben und  in einen Augenblick der Ewigkeit einzutauchen.

http://www.geopark-vulkaneifel.de/storytelling-vulkaneifel-pfade.html

 

Die Deutsche Vulkanstraße

Die Deutsche Vulkanstraße zeigt die Möglichkeit auf, die Vulkanlandschaften der Eifel in mehreren Auto-Etappen zu erkunden.

www.vulkanstraße.com

 

Die geheimnisvollen 13 – zwölf Maare und ein Kratersee

Führungen zu den vulkanischen Seen der Eifel

So dramatisch und wild die Entstehung der Maare war, so still und geheimnisvoll erscheinen uns heute die 12 wassergefüllten Maare als geruhsame Augen der Eifel. Viele Sagen und Geschichten ranken sich um diese stillen Zeugen des Windsborn-Kratersee Kampfs der Elemente.

Das – und noch viele Geschichten von den Maaren und dem Leben in ihnen und um sie herum erfahren Sie auf unseren Sonntagsführungen: jeden Sonntag ein anderes Maar und am 14.Sonntag beginnen wir wieder von vorn….

Die Führungen dauern ca. 1,5 bis max. 2 Stunden, mal ein Rundweg ums Maar, mal eine Wanderung zum Maar. Die Strecken liegen zwischen ca. 3 bis 8 km.

Jeden Sonntag 11.00 Uhr, ca. 1,5 – 2 Std.von April bis Oktober 2017
Preis: 5,- Euro, Kinder bis 12 Jahre frei (keine Anmeldung nötig)
weitere Informationen erhalten Sie unter http://www.geopark-vulkaneifel.de/unsere-besondere-sonntagsreihe.html

 

Fördermöglichkeiten zur Schaffung der Barrierefreiheit in der Modellregion Vulkaneifel

Das Ministerium für Wirtschaft, Klimaschutz, Energie und Landesplanung Rheinland-Pfalz hat Anfang 2015 einen Wettbewerb zum Thema „Tourismus für Alle“ in Rheinland-Pfalz ausgelobt. Mit dem Wettbewerbsbeitrag unter dem Titel „Vulkaneifel: Naturerlebnis für Alle“ ging die Modellregion Vulkaneifel als eine von zehn Siegerregionen in Rheinland-Pfalz hervor. Zuvor haben die Tourist-Informationen der Vulkaneifel (GesundLand Vulkaneifel, Gerolsteiner und Hillesheimer Land, Kelberg und Oberes Kylltal),  die Verbandsgemeinden sowie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Vulkaneifel mbH unter der Federführung des Natur- und Geopark Vulkaneifel intensiv an diesem Wettbewerbsbeitrag gearbeitet.

Mit der Auslobung der Vulkaneifel als Modellregion stehen nun für die Schaffung von Barrierefreiheit in gewerblichen touristischen Unternehmen und der touristischen Infrastruktur über eine Million Euro an Fördermittel zur Verfügung.

Die dafür bereitgestellten Fördermittel sehen vor, Maßnahmen zur Verbesserung der barrierefreien touristischen Angebote entlang der gesamten Servicekette zu fördern.

http://www.geopark-vulkaneifel.de/barrierefreiheit.html

 

 

Maare im Natur- und Geopark Vulkaneifel

Dauner Maare – die wohl bekanntesten „Augen der Eifel“

Das Schalkenmehrener Maar, das Weinfelder Maar und Gemündener Maar sind auf einer SE nach NW verlaufenden Förderspalte aufgereiht. Vor etwa 20.000 bis 30.000 Jahren sind sie wie folgt eruptiert: das Trockenmaar, das Flachmoor dann das wassergefüllte Maar, vermutlich ein Doppelmaar. Es folgten das Gemündener Maar und zuletzt das Weinfelder Maar. Die beiden anderen Trockenmaar und der Schlackenkegel Hoher List sind älter.

Die Förderspalte, durch die das Magma aufsteigen konnte, durchbricht zahlreiche unterdevonische Gesteinsschichten. Manche davon sind fossilreich, wie die nach dem gleichnamigen Maar benannten Eckfeld-Schichten.

Auf den Höhen rund um die Dauner Maare gibt es viel zu entdecken und weit zu blicken. So etwa vom 11 m hohen Dronketurm, der 1902 erbaut wurde und dem Mitbegründer des Eifelvereins Dr. Adolf Dronke gewidmet ist. Und gar bis in den Weltraum reicht der Blick vom Oberservatorium auf dem Vulkankegel Hoher List! Leider wurde der Wissenschaftsbetrieb dieser Außenstation eingestellt – der Blick ins All ist jedoch weiterhin möglich.

