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Naturparke in Deutschland

Der Naturpark Südharz umfasst 2 Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland. Im südlichen Teil bestimmt die Südharzer Gipskarst die Landschaft. Die Besonderheit beruht auf der spezifischen Geologie und Biotopausstattung und ist ein Naturraum von bundeswei-ter Bedeutung. Der nördliche Teil des Naturparks wird von dem steil aufragenden Gebirgs-rand des Harzes geprägt. Plateaulagen im Bereich Sophienhof werden als Almen genutzt. Eine nachhaltige Entwicklung der Region durch sanften Tourismus, die Besinnung auf regi-onal erzeugte Produkte, Bildungsangebote und die weitere Entwicklung der Natur- und Kulturlandschaft gibt der Region Südharz neue Impulse.

Gründungsjahr: 2010
Geographische Lage: Norden Thüringens, zwischen der Kreisstadt Nordhausen und den angrenzenden Bundesländern Niedersachsen und Sachsen-Anhalt
Größe: 267 km²
Landschaften: er ist bewaldet und von Weiden und Äckern bedeckt., Erdfälle und Dolinen; Besonderheit: Südharzkarst ist ein grüner Karst, Karsterscheinungen, Quellen und Schwinden, reichhaltiger Flora, Südabfall des Unterharzes mit Buchenwäldern; Gipskarstlandschaft mit Trockenrasen und Karstbuchenwäldern, wie Höhlen

Das Gebiet

Hügelige Gipskarstlandschaft, dicht bewaldete Harzhöhen mit reichem Buchenbestand, schützenswerte Lebensräume für seltene Pflanzen und Tiere: hier treffen die Südausläufer des Harzes auf den Zechsteingürtel, der für eine faszinierende grüne Karstlandschaft sorgt, die in dieser Form einmalig in Europa ist. Der Naturpark Südharz ist das ideale Ausflugsziel für Naturliebhaber. Auf einer Fläche von 26.700 Hektar erstreckt er sich über den nördlichen Teil des Landkreises Nordhausen und grenzt an die bestehenden Naturparke im Harz.

Aktiv
Wer gerne wandert, kann wunderschöne Touren auf naturbelassenen Pfaden mit unzähligen eindrucksvollen Aussichten erleben. Eine besondere Lust zum Wandern weckt die Harzer Wandernadel, die mit 222 Stempelstellen zu Aussichtpunkten und Naturschauspielen quer verstreut über den Harz lockt. Sehenswert ist ebenso das Grüne Band an der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Hier konnte sich über Jahrzehnte die Natur ungestört entfalten. Dieser längste Biotop-Verbund Europas lässt sich auf dem Harzer Grenzweg erwandern, durch die Zorgeniederung bei Ellrich hinauf ins waldreiche Gebirge, auf verschlungenen Pfaden bis zum Großen Ehrenberg. Der wohl wichtigste Wanderweg im Naturpark ist der Karstwanderweg, der auf 250 Kilometern die Harz-Bundesländer Thüringen, Sachsen-Anhalt und Niedersachsen verbindet. In Zehntausenden von Jahren ist eine Region mit einem geologischen Reichtum und biologischer Vielfalt entstanden. Zu den beeindruckenden Karstphänomenen in der Region gehören beispielsweise die Salzaquelle in Nordhausen, große wassergefüllte Erdfälle zwischen Liebenrode und Steinsee, die Hörninger Sattelköpfe und die Gipshöhle Kelle bei Appenrode. Wer das Fahrrad den Wanderschuhen vorzieht, findet ebenfalls gute Bedingungen vor – von Naturwegen bis hin zu asphaltierten Fahrradwegen. Viele Streckenvorschläge und Tipps rund um das Radeln in der Region Nordhausen gibt der Kreisverband des ADFC. Ein besonderer Schwerpunkt ist vor allem im bergigen Südharz das Mountainbiken. Der einzige Fernradweg der Region ist der Harzrundweg, der auf 310 Kilometern das Mittelgebirge umkreist. Gekennzeichnet mit einer radelnden Hexe durchläuft der Weg zahlreiche Orte des Naturparks Südharz, darunter Ellrich, Ilfeld, Neustadt, Buchholz, Rodishain und Stempeda.

