Dort, wo sich die Donau über mehrere Millionen Jahre tief in das Kalkgestein des Weißjuras eingeschnitten hat, liegt der Naturpark Obere Donau. Hier ragen manche Felsen bis zu 200 Meter hoch in den Himmel und bieten atemberaubende Ausblicke über die Landschaft.
Der 1980 gegründete und 2005 erheblich erweiterte Naturpark Obere Donau liegt im Süden Baden-Württembergs, abseits der großen Verdichtungsräume. Die 1350 km² umfassende Fläche des Naturparks ist weitgehend ländlich geprägt, die größte Stadt Tuttlingen hat gerade einmal 35.000 Einwohner. Rund 40 % der Naturparkfläche werden landwirtschaftlich genutzt. 47 % der Naturparkfläche werden von Waldflächen eingenommen.
Das geologische Bild des Naturparks bestimmen auf weiten Strecken die harten Kalke des Weißjuras. Im Westen tritt im Bereich des Albtraufs der Braunjura zutage, im Südosten bestimmen quartäre Schotter und Moränen der Risseiszeit das geologische Bild und lassen eine ganz andersartige Landschaft entstehen. Ein geologisches Phänomen von internationaler Bedeutung sind die Donauversickerungsstellen bei Immendingen und Fridingen. Hier verliert die Donau an zahlreichen verkarsteten Stellen des Untergrundes an bis zu 200 Tagen ihr gesamtes Wasser, um dann in der 12 km entfernten Aachquelle wieder auszutreten und dem Rhein zuzufließen. Weitere Karstphänomene sind unzählige Höhen, Trockentäler und Dolinen.
Im Donautal reiht sich an vielen Stellen Fels an Fels. Dies ist auch der Grund weshalb sich viele seltene Pflanzenarten teilweise als Überbleibsel aus anderen Klimaepochen, hier im Donautal halten konnten und mit Wanderfalke, Uhu, Dohle und Kolkrabe einige bemerkenswerte Vogelarten gar nicht so selten vorkommen. Deshalb sind die Felsen zunächst einmal grundsätzlich für das Klettern gesperrt. Um dennoch das Klettern vor der Haustüre in einem sehr anspruchsvollen Klettergebiet ermöglichen zu können, wurden umfangreiche Kletterregelungen erarbeitet. Auch für das Kanu fahren auf der Donau gibt es Regelungen und ein hauptamtlicher Naturpark-Ranger sowie eine ganze Schar an saisonalen Sommer-Rangern sorgen für eine optimale Information der Besucher und einen möglichst harmonischen Umgang der Erholungssuchenden mit der Natur.
Ein umfassendes, markiertes Wegenetz, darunter zahlreiche zertifizierte Fern- und Rundwanderwege, sorgt dafür, dass Besucher diese Landschaft in ihrer Schönheit und ihrem Erholungswert entdecken können, ohne dass die Natur ihre Ruhezonen verliert. Zu den attraktivsten Radtouren im Naturpark zählt sicherlich der Donautal-Radweg von Immendingen bis Ertingen.
Der Erhalt und die Pflege der Heckenriegellandschaften sowie der typischen Wacholderheiden sind eine wichtige Aufgabe des Naturparks. Durch Schäferei, naturverträgliche landwirtschaftliche Nutzung und die finanzielle Förderung von Landschaftspflegemaßnahmen sollen diese Landschaftsbilder auf Dauer bewahrt werden. Getreu dem Motto „Erhalt durch Nutzung“ besteht seit dem Jahr 1998 die Initiative „Naturpark-Lebensmittel“, die in Zusammenarbeit von Landwirten, Gastronomen, Naturschutzverbänden, Behörden und der Naturparkgeschäftsstelle ein Herkunfts- und Qualitätslabel für landwirtschaftliche und kunsthandwerkliche Produkte entwickelt hat. Produkte einer kleinen Genossenschaft sind beispielweise Beuroner Filz, Strickwolle, Teppiche oder Naturpark-Apfelsaft oder Naturpark-Apfelessig).
Wolterstr. 16
88631 Beuron
Tel.: (+49) 07466 / 92800
Fax: (+49) 07466 / 928023
Öffnungszeiten:
April bis Oktober:
Montag – Freitag: 08:30 – 16:30 Uhr
Dienstag: 08:30 – 16:30 Uhr
Mittwoch: 08:30 – 16:30 Uhr
Donnerstag: 08:30 – 16:30 Uhr
Freitag: 08:30 – 16:30 Uhr
Samstag/Sonntag: 13:00 – 17:00 Uhr
November bis März:
Montag – Freitag: 09:00 – 16:00 Uhr
Schwerpunkte: Ausstellung, Gewässerökologie, Waldführungen, Veranstaltungsprogramm