Gemündener Maar

Koordinaten: 50°10´40´´ N / 06°50´11´´ E
Höhenlage: 416 m ü NN
Trichter-Durchmesser: 620 m
Trichter-Tiefe: 117 m
See-Durchmesser: 295 m N-S, 319 m W-E
See-Tiefe: 39 m

Weinfelder Maar

Koordinaten: 50°10´35´´ N / 06°50´01´´ E
Höhenlage: 487 m üNN
Trichter-Durchmesser: 700 m
Trichter-Tiefe: 90 m
See-Durchmesser: 492 m N-S, 396 m W-E
See-Tiefe: 51 m

Schalkenmehrener Doppelmaar

Koordinaten: 50°10´10´´ N / 06°51´29´´ E
Höhenlage: 422 m
Trichter-Durchmesser: 1.100 m
Trichter-Tiefe: 90 m
See-Durchmesser: 554 m N-S, 502 m W-E
See-Tiefe: 21 m

Schalkenmehrener Flachmoor

Koordinaten: 50°10´13´´ N / 06°51´51´´ E
Höhenlage: 423 m üNN
Trichter-Durchmesser: 600 m
Trichter-Tiefe: 40 m
Moor-Durchmesser: 168 m N-S, 377 m W-E

Schalkenmehrener Trockenmaar

Koordinaten: 50°10´27´´ N / 06°51´46´´ E
Höhenlage: 459 m üNN
Trichter-Durchmesser: 500 m
Trichter-Tiefe: 70 m

Pulvermaar

Das Pulvermaar ist wie aus dem Bilderbuch: Es ist das am besten erhaltene Maar in der Eifel. Der Trichter ist vollständig mit Wasser gefüllt und umgeben von einem fast geschlossenen Tuffwall (max.

Höhe ca. 45 m). Zudem ist es der Maarsee mit der größten Wasserfläche und der größten Seetiefe in der Eifel und einer der tiefsten Seen in Deutschland!

In der Tuffgrube am südlichen Innenhang des Maartrichters stehen die Schichten des Tuffwalls 10 m hoch an. Von unten an gesehen, bestehen die ersten 8 m aus einer Wechsellagerung von grobkörnigen

(vor allem Schieferbruchstücke in verschiedenen Größen) und feinkörnigen Lagen (Asche). Sie wurden von turbulenten, ca. 200° heißen Bodenströmen (Glutwolken), direkt nach der Explosion aus dem Trichter kommend, abgelagert. Die obersten 2 m bestehen aus feinkörnigen, gleichmäßig geschichteten Aschen, die später aus der Luft ausgeregnet wurden. Im Süden, direkt am Uferweg, sieht man einen basaltischen Gang im Wall anstehen. Wahrscheinlich hat er sich vom Römerberg kommend, durch die Maartephra (pyroklastische Ablagerungen) durchgedrückt.

Das Grundgebirge besteht hier aus unterdevonischen Tonschiefern, Sandsteinen und Grauwacken (Siegen-Stufe / Herdorf-Schichten),
die fast ganz durch Maar-Tuffe überdeckt sind.

Koordinaten: 50°07´53´´ N / 06°55´32´´ E
Höhenlage: 418 m üNN
Trichter-Durchmesser: 651 – 735 m
Trichter-Tiefe: 150 – 200 m
Trichter-alter: ca. 23.000 Jahre
See-Wasserfläche: 377.000 m²
See-Tiefe heute: ca. 74 m

Holzmaar – weltweit am besten erforscht

Im Holzmaar wurden ab den 1980er Jahren von der Uni Trier und später bis heute vom GeoForschungsZentrum Potsdam zahlreiche Bohrkerne aus den Seesedimenten gewonnen und untersucht. Neue Untersuchungsmethoden sind hier erprobt und optimiert worden. Die Sensoren der auf dem See schwimmenden grünen Boje messen kontinuierlich die Wasserparameter und Algendichte in verschiedenen Wassertiefen. Vom Kernforschungszentrum Jülich werden diese für die monatliche Auswertung via Satellit abgerufen. Im 16. Jh. wurde der See nach Süden hin mit Dämmen aufgestaut, um die ca. 2 km südlich im Wald gelegene Gillenfelder Holzmühle mit Wasser zu versorgen.