Blühende Pracht
Wer im Frühjahr durch den Naturpark Südharz streift, kann besonders entlang des Karstwanderweges in den Karstbuchenwäldern prächtige Frühblüher entdecken. Am Boden breiten sich ganze „Teppiche“ von Windröschen, Leberblümchen, Lerchensporn und Bärlauch aus. Der Bärlauch in den Dolinen und Erdfällen der Südharzer Karstlandschaft ist nach dem Winter oft das erste Grün in den Wäldern. Farbenfrohe Akzente erhalten die erwachenden Wäldern des Naturparks auch durch das Gelbe Windröschen und das Leberblümchen. Besonders wertvolle Biotope sind, die Magertrockenwiesen, die Heimat zahlreicher seltener und geschützter Pflanzenarten sind. Hier blühen zwischen Mai und Juli nahezu die Hälfte aller einheimischen und schützenswerten Orchideen, wie zum Beispiel die Fliegenragwurz oder das Knabenkraut. Während sich im Herbst die Buchenwälder an den Harzrandhöhen in einem faszinierenden Farbspiel präsentieren, verzaubern Thymian und Enzian die Luft der Karstlandschaft mit ihren mediterranen Düften und der Fransen-Enzian entfaltet seine volle Blüte.

Schützenswerte Tierwelt
Seltene Tierarten wie Uhu, Schwarzstorch, Siebenschläfer, Haselmaus und Feuersalamander sind im Naturpark Südharz zu Hause. Zahlreiche Fledermausarten finden in Höhlen und Klüften sowie in totholzreichen Karstbuchenwäldern ideale Quartiere. Auch heimliche Arten wie Wildkatze und Luchs haben eine Heimat im Harz gefunden.

Viele dieser besonderen Lebensräume sind durch die Vegetation im Gipskarst entstanden. Alleine im Alten Stolberg, auf dem Himmelsberg und den Sattelköpfen gibt es über 400 Schmetterlings- und mehr als zehn Heuschreckenarten.

Unter Volldampf
Einmalig ist der Naturpark Südharz auch aus einer anderen Perspektive – denn ihn durchzieht ein besonderes Schienennetz: Ganz gemütlich lässt sich die bezaubernde Landschaft mit einer schnaufenden Dampflok der Harzer Schmalspurbahnen erkunden. Gut 140 Kilometer beträgt die Streckenlänge im Harz – das längste zusammenhängende Schmalspurnetz Europas. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 25 Kilometern in der Stunde tuckern die Loks seit mehr als einem Jahrhundert durchs Gebirge.

 

Naturschutz

Der Naturpark Südharz beinhaltet 2 Landschaftsschutzgebiete, 8 Naturschutzgebiete, 12 Natura 2000 Gebiete, 35 Flächennaturdenkmale einschließlich zweier Vogelschutzgebiete. Die eindrucksvolle Gipskarstlandschaft beherbergt bedrohte und endemisch vorkommende Pflanzenarten. Dazu gehören Echtes Fettkraut (Pinguiciula voulgaris), Spieß-Weide (Salix hastata), Nadelröschen (Fumana procumbens), Schmalblättriges Brillenschötchen (Biscutella laevigata), Felsen Schaumkresse (Caraminopsis petraea), Alpen Gänse Kresse (Arabis alpina) sowie eine Fülle anderer seltener Pflanzen und Tier Arten. Durch die fehlende extensive Bewirtschaftung von Trocken- und Halbtrockenrasen kam es zu einer zunehmenden Verbuschung und Verfilzung der Flächen und zu einem Rückgang der Artenvielfalt. Dem soll mit kleinflächiger extensiver Pflege der Flächen durch Mahd der Wiesen und die extensive Beweidung durch Harzer Rotvieh sowie mit Wanderschäferei entgegengewirkt werden. Entbuschungsmaßnahmen auf mageren Trockenrasenstandorten bieten dafür erst die Voraussetzungen für die Beweidung der Flächen. Die Pflege von Streuobstwiesen nebst Baumpflege, Nachpflanzung und der Vermarktung des Obstes steht weiterhin auf der Agenda der nachhaltigen Entwicklung des Gebietes. Durch Jahrzehntelangen Bergbau wurde die Landschaftsstruktur im Südharz beeinflusst. Eine wichtige Aufgabe der Landschaftspflege stellt daher die Revitalisierung der Lebensraumvielfalt auf den vom Gipsabbau geschädigten Flächen  dar.

