Naturschutzgebiet Seewald im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft. © Bernd Tanneberger

Naturparke in Deutschland

Im Wald und auf der Heide.

Landschaftliche Vielfalt ist das Markenzeichen des Naturparks. So finden sich Wald, Moor, Streuobstwiesen und Bergbaufolgelandschaft jeweils in unmittelbarer Nachbarschaft. Seinen Namen verdankt der Naturpark jedoch den weiten Heideflächen im Naturschutzgebiet „Forsthaus Prösa“. Hier kann man von Mitte August bis Anfang September verschiedene Farbnuancen von hellrosa bis dunkelviolett blühender Heide erleben.

Gründungsjahr: 1996
Geographische Lage: im Süden Brandenburgs, Südlichster Naturpark in Brandenburg
Größe: 484 km²
Landschaften: Bergbaufolgelandschaft, Bergbaufolgelandschaften, Fließgewässer, Flussläufe Schwarze und Kleine Elster, Heide, Heiden, Moor, Nadelwälder, Streuobstwiesen, Wald

Das Gebiet

Im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft finden Sie das größte Streuobstgebiet in Brandenburg. Diese Landschaft ist keineswegs nur etwas fürs Auge oder für obsthungrige Mägen. Streuobstwiesen sind kleine Naturparadiese und Lebensraum für spezielle Tier- und Pflanzenarten.  Der Pomologische Schau- und Lehrgarten in Döllingen ist die zentrale Anlaufstelle der Streuobstregion. Hier wachsen nicht nur etwa 400 verschiedene Obstsorten. Jährliche Veranstaltungen wie Blütenfest und Apfeltag präsentieren die Obstbauregion und werben vor allem für den Erhalt alter, regionaler Sorten.

In unmittelbarer Nachbarschaft der großen Heideflächen liegt „Der Loben“. Er ist eins der größten noch intakten Moorgebiete in Südbrandenburg.

Anders präsentieren sich die Hinterlassenschaften des Braunkohleabbaus. Die jetzt stillgelegten Gruben und Restseen haben sich zu Naherholungsgebieten oder zu wertvollen Refugien für die Natur entwickelt. Weiträumige, unzerschnittene Waldgebiete sind die Voraussetzung, dass auch bedrohte Arten hier relativ ungestört ihren Nachwuchs aufziehen können.

Naturparkhaus Bad Liebenwerda
Das Naturparkhaus in Bad Liebenwerda ist ein zentraler Anlaufpunkt für den Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft und offen für Einheimische, Touristen, Kurgäste, Natur- und Heimatinteressierte und Schulklassen. Derzeit erfahren Sie im Naturparkhaus viel Interessantes zum Thema Wasser.

Wenn Sie sich aktiv am regionalem Forschungsthema zum Wasserhaushalt beteiligen möchten, dann können Sie dies über das Bürgerforschungsprojekt “LassWissen”. Dazu erhalten Sie im Naturparkhaus eine kostenlose Forschungsbox. Damit, und mit der LassWissen-App, können Sie entlang der Kleinen Elster Informationen über Wasserpegelstände, Libellensichtungen und Landschaftsmomentaufnahmen an ausgewählten Fotopunkten sammeln.

Über die App werden die Daten an das Forschungsinstitut für Bergbaufolgelandschaften (FIB) e. V. in Finsterwalde gesandt und dort ausgewertet. Sie stehen der langfristigen Landschaftsforschung zur Verfügung und sollen helfen, Antworten auf wichtige Fragen mit Bezug auf die Landnutzung, Klima- und Bergbaufolgen und dem nachhaltigen Umgang mit der Ressource Wasser zu finden.

Pomologischer Schau- und Lehrgarten Döllingen
„Wintergoldparmäne“, „Gellerts Butterbirne“ oder „Werdersche Glaskirsche“ haben hier neben etwa 150 weiteren alten und neuen Obstsorten ihr Refugium. Seit dem Jahr 2000 ist der Pomologische Schau- und Lehrgarten das Zentrum der einstigen und heutigen Streuobstregion um Döllingen und Hohenleipisch.