Grundgebirge: unterdevonische Tonschiefer, Sandsteine und Grauwacken (Siegen-Stufe / Herdorf-Schichten), teilweise überdeckt durch Maar-Tuffe.

Koordinaten: 50°07’09″N / 06°52’04″E
Höhenlage: 430 m üNN
Trichterdurchmesser: 450 m * 300 m
Trichtertiefe: 51-26 m
Alter: ca. 40.000 bis 70.000 Jahre
Seetiefe heute: ca. 20 m
Größe der Wasserfläche: 58.000 m2

Trautzberger Maar – ein kleines Trockenmaar wieder vernässt

Zur Gewinnung zusätzlicher landwirtschaftlicher Flächen wurde das ehemalige Feuchtgebiet im Trautzberger Maar im Rahmen der Flurbereinigung zu Anfang der 1960er Jahre trockengelegt. Dies wurde nun wieder rückgängig gemacht, sodass eine an nasse Lebensräume angepasste Flora und Fauna dieses Areal wieder zurück erobern kann. Die Arbeiten zur Wiedervernässung umfassten die Kappung der Drainage, das Anlegen eines kleinen Dammes sowie die Sicherung des vorbeiführenden Wirtschaftsweges. Die Zeit wird zeigen, ob sich langfristig eine offene Wasserfläche bilden wird, so wie schon vor den ersten Trockenlegungsarbeiten um 1820/30, als das Maar noch als Fischteich genutzt wurde. Das Maar ist Bestandteil des Naturschutzgebiets Wartgesberg.

Das Maar hat sich in die Bänderschieferfolge hinein getieft! Dies ist eine Übergangsschicht zwischen der unterdevonischen Siegen- und Unterems-Stufe. Die hierauf liegenden Trautzberger Maartuffe sind hier rot gefärbt und enthalten rötliche Sandstein- und Schieferbrocken. Darauf folgen schwarze Basalt-Lapilli-Tuffe der Wartgesberg-Vulkane und zuletzt die Ablagerungen des Sprinker Maares, was verschiedene geologische Aufschlüsse in der Umgebung belegen. In den Maartuffen wurden außerdem Eiskeil-Pseudomorphosen beobachtet, was zusammen mit der unterschiedlichen Herkunft der Tuffe belegt, dass dieser Maartrichter in der letzten Kaltzeit entstanden sein muss.

Koordinaten: 50°06´35´´ N / 06°56´43´´ E
Höhenlage: 395 m üNN
Trichter-Durchmesser: 270 m
Feuchgebiet Maarboden: 75 m Durchmesser
Trichter-Tiefe: 20 – 25 m
Maar-Alter: > 20.000 Jahre (Glazial-Zeit)

Immerather Maar – das verborgene Maar

Wie bei einigen anderen Maaren der Eifel (Meerfelder Maar, Eichholz-Maar) auch, wurde der Maarsee 1750 durch Vertiefung der Bachschlucht abgelassen und für die Landwirtschaft genutzt. Der Maarboden war deutlich fruchtbarer als der umgebende, steinige, mineralarme Schieferboden. Im 1. Weltkrieg zwischen 1914 und 1918 kümmerte sich niemand mehr um den Abfluss und so konnte sich bis heute wieder ein flacher Maarsee bilden. Der Maarsee hat heute nur einen Abfluss, aber keinen Zufluss! Das Wasser wird ausschließlich durch Niederschlag, Oberflächen- und Grundwasser ergänzt!

Das Maar hat sich in die so genannte Bänderschieferfolge hinein gesprengt! Dies ist eine Übergangsschicht

zwischen der unterdevonischen Siegen- und Unterems-Stufe. Sie wird hier an der Oberfäche von

Maartuffen überlagert. Der Maartrichter entstand in einem Üßbach-Seitental und hatte ursprünglich im Niveau der Devon-Oberkante eine Größe von 600 x 700 m und war 60 m tief.

