Fichtelberg pixabay

Naturparke in Deutschland

Der Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“ gehört mit 1495 km² und 290000 Bewohnern zu den dicht besiedelsten Gebirgen Europas. In höheren Lagen sind zahlreiche Pflanzen und Tiere gefährdet. Die Kammlagen sind ergiebige Wassereinzugsbereiche 8 von 9 Talsperren dienen der Trinkwasserversorgung. Gäste können sich durch vielfältige Publikationen über den Naturpark „Erzgebirge/Vogtland“ informieren.

Gründungsjahr: 1996
Geographische Lage: (1) Teile der höheren Lagen des Ost-, Mittel- und Westerzgebirges sowie der mittelhohen Lagen des Vogtlandes werden zum Naturpark erklärt.
Größe: 1495 km²
Landschaften: artenreiche Bergwiesen, hecken- und steinrückenreiches Offenland, Hochmoore und Hochmoorregenerationsflächen, ihre Randzonen und Verlan-dungsbereiche, naturnahe Standgewässer, naturnahe Waldbestände, Quellgebiete und Quellbäche

Das Gebiet

Das Erzgebirge/Krušné hory bildet eine natürliche Grenze zwischen dem böhmischen Egertal und dem sächsischen Muldenland. Durch die Absenkung des Ohře-/Egergrabens im Tertiär wurde die Erzgebirgsscholle über 30 Mio. Jahre mehr als 1000 m angehoben. Keilberg/Klínovec (1244 m) und Fichtelberg (1215 m) sind die höchsten Erhebungen. Das dichte Gewässernetz – komplett zum Einzugsgebiet der Elbe/Labe gehörig – schneidet seit 2 Mio. Jahren Täler in die Hochflächen, deren Rücken heute den Gebirgscharakter ausmachen.

Die Besiedlung des Gebietes, Volksbauweise, Architektur, Wirtschafts- und Verkehrsgeschichte sowie den Jahrhunderte währenden Bergbau repräsentiert ein dichter Denkmalbestand.

Herbe Landschaft, Gebirgsklima, reiche Natur und Kultur, Beherbergungs-, Sport- und Wanderangebote begründeten den Ruf als Urlaubsregion. Die Kulturlandschaft des deutsch-tschechischen Erzgebirges ist herausragend und soll durch die Deklaration der Montanregion Erzgebirge als UNESCO–Welterbe gewürdigt werden.

Naturschutz

Der Naturparkträger hat insbesondere

  1. das Pflege- und Entwicklungskonzept unter Beteiligung der Staatlichen Ämter / Verbände / Behörden sowie weiterer vom Staatsministerium für Umwelt und Landesentwicklung zu benennender Beteiligter zu erarbeiten, soweit erforderlich, fortzuschreiben und auf dessen Umsetzung hinzuwirken,
  2. Maßnahmen des Naturschutzes, insbesondere des Schutzes und der Pflege der Pflanzen- und Tierwelt, zu unterstützen,
  3. darauf hinzuwirken, dass das Naturparkgebiet so geschützt, gepflegt und entwickelt wird, dass insbesondere die Vielfalt, Eigenart und Schönheit des Landschaftsbildes erhalten wird, und hat dafür einzutreten, dass die Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes für die Allgemeinheit bewahrt oder wiederhergestellt wird,
  4. die naturverträgliche Erholungsnutzung im Naturpark zu fördern,
  5. die Bevölkerung über den Schutzzweck und die Maßnahmen im Naturpark zu unterrichten.

Besucherinformationen

Aktiv vor Ort

Ein Tag vor Ort

An belebten Orten ist oft eine augenfällige Gestalt zu beobachten. Ein großer, schlanker Mann mit dunklem Haar und Schnurbart, grüner Joppe, ausgerüstet mit Jägertasche und Gewehr. Der aus Pappe gestanzte Stülpner–Karl wirbt um Aufmerksamkeit für seine dramatischen Abenteuer, die das Annaberger Theater in der Naturkulisse der Greifensteine auf die Bühne bringt. Seinen Spuren zu folgen, verspricht eine besondere Erzgebirgstour. Die „Erlebnisburg“ in Scharfenstein, wo Carl Heinrich am 30. September 1762 im „Gänsewinkel“ geboren wurde, widmet dem „Sohn der Wälder“ eine informative Ausstellung. Wer die Tour nicht beenden will, ohne zu wissen, wie es mit dem „Robin Hood des Erzgebirges“ ausgegangen ist, besucht noch sein Grab in Großolbersdorf. Das hat der Erzgebirgsverein in den 1920er Jahren prächtig hergerichtet. Als der Wildschütz am 24. September 1841 starb, war er bitter arm und wurde als Bettler  von Haus zu Haus „reihum geschickt“, um sein Leben nicht auf der Straße auszuhauchen.

Eine Woche vor Ort

Der Weg als Ziel – das Wandern
Zu den ältesten Wanderbeschreibungen durch das Erzgebirge und Vogtland gehören die Spezimina – handschriftliche Studienberichte von 1770 bis 1872 im Altbestand der Universitätsbibliothek der Bergakademie Freiberg. Ein früher Vertreter erzgebirgischer Wanderliteratur ist der Schwarzenberger Finanzprokurator Joseph Lindner, der den Lesern einer 1844 erschienenen Broschüre „Wanderungen durch die interessantesten Gegenden des Sächsischen Obererzgebirges“ empfiehlt. Bedeutsam für die Entwicklung des Wanderns war die Gründung des Erzgebirgsvereins e.V. 1878. Zur Erschließung der Gebirgeschönheiten tragen bis heute die Aussichtstürme und Berggasthöfe bei.

Alles kommt vom Bergbau her…
In den meisten Bergbauorten künden nur noch Relikte und Traditionen von ihm. Technisch und historisch Erhaltenswertes macht Arbeitsbedingungen und Lebensgewohnheiten im Montanwesen früherer Zeiten nacherlebbar. Bergbaukultur wird als Volkskultur und Zeugnis der Geschichte bewahrt.

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www.erzgebirge-tourismus.de/mein-urlaubsplaner/barrierefrei

Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen mbH
SACHSEN BARRIEREFREI
Antje Rennack
Bautzner Straße 45/47
01099 Dresden
Tel.: 0351- 4969306

Anreise

Mit der Bahn:
Vogtlandbahn GmbH; DB RegioNetz Verkehrs GmbH, Erzgebirgsbahn; Freiberger Eisenbahn GmbH

Mit dem Auto:
Über die BAB 72; BAB 4

Kontakt

Naturpark Erzgebirge/Vogtland
Schloßplatz 8
09487 Schlettau