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Nationalparke in Deutschland

Dunkle Wälder, malerische Karseen, felsige Wände: Die landschaftliche Vielfalt in dem 10.000 Hektar großen Nationalpark, der sich in zwei Teilen über die Hochlagen zwischen Baden-Baden und Freudenstadt erstreckt, ist riesig – und bietet Lebensräume für Auerhühner, Kreuzottern und viele andere, zum Teil seltene Arten.

Gründungsjahr: 2014
Geographische Lage: Auf den Höhenlagen des Nordschwarzwalds, zwischen Baden-Baden und Freudenstadt
Größe: 100 km²
Landschaften: Blockhalden, Feuchtheiden, Fichte-Tannen-Buchen-Bergmischwälder, Hochmoore, Kare und Karseen

Das Gebiet

Obwohl in vielen Bereichen bisher noch die Fichten dominieren – kulturhistorisches Erbe des Schwarzwalds – ist dies doch ganz klar der Tannen-Nationalpark Deutschlands, mit einem Anteil von rund 22 Prozent. Neben drei eiszeitlichen Karseen und zwei größeren Hochmooren gehören auch die Grinden genannten Feuchtheiden zu den Besonderheiten. Wild und von rauer Schönheit erinnern die mit Latschenkiefern, Beerensträuchern, Heidekraut und Pfeifengras bewachsenen Flächen ein wenig an Landschaften in Skandinavien. Gerade die spezielle Mischung aus lichteren und geschlosseneren Strukturen macht sie zu einem wertvollen Lebensraum für viele seltene Mittelgebirgsarten, zum Beispiel Wiesenpieper und Kreuzotter, aber auch für Schmetterlinge, Heuschrecken wie die Alpine Gebirgsschrecke und andere Insekten. Dabei profitiert der junge Nationalpark von ehemaligen Bannwäldern, die teilweise bereits mehr als 100 Jahre sich selbst überlassen sind.

Naturschutz

Oberstes Ziel im Nationalpark Schwarzwald ist der Schutz der natürlichen Prozesse. Beim Park handelt es sich um einen so genannten Entwicklungs-Nationalpark, der in Kern-, Entwicklungs- und Managementzonen unterteilt ist. In den Kernzonen, die bereits über 55 Prozent umfassen, greift der Mensch nicht lenkend ein. Hier darf sich der Wald gemäß den natürlichen Rahmenbedingungen frei entwickeln. Bei den Entwicklungszonen handelt es sich um Waldbereiche, die noch darauf vorbereitet werden, später einmal in die Kernzone überzugehen. 2044, spätestens 30 Jahre nach der Gründung des Nationalparks, sollen 75 Prozent der Fläche Kernzone sein. Die Managementzone (25 Prozent der Fläche) wird dauerhaft bewirtschaftet. In diesen Bereich fallen der 500 Meter breite Pufferstreifen entlang der Parkgrenze, der die benachbarten Wälder vor Borkenkäfern schützen soll, aber auch naturschutzfachlich wertvolle Gebiete wie die durch historische Beweidung entstandenen artenreichen Grinden (Feuchtheiden) auf den Gipfeln. Ein Großteil der NLP-Fläche ist Teil des europäischen NATURA-2000-Schutzgebietsnetzwerkes (4 FFH-Gebiete, 1 Vogelschutzgebiet).

Besucherinformationen

Besucher- und Informationszentrum

Nationalparkzentrum Ruhestein
Ruhestein 1
72270 Baiersbronn
Tel.: 07449 – 92998 444
poststelle@nlp.bwl.de
www.nationalpark-schwarzwald.de

Aktiv vor Ort

Ein Tag vor Ort

Wer nur einen Tag Zeit hat für einen Besuch im Nationalpark Schwarzwald, kann einen Abstecher ins Nationalparkzentrum Ruhestein am Vormittag mit einer Wandertour am Nachmittag kombinieren. Im Zentrum erhält man viele Informationen rund ums Schutzgebiet und kann die multimediale Ausstellung über den Wald besuchen. Am Nachmittag steht dann eine Wanderung auf dem Programm – von barrierearm bis anspruchsvoll, von spannend bis entspannend findet sich für jeden Geschmack etwas Passendes. Dazu kann man sich im Nationalparkzentrum an der Infotheke beraten lassen. Beliebte Touren für Familien sind beispielsweise Lothar-, Luchs- oder Wildnispfad; als barrierearme Angebote bietet sich der 1.000 Meter Weg vom Ruhestein zum Schliffkopf oder die Tonbachtal-Tour an. Und wer es herausfordernder mag, der wird auf der Allerheiligen-Tour, der Bannwald-Runde oder dem Karlsruher Grat fündig. Und: Es muss keine Rundtour sein – dank guter Busverbindungen kann man auch von einem weiter entfernten Zielpunkt wieder bequem zum Ausgangspunkt, zum Parkplatz oder zum nächsten Bahnhof zurückkehren.