Die vielen hochstämmigen Apfel-, Birn – und Kirschbäume, die Pflaumen, Aprikosen, Haselnüsse, Walnüsse und Pfirsiche mit ihren unterschiedlichen Blühzeiten tauchen die Region jährlich während der Frühlingszeit in ein duftendes Blütenmeer. Diese Anlage ist in Brandenburg einmalig.

Besucher können die Entwicklung der Obstbäume von ihrer Wildform bis zu den neuesten Züchtungen verfolgen, Rat einholen und sich über Sorteneigenschaften informieren.

Übrigens: Die griechische Göttin Pomona soll sich vor etwa 3.000 Jahren um das Veredeln von Obstbäumen verdient gemacht haben. Die Lehre von der Obstkunde heißt deshalb „Pomologie“.

Naturschutz

Zahlreiche Projekte konnte der Naturpark seit seinem Bestehen im Sinne des Naturschutzes umsetzen. So wurden, im von Austrocknung bedrohten Lobenmoor, Stauwerke und Sohlschwellen eingebaut. Damit verringerte sich der Wasserabfluss in den alten Gräben deutlich und das Moor erholt sich inzwischen zusehends und kann seine Funktionen als Wasser- und Kohlenstoffspeicher wieder ausüben.

Ebenfalls dem Wasserrückhalt in der Region diente die Wiederherstellung von elf einstigen Flussschleifen an der Kleinen Elster. In den 1960er Jahren war das Flüsschen begradigt worden. In einem Projekt hat der Naturschutzfonds Brandenburg mehrere alte, vom Fluss abgeschnittene Flussschleifen wieder an das Gewässer angeschlossen. Dadurch ist die Kleine Elster nun wesentlich abwechslungsreicher und bietet zudem hoch spezialisierten Arten einen wertvollen Lebensraum.

Außerdem wurde das Flussbett strukturreicher gestaltet. Buhnen, Sand- und Kiesschüttungen wurden eingebaut oder Wurzelstubben in das Flussbett eingefügt. Durch die unterschiedliche Strömung und den neu geschaffenen Rückzugsmöglichkeiten profitieren zum Beispiel seltene Fischarten wie Bitterling und Schlammpeitzger.

Das Auerhahn-Projekt, das von der Verwaltung und dem Förderverein des Naturparks wesentlich mitgetragen wird, setzt sich seit 2012 dafür ein, dass in den hiesigen Wäldern wieder Bedingungen herrschen, die das Auerhuhn zum Leben braucht. So wurde unter anderem das Entstehen lichter Mischwälder mit üppigen Beerstrauchschichten gefördert, in denen Auerwild Nahrung findet und genug Sichtraum hat, um Feinde früh zu erkennen.

Ziel des Projektes ist nicht allein die Wiederansiedlung dieser populären Art. Denn von den Maßnahmen zur Schaffung geeigneten Lebensraums profitieren auch andere Tierarten.

Weitere Artenschutzprojekte des Naturparks Niederlausitzer Heidelandschaft galten unter anderem der Arnika, die Großen Wiesenknopf und der Kreuzotter.

Besucherinformationen

Besucher- und Informationszentren

Besucherinformationszentrum `erlebnisREICH Naturpark`
Schlossplatz 1
03253 Doberlug-Kirchhain
Tel: 035322 518066
info@naturpark-nlh.de

Naturparkhaus Bad Liebenwerda
Markt 20
04924 Bad Liebenwerda
Tel: 035341 615-0
Fax: 035341 615-14
www.niederlausitzer-heidelandschaft-naturpark.de
np-niederlausitzer-heidelandschaft@lfu.brandenburg.de

Tourist-Informationen

Tourist-Information Bad Liebenwerda
Roßmarkt 12
04924 Bad Liebenwerda
Tel: 035341 6280
Fax: 035341 62828
www.bad-liebenwerda.de
info@bad-liebenwerda.de

Tourist-Information der Stadt Finsterwalde
Rathaus Markt 1, 03238 Finsterwalde
Tel: 03531 717830
Fax: 03531 717831
www.finsterwalde-touristinfo.de
touristinfo@finsterwalde.de

Tourist-Information und Mobilitätsstation Doberlug-Kirchhain
Bahnhof 1
03253 Doberlug-Kirchhain
Tel:035322 511771
www.doberlug-kirchhain.de
touristinfo@doberlug-kirchhain.de

