Einführungsseminar Themenworkshops
Bitte melde dich über die Registrierungsseite bei je einem von vier zur Wahl stehenden Workshops am Donnerstag, den 13.03. und Freitag, den 14.04.2023 an. Die Teilnehmerzahl pro Arbeitsgruppe ist auf ca. 15 Personen begrenzt – first come, first served! Bitte gib daher auch eine zweite und dritte Priorität an, für den Fall, dass es mit deinem Wunsch-Workshop nicht klappen sollte.
Und darum geht es in den Workshops:
- Gibt es in Deutschland Platz für echte Wildnis? – Entwicklung von Wildnisangeboten
Lukas Laux, Nationalpark Bayerischer Wald und Sinan von Stietencron, Künstler und Philosoph
„Natur Natur sein lassen“ ist das Leitthema der Nationalparks, nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Eine neue Wildnis soll hier entstehen – doch funktioniert das wirklich und wie lässt sich diese nicht unumstrittene Idee den Menschen näherbringen? Bei einer Wanderung durch die entstehende Wildnis erarbeiten wir gemeinsam Ideen zu „richtig wilden“ pädagogischen Angeboten und Programmen. Wildnis ist ein kultureller Begriff, bei dem es keine klare Definition gibt. In einer philosophischen Runde werden die vielfältigen Facetten dieses Begriffs beleuchtet.
- Medien- und Öffentlichkeitsarbeit in Schutzgebieten – Chancen und Herausforderungen
Julia Reihofer, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit Nationalpark Bayerischer Wald
Über 1,4 Millionen Besucher kommen Jahr für Jahr in den Nationalpark Bayerischer Wald. Dabei informieren sich die Menschen mittlerweile auf völlig verschiedenen Kanälen über das Schutzgebiet. Moderne Kommunikation fängt daher zwar immer noch mit der klassischen Pressemitteilung an, hört dort aber längst nicht auf. Nach einem kurzen theoretischen Einstieg in Medien- und Öffentlichkeitsarbeit allgemein, folgen praktische Übungen zu den Themen Pressemitteilung und Social Media.
- Natur für alle – Wie können wir Naturerleben barrierefrei(er) gestalten? Hans Mühlbauer, Waldführer, Judith Dahlke, Rangerin und Günter Sellmayer, Ranger
Zunächst gehen wir der Frage nach, was körperliche und geistige Behinderungen sind und wie Menschen mit entsprechenden Handicaps die Natur kennenlernen können und was ich als Begleitperson bzw. als Führer einer Gruppe beachten und wissen sollte. Nach diesem theoretischen Teil werden die Rollen verteilt – Rollstuhlfahrer, Blinde oder Menschen mit Sehbehinderung, geistige Behinderung etc. Im Waldspielgelände können dann praktische Erfahrung beim Begehen verschiedener Strecken (wetterabhängig) gesammelt werden. In der Abschlussrunde geht es darum, was ich in meinen „Koffer“ packen kann, wenn wir die Erfahrungen gemeinsam reflektieren.
- Nature Journaling – Zeichnerische Zugänge zur Natur Verena Hillgärtner, Kunst- und Wildnispädagogin, Gründerin von “Wieder Wilder Werden”
Nature Journaling heißt neu Sehen lernen. Mit Stift und Papier üben wir uns wieder darin, genauer zu beobachten und lassen unserer Neugier freien Lauf. Wir stellen die “Fragen hinter den Fragen”, tauchen mit allen Sinnen in unsere Umgebung ein und gehen gemeinsam auf eine spannende Entdeckungsreise. Selbst alltägliche Naturgegenstände werden wieder zu wertvollen Schätzen, die uns ihre Geschichten erzählen. Diese dokumentieren wir in unseren “Natur Journalen” auf ganz individuelle Weise und erschaffen so eine wertvolle Sammlung unserer verbindenden Naturerlebnisse. Im Fokus steht die Freude am kreativen Ausdruck, das Genießen des einfach Da-Seins und das Knüpfen neuer Beziehungen zur Natur in all ihren Facetten.