 

Eine Woche vor Ort

Samstag:
Der Tag startet am Ruhestein mit einem Besuch des Nationalparkzentrums. Hier kann man sich einen Überblick über Touren im Nationalpark verschaffen und die Ausstellung besuchen. Auch bietet sich ein Blick in den Veranstaltungskalender an: Wenn in der Woche interessante Führungen angeboten werden, am besten gleich anmelden!

Sonntag:
Wer sich rechtzeitig angemeldet hat, kann am Sonntag vielleicht gleich zu einer geführten Rangertour aufbrechen – beispielsweise zum Wilden See, einem der mystischen Karseen des Schwarzwalds. Natürlich lassen sich diese und alle weiteren Touren auch auf eigene Faust erleben.

Montag:
Besuch der Klosterruine Allerheiligen, von dort Aufbruch zu einer Wanderung durch die Schluchtwälder und die enge Klamm der Allerheiligenschlucht, entlang der sagenumwobenen Wasserfälle.

Dienstag:
Im Tonbachtal lassen sich Rothirsche in einem Gehege aus der Nähe beobachten. Auch bieten Wegtafeln hier interessante Informationen zum Leben mit dem und vom Wald in früheren Zeiten.

Mittwoch:
Im Nordteil des Nationalparks bieten Wildnis- oder Luchspfad am Plättig erlebnisreiche Wanderungen für trittfeste Urwald-Entdecker. Hier gibt es auch schöne Vesperplätze im Wald – den Müll aber bitte wieder mitnehmen.

Donnerstag:
Heute steht eine Tagestour quer durch die wilden Wälder des hohen Ochsenkopfes mit seinem zerborstenen Gipfelturm auf dem Programm.

Freitag:
Die Woche endet entspannt auf den Wanderwegen des Schliffkopfgipfels oder dem Lotharpfad. Mit etwas Glück lässt sich hier eine Inversionswetterlage in den Höhen des Schwarzwalds erleben. Soll heißen: Nebel im Tal, Sonne im Nationalpark.

Barrierefrei besuchen

Der Nationalpark Schwarzwald hat einige Angebote für Menschen mit Behinderung im Programm, darunter auch Führungen in Deutscher Gebärdensprache oder für Menschen mit Sehbehinderung. Gerne gehen die Rangerinnen und Ranger auch auf spezielle Einschränkungen und Wünsche ein. Weitere Informationen gibt es auf der Nationalpark-Homepage www.nationalpark-schwarzwald.de

Anreise

Mit dem Öffentlichen Nahverkehr:

Der Nationalpark Schwarzwald ist sowohl aus den westlichen als auch den östlichen Tälern mit Zug und Bus gut zu erreichen. Von vielen Regionalbahnhöfen in den Tälern haben Sie Anschluss zu stündlich verkehrenden Bussen auf die Höhe. Einen Übersichtsplan über die verschiedenen Verbindungen des Öffentlichen Nahverkehrs finden Sie auf der Webseite www.nationalpark-schwarzwald.de. Nach individuellen Verbindungen können Sie unter www.efa-bw.de suchen.

Mit dem Auto:

Das Nationalparkzentrum am Ruhestein liegt an der B500, der Schwarzwaldhochstraße, zwischen Freudenstadt und Baden-Baden an der Kreuzung, an der die L401 Richtung Baiersbronn abzweigt. Von der Autobahn A5 nehmen Sie die Abfahrt Achern und folgen der L87 bergan durch die Orte Kappelrodeck, Ottenhöfen und Seebach immer in Richtung Schwarzwaldhochstraße. Folgen Sie der Ausschilderung zum Nationalparkzentrum. Von der A 81 nehmen Sie die Abfahrt Horb/Freudenstadt und folgen der Ausschilderung bis Freudenstadt, von dort weiter Richtung Straßburg/Schwarzwaldhochstraße. Auf Höhe des ehemaligen Hotels Alexanderschanze biegen Sie rechts ab auf die B500 Richtung Baden-Baden. Nach ca. 14 Kilometern erreichen Sie das Nationalparkzentrum am Ruhestein.

Kontakt

Nationalpark Schwarzwald
Ruhestein 1
72270 Baiersbronn