Koordinaten: 50°07´23´´ N / 06°57´29´´ E
Höhenlage: 371 m üNN
Maar-Alter: ca. 40.000 bis 70.000 Jahre
Trichter-Durchmesser: 396 m N-S, 409 m N-W
Halbkreisförmiger See: 206 m Radius
See-Tiefe: ca. 1,50 m / max. 2,90 m
See-Oberfläche: ca. 60.000 m2

Meerfelder Maar – das größte Maar der Westeifel

Im Jahr 1877 schenkte Kaiser Wilhelm I. den Meerfeldern 12.000 Reichsmark, damit diese zur Landgewinnung den Seespiegel um 2 m absenken konnten. Das Meerfelder Maar wurde 2008 von der Internationalen Union der Geowissenschaften als regionale Typlokalität zur Definition der erdgeschicht-lichen Pleistozän/Holozän-Grenze festgelegt. Der längste Bohrkern mit den Sedimenten des Meerfelder

Maares ist 45 m lang und dokumentiert 25.000 Jahre Klimageschichte. Das Grundgebirge besteht aus unterdevonischen Siltsteinen, Sandsteinen, Grauwacken und Quarziten (Eckfeld- und Reudelsterz-Schichten) sowie triassischen Sandsteinen (Mittlerer Buntsandstein), die teilweise durch die Maar-Tuffe überdeckt sind.

Koordinaten: 50°06‘02“N / 6°45‘27“E
Höhenlage: 335 m üNN
Trichterdurchmesser: 1.730 m
Trichtertiefe: 400 m
Alter: ca. 80.000 Jahre
Seetiefe heute: ca. 18 m

Windsborn – kein Maar, sondern ein echter Kratersee

Der Windsborn ist der einzige ständig mit Wasser gefüllte Kratersee der Eifel und nördlich der Alpen. Er wird ausschließlich mit Niederschlag gespeist. Das Seewasser ist gelblich gefärbt und mit einem ph-Wert von 5-6 leicht sauer. Man bezeichnet ihn wissenschaftlich als dystrophen Braunwassersee. Der heutige See hat einen Schwingrasen- Fieberklee -Sumpfblutauge -Gürtel und verlandet langsam von außen nach innen.

Der Windsborn-Schlackenkegel bei Bettenfeld gehört zur Mosenberg-Reihenvulkangruppe und ist die vierte

Ausbruchstelle von SE aus gesehen. Diese ist durch eine deutliche Geländesenke von den übrigen Ausbuchsstellen getrennt und erhebt sich etwa 50 m über das devonische Grundgebirge. In seinem Krater befindet sich heute ein See mit einer Verlandungszone, umgeben von einem Ringwall aus Schweiß-schlacken. Diese wurden glühend-heiß aus dem Vulkan herausgeschleudert und verschweißten dann beim Abkühlen miteinander.

Koordinaten: 50°08´05´´ N / 06°77´42´´ E
Krater-Höhenlage: 497 m üNN
Krater-Durchmesser: 300 m
Krater-Tiefe: 30 m
See-Oberfläche: 13.000 m2
See-Tiefe: 80 – 150 cm
Alter: ca. 80.000 Jahre

Ulmener Maar – das Nesthäckchen unter den Eifelmaaren

Das Ulmener Maar ist mit rund 10.900 Jahren der jüngste Vulkanausbruch in der Eifel und gleichzeitig in

Deutschland. Der Ausbruch hat in einer warmen Periode des Spät- oder Postglazial stattgefunden, da Pflanzenreste an der Basis der Ulmener Maar-Aschen gefunden wurden. Der Aschenfächer ist heute noch bis zu 600 m nach Südwesten an der Oberfläche nachweisbar. Die Aschemächtigkeit reicht von 15 m direkt am Kraterrand (fast vollständiger Tuffwall) bis zu 0,2 mm im rund 20 km entfernten Meerfelder Maar. Seit 1926 gewinnt das Wasserwerk des Landkreises Cochem-Zell mit Hilfe von 8 Brunnen Trinkwasser aus dem 39 m tiefen Maarsee. Von den jährlich gewonnenen 700.000 m3 Trinkwasser profitieren rund 30.000 Einwohner.

Das Maar liegt genau auf einer SE-NW-Störung im Grundgebirge. Südwestlich davon stehen unterdevonische, graugrüne Sand- und Siltsteine – teilweise quarzitisch – der Reudelsterz-Schichten an, nordöstlich ist die unterdevonische, ungegliederte Ulmen-Stufe mit Sand-, Siltsteinen und Tonschiefern. Maartuffe überdecken das Unterdevon.