Besucherinformationen

Tourismusinformation

Touristinformation Nordhausen
Markt 1
99734 Nordhausen

Touristinformation Neustadt
Stolberger Straße 3
99762 Neustadt/ Harz

 

Aktiv vor Ort

Ein Tag vor Ort

Unsere Tour startet an der Harzer Schmalspurbahn am Nordbahnhof in Nordhausen. Mit dem Dampfzug fahren wir bis zum Haltepunkt Netzkater und wandern auf gut ausgeschilderten Wegen nach Sophienhof. Auf der Ziegenalm lassen wir uns regionale Köstlichkeiten schmecken und erholen uns von der Wanderung. In Richtung Eisfelder Talmühle steigen wir auf schönen Wegen wieder ab. Nach einer Erfrischung geht’s mit der Schmalspurbahn zurück nach Nordhausen, wo wir den Abend kulturvoll im Theater genießen.

Eine Woche vor Ort

Ausgangspunkt für die Erlebniswoche ist der heilklimatische Luftkurort Neustadt am Harz.

Montag: Wandern im grünen Karst, über Wetterfahne nach Rüdigsdorf, auf dem Pilgerweg via Romea und Karstwanderweg nach Nordhausen zum Park Hohenrode, Stadtpark mit Gondelbistro, dort Einkehr und mit ÖPNV zurück nach Neustadt,

Dienstag: Wanderung über das Felsentor zur Neustädter Talsperre, weiter über Burgruine Hohnstein mit Einkehr in die Burgschänke, über Waldbad, Kneipstation und Gondelteich zurück ins Hotel, Wellness- Ausklang im Hotel

Mittwoch: Ausleihe eines Fahrrades, auf dem Harzer Radrundweg Richtung Ilfeld, Harzer Sagenpfad, Braunsteinhaus mit Einkehr, über Appenrode zum Naturdenkmal Kelle, zurück über Woffleben und Niedersachswerfen nach Neustadt

Donnerstag: Wanderung auf den Poppenbergturm, über Brockenblick nach Netzkater mit Einkehr, Besuch des Schaubergwerks „Rabensteiner Stollen“, weiter zum Naturdenkmal Nadelöhr nach Ilfeld und zurück mit ÖPNV nach Neustadt

Freitag: Radwandertour zur Ruine Ebersburg, Einkehr in der Sägemühle, weiter zur Iberg Talsperre nach Stempeda über den „Alten Stolberg“, Stein 100 und über den Lutherweg nach Stempeda und zurück nach Neustadt, Ausklang des Tages auf dem Neustädter Golfplatz

Samstag: Wanderung auf die Ziegenalm nach Sophienhof, Besichtigung und Einkehr im Ort, Abstieg zur Eisfelder Talmühle, Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn, Besuch einer Theateraufführung in Nordhausen

Sonntag: Besuch der Gedenkstätte Mittelbau Dora mit Führung , Erkundung des Kohnstein Wanderung zum NSG Sattelköpfe (Rundweg/ Karstwanderweg) mit Abstecher zur Salzaquelle, Erholung im Badehaus.

 

Barrierefrei besuchen

Die Ziegenalm in Sophienhof kann barrierefrei erkundet werden. Auf dem Plateau der Alm queren gute Schotterwege die Weidegründe seltener Ziegenrassen und Wildtiergatter.

Anreise

Mit der Bahn:
DB Bahnhöfe Nordhausen, Ellrich, Niedersachswerfen, Woffleben
Harzer Schmalspurbahn ab Nordhausen über Niedersachswerfen, Ilfeld bis Sophienhof

Mit dem Auto:
PKW über die A 38, A 71, B 4 (auch Fernbusanbindung)

Kontakt

Naturpark Südharz
Burgstraße 34
99762 Neustadt / Harz