Aktiv vor Ort

Ein Tag vor Ort

Im Schloss Doberlug befindet sich das Besucherinformationszentrum `erlebnisREICH Naturpark`. Hier findet man Wissenswertes rund um die Landschaften des Naturparks. Man kann vorab Touren planen. Wer in die Geschichte der Region eintauchen möchte, kann sich dann auf eine Radtour begeben und nach den „Spuren der Mönche von Dobrilugk“ suchen. Ausgehend von der einstigen Klosterkirche im Gelände des Doberluger Schlosses lernt man auf einer Rundtour durch ehemalige Klosterdörfer Kirchen aus Feldstein oder Raseneisenstein kennen. Holzskulpturen in den ehemaligen Klosterdörfern demonstrieren welche Handwerke die Zisterziensermönche einst mit in die Region brachten. Das Augenmerk auf der Rundtour liegt auch auf den verschiedenen Naturräumen wie Buchen- oder Fichtenwald, einem alten Steinbruch und Teichlandschaften. Zur Stärkung gibt es frischen, geräucherten, gebratenen oder marinierten Fisch aus der Teichwirtschaft Hammermühle.

Eine Woche vor Ort

Wer Erholung, abseits vom Massentourismus zu schätzen weiß, ist im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft genau richtig. Zahlreiche thematische Rad- und Wanderrouten bieten einen Einblick in die naturparktypischen Landschaftsräume. Im Frühjahr tauchen Streuobstwiesen die Landschaft in ein weißes Kleid und im Spätsommer bezaubert die violette Heideblüte im Naturschutzgebiet Forsthaus Prösa.

Die in das große, unzerschnittene Waldgebiet eingebetteten, blühenden Heideflächen lassen sich am besten zu Fuß erleben. Ausgehend von sechs Waldparkplätzen kann man auf ausgeschilderten Wegen in das Naturschutzgebiet Forsthaus Prösa wandern. Mit etwas Glück bekommt man vielleicht den Auerhahn zu Gesicht, der seit 2012 hier wieder angesiedelt wurde.

Eher nass ist es östlich davon. Das Moorgebiet des Lobens bietet einen Einblick in den Lebensraum von Kranich und Sonnentau.

Im Zentrum des Obstanbaus in der Region steht der Pomologische Schau- und Lehrgarten in Döllingen. Hier erfahren Sie alles rund um den Obstanbau in der Region aus der Vergangenheit bis in die Gegenwart und noch einiges mehr.

Ganz anderer Natur ist eine Exkursion durch die Bergbaufolgelandschaft Grünhaus. Hier lässt sich beobachten, wie die Natur die sandigen offenen Böden wieder zurückerobert.

Die Radtouren „Auf den Spuren der Mönche von Dobrilugk“, der Storchenrundweg oder „Einblicke in die Sagenwelt“ sind nur ein kleiner Auszug weiterer Aktivangebote des Naturparks.

Ob zu Fuß, per Rad, zu Pferd oder mit dem Kremser – hier ist vieles möglich. Kleine und größere Museen, Schwimmen im Waldbad Zeischa oder Grube Erna, eine Paddeltour auf der Schwarzen Elster sind nur einige der Angebote, die im Naturpark genutzt werden können. Kulturelle Veranstaltungen, Konzerte, Puppentheaterfestival oder der Niederlausitzer Apfeltag runden den Aufenthalt ab.

Barrierefrei besuchen

  • Pomologischer Schau- und Lehrgarten Döllingen – Rundweg bedingt barrierefrei;
  • Besucherinformationszentrum `erlebnisREICH Naturpark` im Schloss Doberlug
  • Barrierefreie Übernachtung und Angebote im „Blauhaus“ Herzberg (liegt außerhalb der Naturparkgrenze – von hier aus aber Touren ins Gebiet möglich
  • Kremserunternehmen Schindler rollstuhlgeeignet

Anreise

Erreichbar über die Bahnkreuze Elsterwerda, Doberlug-Kirchhain und Falkenberg, weitere kleine Bahnhöfe vorhanden

Anbindung über die B 101, B 183, B 169

Kontakt

Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft
Markt 20
04924 Bad Liebenwerda
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