Koordinaten: 50° 12´48´´ N  /  06°58´10´´ E
Höhenlage: 420  m
Ovale Trichterform: 510 m (NW-SE), senkrecht dazu 350 m
Trichter-Tiefe: 86  m
Trichter-Alter: 10.000  Jahre
See-Durchmesser:  340 m (N-S) und 225 m (W-E)
See-Oberfläche: 55.000 m2
See-Tiefe: 39  m

Eichholzmaar – das renaturierte Maar

Das Institut für Physische Geographie der Universität Frankfurt hat 2004 eine rund 25 m tiefe Kernbohrung im Zentrum des damals noch trockenen Maares niedergebracht. In diesem Bohrkern konnte eine Abfolge von eiszeitlichen Schuttablagerungen und jüngeren, warmzeitlichen Seeablagerungen nachgewiesen werden. Diese ca. 16 m mächtigen Seeablagerungen belegen die sichere Existenz eines Maarsees über einen längeren Zeitraum. In der Tranchot-Karte dieser Region von 1811 wird das Eichholz-Maar noch als der mit Wasser gefüllte Gussweiher bezeichnet. Seit der Römerzeit wurde der Maartrichter nachweislich von den Menschen genutzt. Er wurde mehrmals trockengelegt und dann wiederum für die Fischzucht aufgefüllt. 2007 / 2008 wurde der Maarsee renaturiert, d.h. er wurde abermals mit Wasser befüllt. Dazu wurde der vorher durch das Trockenmaar fließende Gussbach aufgestaut.

Das Grundgebirge besteht hier aus unterdevonischen Sandsteinen der Klerf-Schichten aus der Unterems-Stufe (405 Mio. Jahre). Sie werden als Wattenmeer-Ablagerungen interpretiert. Am NW-Rand des Maares stehen noch Reste von Flussablagerungen aus dem Buntsandstein (ca. 235 Mio. Jahre) an.

Koordinaten: 50°16´27´´ / 06°33´84´´
Höhenlage: 483 m
Trichter-Durchmesser in E-W-Richtung: ca. 125 m
Trichter-Durchmesser in N-S-Richtung: ca. 115 m
Trichter-Tiefe: ca. 25 m
Maar-Seegröße heute: ca. 1 ha
Maar-Seetiefe heute ca. 2,20 m
Maar-Alter: Laacher-See-Tephra in 12 m Tiefe erbohrt, bedeuten ca. 13.000 Jahre, u.U. sogar 100.000 Jahre, da die anderen Maare dieser Region wahrscheinlich aus dem Altquartär stammen.

 

 

Museen im Natur- und Geopark Vulkaneifel

Vulkanhaus Strohn mit Vulkancafé

Experimentieren, Anfassen und Ausprobieren. Grundlegende vulkanische Phänomene werden anhand von Beispielen aus der Umgebung von Strohn verdeutlicht. Kleine Experimente, in Erlebniswänden verborgene Exponate und begehbare Erlebnisräume bieten vielerlei erstaunliche Effekte. Instruktive Grafiken und Großfotos aktiver Vulkane vermitteln anschaulich wissenschaftliche Zusammenhänge.

Hauptstr. 38
D-54558 Strohn
Tel. 06573 953721
Email: info@vulkanhaus-strohn.de
www.vulkanhaus-strohn.de

 

Eifel Vulkanmuseum in Daun

Das Eifel-Vulkanmuseum wurde 1996 eröffnet, als erstes Vulkanmuseum Deutschlands. Es zeigt und erklärt dem Besucher die spannende Welt der Eifelvulkane und der Vulkane weltweit, anhand von Bildern, Tafeln, Modellen und von Originalgesteinen und -mineralien.

Leopoldstr. 9
D-54550 Daun
Tel. 06592 985353
www.vulkaneifel.de/eifel-vulkanmuseum

 

Maarmuseum in Manderscheid

Das Maarmuseum zeigt Ihnen mit modernen Medien zum Miterleben und Anfassen die Geschichte der sagenhaften Eifler Seen, die aus Vulkanausbrüchen entstanden. Darüber hinaus bietet das Maarmuseum seinen Besuchern ein vielfältiges Programmangebot geologisch-biologischer Exkursionen.