Themenspezifische Workshops am Freitag, 14. April 2023
- Grenzgänger Wolf – Herausforderungen und Chancen in der Umweltbildung
Petra Jehl, Rangerin, Prof. Dr. Marco Heurich, Nationalpark Bayerischer Wald und Universität Freiburg
2017 ist nach über 150 Jahren wieder ein Wolfsrudel in den Nationalpark Bayerischer Wald zurückgekehrt – das erste freilebende Wolfsrudel Bayerns. Die Rückkehr der einst einheimischen Tierart sorgt nicht nur für Freude, sondern wird gesellschaftlich sehr kontrovers diskutiert. In der Umweltbildung des Nationalparks spielt das Raubtier schon seit Jahren eine wichtige und attraktive Rolle. In diesem Workshop beschäftigen wir uns sowohl mit wölfischen Umweltbildungsangeboten für Kinder und Jugendliche im Nationalpark, als auch mit Angeboten für Erwachsene. Neben dem Erleben von vorhandenen Konzepten und Materialien steigen wir tief in die Wolfsdebatte ein und beschreiten gemeinsam neue, kreative, informative, spielerische und philosophische Wege, um das Thema Wolf noch besser an unsere Zielgruppe zu bringen.
- Die lebendigen Spuren des Todes – Hotspots der Biodiversität Lea Gerhäußer, Studentin Geoökologie, Christian von Hoermann, Projektkoordinator Aasprojekt Bundesamt für Naturschutz, Sofie Hofbauer, Mitarbeiterin Nationalpark Bayerischer Wald
Auch wenn der Tod ein Teil des Lebens ist, findet man ihn und seine Spuren nur selten in der Landschaft. Lange herrschte die Vorstellung, dass in einem gesunden Wald keine toten Bäume oder gar tote Tiere vorkommen. Doch genau diese Spuren des Todes sind Hotspots der Biodiversität und als solche wichtig für die natürlichen Prozesse des Waldes. Grund genug sich Tod und Zersetzung einmal genauer anzuschauen. Besondere Einblicke darauf gibt der Workshop unter anderem auch durch einen Programmpunkt direkt am Tierkadaver.
- Klimawandel und Biodiversität in Bildungsangeboten erfahrbar machen Martina Engelmaierová, Pädagogische Leitung Wildniscamp am Falkenstein (WCF), Kaja Dolze, Pädagogische Mitarbeiterin WCF
Wie wirkt sich der Klimawandel auf die Ökosysteme der Erde, auf die Biodiversität und auf uns selbst aus? Was sind die Auswirkungen unseres eigenen Lebensstils auf den Nationalpark Bayerischer Wald, auf zukünftige Generationen und auf Menschen in anderen Ländern? In diesem Workshop sollen die globalen Zusammenhänge beleuchtet und konkrete Handlungsansätze für den eigenen Alltag erarbeitet werden.
- Kunst mit und in der Natur – sich von Naturstrukturen inspirieren lassen Karin Bergdolt, Werkstatt für Asthetische Bildung und Zukunftsorientiertes Lernen, Annemarie Schmeller, Grafik und Design Nationalpark Bayerischer Wald
Die Natur ist voller unzähliger unterschiedlicher Strukturen. Die künstlerische Arbeit in und mit der Natur kann diese Strukturen nicht nur sichtbar werden lassen, sondern auch die Wahrnehmung erweitern, Kreativität anfeuern und besondere Erlebnisse schaffen. Der kreative Prozess erlaubt Offenheit, Stille und das Versinken im Augenblick. In Übungen ohne notwendige Vorkenntnisse bietet der Workshop verschiedene künstlerische Zugänge zur Natur, aber auch Raum für das Gespräch und das Entwickeln eigener Formate für die Arbeit in den Schutzgebieten.