Wittlicher Str. 11
D-54531 Manderscheid
Tel. 06572 920310
www.maarmuseum.de

 

Naturkundemuseum Gerolstein

Mitten im alten Stadtkern von Gerolstein, unterhalb der Löwenburg, steht das größte und älteste Geomuseum der Eifel, das Naturkundemuseum Gerolstein. Der spätbarocke Bau von 1749 des ehemaligen Rathauses beherbergt heute das geologische Erbe der Region mit Vulkangesteinen und Mineralen, mit Fossilien wie den Trilobiten und dem Eifelosaurus, mit einer Steinzeitabteilung, mit der interaktiven Waldabteilung und mit der umfangreichsten Schmetterlingssammlung in RLP. Und wer die „Dicke Berta“ heben kann, der darf sie mitnehmen!

Jeden Sonn- und Feiertag mit 20-minütiger Multivisionsshow „Die Entstehung der Eifel – eine geologische Zeitreise“

Ansprechpartner: Dr. Peter Bitschene

Naturkundemuseum Gerolstein
Hauptstr. 72
54568 Gerolstein
Tel.: 06591-9899459
Fax: 06591-9899460
email: info@naturkundemuseum-gerolstein.de
Website: http://www.gerolsteiner-land.eu/index.php/themen/museen

 

 

Die touristischen Ansprechpartner im Natur- und Geopark Vulkaneifel

Eifel Tourismus GmbH

Kalvarienbergstraße 1
54595 Prüm
Tel.: (+49) +49 6551 / 9656-0
Fax: (+49) +49 6551 / 9656-96
info@eifel.info
www.eifel.info

Die Eifel Tourismus (ET) GmbH mit Sitz in Prüm und Bad Münstereifel bündelt und koordiniert alle in den Regionen vorhandenen Kräfte und tritt nach außen als zentrale Marketing-Organisation der Eifel auf.

 

GesundLand Vulkaneifel

GesundLand Vulkaneifel GmbH
Leopoldstraße 9a · 54550 Daun
Tel +49 (0) 6592 951 370
Fax +49 (0) 6592 951 320
www.gesundland-vulkaneifel.de

mit den Tourist-Informationen in Daun, Manderscheid und Bad Bertrich.

 

Ferienregion Gerolsteiner Land

Mineralwasser, Radsport und Dolomiten – diese Begriffe sind eng mit Gerolstein verbunden. Und das Gerolsteiner Land hat noch vieles mehr zu bieten: beispielsweise Höhlen aus der Steinzeit und Burgen aus der Ritterzeit.

Tourist-Information Gerolsteiner Land
Bahnhofstraße 4 · 54568 Gerolstein
Tel +49 (0) 6591 94991-0
www.gerolsteiner-land.de

 

Ferienregion Hillesheim

Mörderisch schön – so titelt die Krimihauptstadt Hillesheim über ihr Ferienangebot Ob „Urlaub hinter Gittern“ oder auf Indiziensuche auf dem „Eifelkrimi-Wanderweg“ – für eine ordentliche Portion Spannung ist allzeit gesorgt!

Urlaubsregion Hillesheim/Vulkaneifel e.V.
Am Markt 1 · 54576 Hillesheim
Tel +49 (0) 6593 809 200
www.krimiland-eifel.de
www.hillesheim.de

 

Ferienregion Kelberg

Als Partner der Erlebnisregion Nürburgring steht natürlich Motorsport auf dem Programm. Weit ruhiger geht es in der herrlichen waldreichen Landschaft zu, die man zum Beispiel auf der Geschichtsstraße erwandern kann.

Tourist-Information Kelberg
Dauner Straße 22 · 53539 Kelberg
Tel +49 (0) 2692 872 18
www.vgv-kelberg.de
www.geschichtsstrasse.de

 

Ferienregion Oberes Kylltal

Neben dem Thema Geologie, das sich vor allem rund um Steffeln mit dem Vulkangarten und dem Eichholzmaar offenbart, bieten sich erfrischende Freizeitaktivitäten am Kronenburger See oder Eifel-Rundflüge vom Dahlemer Binz aus an.

Tourist-Information Oberes Kylltal
Burgberg 22 · 54589 Stadtkyll
Tel +49 (0) 6597 2878
Fax +49 (0) 6597 4871
www.obereskylltal.de

 

 

Teilnahme an Programmen

Der Naturpark nimmt am Programm Naturpark-Schulen teil.

Der Naturpark nimmt am Programm Naturpark-Kitas teil.

Kontakt

Naturpark Vulkaneifel
Mainzer Str. 25
54550 54550 Daun
Tel.: 06592/933-203
Fax: 06592/985033